Schlafstörungen durch Allergien: Ursachen, Symptome und erste Hilfe

0

Schlaflosigkeit belastet viele Menschen im Alltag – auch Allergiker, die unter starken körperlichen Symptomen leiden. Husten, eine laufende Nase oder starkes Schnarchen halten die Betroffenen teilweise die ganze Nacht wach. Dieser Schlafmangel wirkt sich auf die Leistungsfähigkeit am Tag aus, die rapide abnimmt. Um wieder zu einer gesunden Nachtruhe zu kommen, ist es wichtig, die Ursachen abzuklären und die Symptome abzumildern.

Schlafstörungen durch Allergien: Welche Ursachen und Auslöser gibt es?

Tatsächlich werden Schlafstörungen häufig durch eine der nachfolgenden Allergien ausgelöst:

  • Menschen, die eine Allergie gegen Hausstaubmilben haben, leiden Studien zufolge besonders häufig an Schlafstörungen. So würde jeder zweite Betroffene laut schnarchen, jeder Dritte könne aufgrund der starken Beschwerden nicht durchschlafen.

    Durch den gestörten Schlaf kommen Allergiker rasch an ihre körperlichen und seelischen Grenzen. Am stärksten betroffen sind Menschen mit ausgeprägter Hausmilbenallergie in den Sommermonaten zwischen Mai und Oktober.

    Da die lichtscheuen Hausstaubmilben feuchtwarme Umgebungen lieben, siedeln sie sich insbesondere im Spätsommer auf Betten und Matratzen an. Sobald die Luft durch die Heizperiode trocken wird, werden die Allergene verstärkt freigesetzt und eingeatmet. Ab diesem Zeitpunkt spüren die Betroffenen ihren allergischen Schnupfen dann meistens besonders stark.

    Schlussendlich stellt ein allergologisch geschulter Arzt die Diagnose. Um die Symptome zu behandeln, bietet sich eine Kombination aus verschiedenen Säulen an. Einerseits ist es wichtig, prophylaktisch dem Auslöser der Allergie vorzubeugen. Auch eine medikamentöse Therapie sowie eine Immuntherapie können die Symptome langfristig lindern.

    Husten, eine laufende Nase oder starkes Schnarchen halten die Betroffenen teilweise die ganze Nacht wach. ( Lizenzdoku: Adobe Stock- leungchopan)

    Husten, eine laufende Nase oder starkes Schnarchen halten die Betroffenen teilweise die ganze Nacht wach. ( Lizenzdoku: Adobe Stock- leungchopan)

  • Zu den klassischen Ursachen von allergiebedingten Schlafstörungen gehört der Heuschnupfen. Wie eine Erhebung aus Frankreich zeigt, leiden schätzungsweise 20 bis 50 Prozent aller Patienten an Schlafstörungen. Wie häufig die Schlafstörungen auftreten, hängt davon ab, wie stark der allergische Heuschnupfen ausgeprägt

    So leiden diejenigen Patienten mit einer schweren Krankheitsausprägung öfter unter Schlafstörungen und den damit verbundenen Folgen. Zudem beobachteten die Ärzte, dass die Gedächtnisleistung bei Betroffenen abnimmt und sie anfälliger für depressive Verstimmungen sind.

  • Allergien, die Schlafstörungen auslösen, können ebenso durch ein dauerhaft spätes Zubettgehen entstehen. Zu dieser Schlussfolgerung gelangten Wissenschaftler an der Universität Trondheim, die die Schlafqualität von 20.000 Testpersonen untersuchten. Wie MDR Wissen zusammenfasst, würden sogenannte „Nachteulen“, die spät ins Bett gehen, häufiger an Allergien erkranken.

    Einen Zusammenhang sehen die Forscher im späten Zubettgehen und dem Schlafhormon Melatonin. Durch die helle und wärmere Schlafumgebung könne der Körper weniger effektiv Stress abbauen, was Allergien begünstigt. Deshalb raten die Forscher bereits Jugendlichen dazu, ihr nächtliches Schlafverhalten anzupassen.

  • Auch sogenannte „allergieähnliche Reaktionen“ beeinträchtigen den nächtlichen Schlaf. Darunter fallen beispielsweise Hauterkrankungen wie Nesselsucht, die durch bestimmte Zusatzstoffe, Nahrungsmittel oder Medikamente ausgelöst werden.

    Da die stark juckenden Quaddeln gehäuft in den Abend- und Nachtstunden auftreten, können Betroffene schlechter ein- und durchschlafen.

    Oftmals reichen schon minimale Reibungen aus, um heftigen Juckreiz auszulösen. Da die Beschwerden häufig einen chronischen Verlauf nehmen, leiden einige Menschen durch Hautausschlag unter erheblichem Stress.

    Dieser löst als nicht zu unterschätzender Faktor wiederum einen neuerlichen Krankheitsschub aus, wodurch ein toxischer Kreislauf entsteht. Um psychische Folgeerkrankungen zu verhindern, sollten Betroffene daher frühzeitig ärztlichen Rat einholen.

Auf offenen Regalen und schweren Vorhängen sammelt sich besonders viel Staub an. Im Schlafzimmer sollten Sie daher besser auf Alternativen wie Kommoden oder Rollos ausweichen.

Video: Schlaflosigkeit: Ursachen und Hilfe | NDR | Doku | 45 Min

Welche Symptome treten bei allergiebedingten Schlafstörungen auf?

In der Nacht werden die Betroffenen oft von unterschiedlichen Symptomen geplagt. Häufig leiden Allergiker unter einer laufenden Nase. Auch regelmäßiges Husten und tränende Augen sind weit verbreitet. Mitunter entstehen regelrechte Niesanfälle, die über Minuten anhalten und Betroffene daran hindern, weiterzuschlafen. Wer eine Hautkrankheit wie Neurodermitis oder Nesselsucht hat, verspürt nachts wiederum einen starken Juckreiz.

Zu den schwerwiegenden Symptomen gehört die sogenannte „obstruktive Schlafapnoe“. Dabei handelt es sich um eine Schlafstörung, bei der die Atmung kurzzeitig immer wieder unterbricht. Diese Schlafapnoe kann für Betroffene gefährliche Folgen haben. Allergiker, die darunter leiden, haben ein erhöhtes Risiko für Tagesmüdigkeit, Herz-Kreislauferkrankungen und Schlaganfälle.

Wie können Betroffene nachts wieder besser ein- und durchschlafen?

Schlafproblemen, die durch Allergien entstehen, sind Betroffene nicht hilflos ausgeliefert. Es ist vielmehr möglich, die körperlichen Symptome mit einer Reihe von präventiven und medikamentösen Maßnahmen in den Griff zu bekommen.

Schlafproblemen, die durch Allergien entstehen, sind Betroffene nicht hilflos ausgeliefert. ( Lizenzdoku: Adobe Stock- tonefotografia )

Schlafproblemen, die durch Allergien entstehen, sind Betroffene nicht hilflos ausgeliefert. ( Lizenzdoku: Adobe Stock- tonefotografia )

CBD- und Hanfprodukte bei allergiebedingten Schlafstörungen (Video)

Mittlerweile ist bekannt, dass Cannabisprodukte insbesondere bei schwerwiegenden Erkrankungen eine schmerzstillende Alternative sind. Zudem setzen immer mehr Menschen Kapseln mit naturreinem CBD ein, um Schlafprobleme zu lindern. Im Gegensatz zum THC-haltigen Cannabis ruft CBD keinen Abhängigkeits- oder Gewöhnungseffekt hervor. Da den Inhaltsstoffen eine entspannungsförderliche Wirkungsweise nachgesagt wird, sollten Betroffene sie vor dem Schlafengehen anwenden.

Da hochwertige CBD-Produkte kaum THC enthalten, sind sie frei und legal im Handel erhältlich. Betroffene entscheiden dabei selbst, in welcher Form sie das CBD bei Schlafstörungen anwenden wollen. Eine sehr schnelle Wirkungsweise erzielen Tropfen aus CBD-Öl, die direkt unter die Zunge geträufelt werden. Etwa langsamer wirken Tabletten und Cremes, da sie die Wirkstoffe erst ins Blut bzw. über die Haut abgeben.

So niedlich die Haustiere auch sind: Ihre Hautschuppen lösen bei manchen Menschen allergische Reaktionen aus. Deshalb sollten die Tiere, wenn möglich, einen Schlafplatz außerhalb des Schlafzimmers bekommen.

Insgesamt könnten Allergiker, indem sie CBD einnehmen, von dessen breiten Wirkungsspektrum profitieren. Aufgrund der entzündungshemmenden und antimikrobiellen Eigenschaften könnten Schleimhäute schneller abschwellen und Ekzeme zurückgehen. Da CBD auch depressiven Verstimmungen vorbeugen soll, könnte sich dies aus psychologischer Sicht positiv auswirken. Denn Betroffene, die beruhigt und entspannt zu Bett gehen, schlafen besser als mit akuten Stresszuständen. ,

Wissenschaftlich bestätigt werden konnten diese positiven Wirkungsweisen noch nicht. Da CBD-Produkte noch nicht lange auf dem Markt sind, stehen einschlägige Studien noch aus. Allerdings mehren sich die Berichte von Anwendern, die von einer positiven Wirkungsweise erzählen. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten Allergiker dennoch, bevor sie CBD-Produkte anwenden, mit ihrem behandelnden Arzt Rücksprache halten.

Video: 12 Hausmittel für den perfekten Schlaf! Nie wieder Müde oder unausgeschlafen sein!

Hausmittel bei akuten Beschwerden

Sofern die Allergie akut durchbricht und für schlechten Schlaf sorgt, wirken bestimmte Hausmittel lindernd. Bei Entzündungen hilft eine Tasse heißer Ingwer, da deren Inhaltsstoffe die Schleimhäute besser durchbluten. Auch bestimmte Öle wie Sanddorn- oder Fenchelöl sollen beruhigend und entkrampfend wirken.

Allergiker können abends mit Fenchelöl inhalieren, indem sie vier bis sechs Tropfen Öl bei etwa drei Liter kochendem Wasser hinzufügen. Anschließend lassen sich die Dämpfe unter einem Handtuch einatmen. Gegen allergiebedingte Symptome sollten außerdem bestimmte Teesorten helfen. Linderung verschaffen Salbeitee, Johanniskraut- oder Melissentees, die getrunken oder alternativ zum Gurgeln genutzt werden können.

Auslösende Allergene vermeiden

Bei bestimmten Allergien kann es hilfreich sein, die auslösenden Faktoren zu vermeiden. So lassen sich beispielsweise Staubmilben gezielt eindämmen. Dies funktioniert einerseits mit einer ausreichenden Belüftung. Da die Milben kühlere Luft und trockene Gefilde nicht mögen, sollten Kissen und Decken draußen auslüften.

Im ausgetrockneten Zustand bieten sie den Milben keine lohnenswerte Lebensumgebung mehr. Zusätzlich dazu sollten Allergiker milbendichte Bettlaken verwenden und benutze Bettwäsche regelmäßig waschen. Empfehlenswert ist hierbei eine Temperatur von mindestens 60 Grad Celsius, bei der etwaige Milben absterben. Einmal jährlich kann es zudem hilfreich sein, eine professionelle Matratzenreinigung vornehmen zu lassen.

Heuschnupfenallergiker können hingegen besser schlafen, indem sie Pollengitter am Fenster anbringen und vor dem Zubettgehen duschen. Auch Straßenkleidung, die mit Pollen in Berührung gekommen sein könnte, ist vor dem Schlafzimmer auszuziehen. Entscheidend ist zudem die Umgebungsluft im Schlafzimmer: So sollte die Temperatur idealerweise 16 bis 19 Grad betragen. Abends kann es für Betroffene sinnvoll sein, den Raum einige Minuten lang stoßweise zu lüften.

Spätestens bei einsetzendem Pollenflug sollten die Fenster wieder geschlossen werden. Zu welchen Zeiten der Pollenflug besonders stark ist, finden Betroffene mit der entsprechenden Pollenflug-App heraus. Generell sollten Menschen auf dem Land abends, Städter hingegen morgens lüften. Auf dem Land ist der Pollenflug zwischen 18 und 24 Uhr gering. In der Stadt liegt der günstigste Zeitraum zum Lüften morgens zwischen sechs und acht Uhr.

Sofern sich die Pollen erst einmal im Schlafzimmer verbreitet haben, ist es wichtig, schnell zu handeln. ( Lizenzdoku: Adobe Stock-  jomkwan7 )

Sofern sich die Pollen erst einmal im Schlafzimmer verbreitet haben, ist es wichtig, schnell zu handeln. ( Lizenzdoku: Adobe Stock- jomkwan7 )

Luftfilter nutzen

Sofern sich die Pollen erst einmal im Schlafzimmer verbreitet haben, ist es wichtig, schnell zu handeln. Abhilfe schaffen Luftreiniger. Sie ziehen die Luft an und wandeln diese unter Zuhilfenahme von Filtersystemen um. Anschließend gelangt die gereinigte Luft wieder ins Schlafzimmer und verbessert das Raumklima.

Pflanzen erhöhen die Luftfeuchtigkeit und bieten aufgrund dessen Hausstaubmilben und Schimmelsporen günstige Bedingungen. Daher sollten Sie die grünen Gewächse besser nicht im Schlafzimmer aufstellen.

Spezielle Matratzen

Um dauerhaft besser zu schlafen, sollten Sie als Allergiker spezielle Matratzen benutzen. Hierbei kommt es auf unterschiedliche Eigenschaften an. Eine empfehlenswerte Matratze für Allergiker muss atmungsaktiv und frei von tierischen Materialien sein.

Tendenziell sind hochwertige Kaltschaum- oder Federkernmatratzen aufgrund ihrer günstigen klimatischen Eigenschaften gut geeignet. Auch Latexmatratzen bringen eine hypoallergene Wirkung mit. Neben dem Material sollten Sie zudem darauf achten, dass die allergikerfreundliche Matratze keinerlei Schadstoffe enthält. Hierbei bietet der Öko-Tex Standard eine gute Orientierung.

Gründliche Reinigung

Um einem allergischen Schub vorzubeugen, sollten Sie Ihr Schlafzimmer regelmäßig gründlich reinigen. Es ist sinnvoll, täglich mit einem feuchten Tuch alle Möbel von Staub zu befreien. Auch die Heizung sollte, bevor die Heizperiode beginnt, mit einem Staubwedel gereinigt werden. Um den Fußboden sauber zu bekommen, sollten Allergiker Staubsauger mit Feinporenfilter verwenden.

Damit die Saugleistung dauerhaft hoch bleibt, ist es ratsam, den Staubsaugerbeutel regelmäßig auszuwechseln. Da bei der Reinigung generell viel Staub aufgewirbelt wird, macht es sich besser, einer anderen Person die Zimmerreinigung zu überlassen. Nach dem Saugen können Sie den Boden mit einem feuchten Tuch wischen, um weitere Schmutzrückstände zu beseitigen.

Käse, Rotwurst, Meeresfrüchte, Sauerkraut und bestimmte Gemüsesorten wie Tomaten und Spinat sollten nur selten auf den Teller kommen. ( Lizenzdoku: Adobe Stock- Igor Normann )

Käse, Rotwurst, Meeresfrüchte, Sauerkraut und bestimmte Gemüsesorten wie Tomaten und Spinat sollten nur selten auf den Teller kommen. ( Lizenzdoku: Adobe Stock- Igor Normann )

Die richtige Ernährung

Auch im Alltag gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren – und folglich besser zu schlafen. Beispielsweise stehen histaminhaltige Lebensmittel in Verdacht, Allergien zu begünstigen. Folglich sollten Betroffene Lebensmittel mit einem hohen Histamingehalt nur selten zu sich nehmen. Käse, Rotwurst, Meeresfrüchte, Sauerkraut und bestimmte Gemüsesorten wie Tomaten und Spinat sollten nur selten auf den Teller kommen. Nützlich sollen hingegen Zwiebeln sein, da sie bei allergischen Reaktionen verhindern, dass Histamin ausgeschüttet wird.

Immuntherapie

Bei anhaltenden Beschwerden, die auch durch natürliche Mittel nicht zurückgehen, bleibt die langfristige Immuntherapie. Ärzte verordnen sie in Tablettenform, damit die intensiven Symptome nachts zurückgehen. Generell sollte die erste Einnahme in der behandelnden Praxis erfolgen, anschließend können Betroffene die Therapie Zuhause fortführen.

Bei der sublingualen Therapie, bei der die Tabletten unter die Zunge gelegt werden, treten gelegentlich leichte Nebenwirkungen auf. Zu den erwartbaren Reaktionen gehören Müdigkeit, Kopfschmerzen oder leichter Hautausschlag. Eine anaphylaktische Reaktion ist sehr selten und tritt eher bei der subkutanen Immuntherapie mithilfe von Spitzen auf.

Lassen Sie eine Antwort hier