Neurodermitis ist für Kinder besonders schwer zu ertragen. Sie können mit den Symptomen oft nicht gut umgehen, und so wird die Hautkrankheit für die Familie zur Zerreißprobe. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihrem Kind helfen und somit auch sich selbst entlasten können. Neurodermitis ist die häufigste chronische Hauterkrankung im Kindesalter und bringt oft eine Vielzahl von Herausforderungen mit sich. Ein besonders quälendes Symptom für Kinder ist der damit verbundene Juckreiz, der nicht nur körperliche Unannehmlichkeiten verursacht, sondern auch das emotionale Wohlbefinden stark beeinträchtigen kann.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Aktuelles
2023-12-06 – Gestresste Haut im Winter: Tipps für Neurodermitis-Patienten
Im Winter leiden Neurodermitis-Patienten verstärkt unter trockener Haut durch Heizungsluft und Kälte. Die gestörte Hautbarriere macht sie anfällig für Ekzeme und Juckreiz. Regelmäßige Hautpflege stabilisiert die Barriere und kann Medikamente reduzieren. Bei starken Schüben ist ein Hautarztbesuch ratsam, der entzündungshemmende Salben verschreiben kann. Bei schweren Fällen sind möglicherweise systemische Medikamente wie Biologika notwendig. Die Deutsche Haut- und Allergiehilfe bietet kostenlose Informationen zur Behandlung und Lebensqualität bei Neurodermitis.
2023-11-13 – Neurodermitis auf dem Vormarsch
Die Zahl der Diagnosen stieg von 2012 bis 2022 um 8,5% auf rund 115.000. Besonders im Herbst treten Schübe aufgrund kalter Temperaturen und trockener Heizungsluft auf. Kinder bis neun Jahre sind am häufigsten betroffen (10,3%), gefolgt von 10- bis 19-Jährigen (5,5%). Ab 20 sinkt die Rate auf unter zwei Prozent. Symptome können psychisch belasten, jedoch ist Neurodermitis nicht ansteckend. Risikofaktoren sind u.a. Rauchen, Luftverschmutzung und Stress. 2022 litten in Schleswig-Holstein durchschnittlich 4,3% der Frauen und 3,5% der Männer an der Krankheit.“
2022-11-28 – 5,5 Millionen Menschen konnten 2022 ihre Wohnung nicht ausreichend heizen.
Im letzten Jahr lebten in Deutschland 5,5 Millionen Menschen in Haushalten, die sich finanziell kein angemessenes Heizen leisten konnten, doppelt so viele wie 2021. Besonders betroffen waren Alleinerziehende (14,1%), Haushalte mit mindestens drei Kindern (9,7%) und Alleinlebende (7,3%). Deutschland liegt mit 6,6% unter dem EU-Durchschnitt von 9,3%. Bulgarien hatte den höchsten Anteil (22,5%), gefolgt von Zypern (19,2%) und Griechenland (18,7%). In Finnland (1,4%), Luxemburg (2,1%) und Slowenien (2,6%) war der Anteil am niedrigsten. Die Daten basieren auf der EU-SILC-Erhebung und sind vorläufig. Besonders im Herbst treten Schübe aufgrund kalter Temperaturen und trockener Heizungsluft auf. Kinder bis neun Jahre sind am häufigsten betroffen (10,3%), gefolgt von 10- bis 19-Jährigen (5,5%). Ab 20 sinkt die Rate auf unter zwei Prozent. Symptome können psychisch belasten, jedoch ist Neurodermitis nicht ansteckend. Risikofaktoren sind u.a. Rauchen, Luftverschmutzung und Stress. 2022 litten in Schleswig-Holstein durchschnittlich 4,3% der Frauen und 3,5% der Männer an der Krankheit.“
Neurodermitis: Eine komplexe Hauterkrankung
Neurodermitis, auch bekannt als atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem, ist eine schubweise verlaufende und mit quälendem Juckreiz verbundene entzündliche Hauterkrankung. Die Ursachen und ihr Verlauf sind vielschichtig. In Deutschland leidet etwa jedes sechste bis zwölfte Kind unter sechs Jahren an Neurodermitis oder atopischer Dermatitis. Bei ungefähr einem Drittel der Kinder verringern sich die Symptome im Laufe der Jahre und verschwinden schließlich ganz. Bei anderen verschiebt sich die Symptomatik von den Hauterscheinungen zu anderen allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen oder Asthma. Die Ursachen der Neurodermitis oder atopischen Dermatitis sind nicht eindeutig geklärt.
Als wesentlicher Faktor gilt jedoch eine angeborene Veranlagung. Wegen der familiär gehäuft auftretenden Veranlagung zur Entwicklung von Überempfindlichkeitsreaktionen und weil häufig ein Zusammenhang mit anderen allergischen Erkrankungen besteht, wird die Neurodermitis auch als „atopische Dermatitis“ oder „atopisches Ekzem“ bezeichnet. So liegt das Erkrankungsrisiko eines Kindes mit einem betroffenen Elternteil bei 20 bis 40 Prozent, wenn beide Eltern unter Neurodermitis leiden, sogar zwischen 60 und 80 Prozent. Neben dieser genetischen Veranlagung spielen aber auch Umweltfaktoren und körperliche Belastungen, Infekte und Allergene (zum Beispiel Lebensmittel, Pollen, Hausstaub, Tierhaare) eine Rolle. Belastende aber auch aufregende Ereignisse, wie zum Beispiel die bevorstehende Einschulung, können einen Krankheitsschub auslösen oder die Symptome verstärken.
Gute Nachricht: Nicht jede Hautreizung bedeutet Neurodermitis
Nicht jede Hautveränderung ist gleich eine atopische Dermatitis (Neurodermitis).
Wenn Sie jedoch bei Ihrem Säugling oder Kind Hautveränderungen feststellen, ist es ratsam, das Kind über einen gewissen Zeitraum genau zu beobachten.
Eine atopische Dermatitis könnte vorliegen, wenn:
- Sie als Eltern oder Geschwister des Kindes bereits eine allergische Erkrankung hatten oder haben,
- Ihr Kind sich häufig kratzen muss und die betroffenen Hautstellen auffällig jucken,
- die Ekzeme über einen längeren Zeitraum immer wieder auftreten,
- Stress und andere Faktoren wie Wetterbedingungen, Impfungen, Zahnung, Infektionen, Schwitzen, Kleidung, bestimmte Lebensmittel, Cremes oder Waschmittel das Hautbild verschlechtern.
Video: WAS HILFT BEI JUCKREIZ, NEURODERMITIS UND ANDEREN HAUTKRANKHEITEN?
Wenn einige oder alle dieser Anzeichen bei Ihrem Kind auftreten, ist es ratsam, mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin darüber zu sprechen.
Idealerweise sollte der Arzt oder die Ärztin auch über allergologische Kenntnisse verfügen.
Atopische Dermatitis betrifft besonders häufig Säuglinge
Neurodermitis (atopische Dermatitis) kann grundsätzlich zu jeder Zeit auftreten, tritt jedoch am häufigsten bereits im Säuglingsalter auf.
Ausschließliches Stillen in den ersten vier Lebensmonaten und die Einführung von Beikost nicht vor Vollendung des vierten Lebensmonats können jedoch nachweislich das Risiko für atopische Dermatitis deutlich verringern. Auch regelmäßiges Eincremen des gesamten Körpers kann sich positiv auswirken, selbst wenn die Haut nicht trocken erscheint. Bei der Auswahl einer geeigneten Pflegecreme kann der Kinderarzt oder die Kinderärztin helfen. Wenn in der Familie bereits Allergien (bei Eltern oder Geschwistern) bekannt sind, ist es ratsam, sich bereits vor der Geburt über Präventionsmöglichkeiten zu informieren.
Ein frühes Anzeichen für Neurodermitis kann der sogenannte Milchschorf im Gesicht und an den Außenseiten von Armen und Beinen sein. (Eine fettige gelbliche Schuppung der Kopfhaut hat nichts mit Milchschorf zu tun.) Die Haut ist gerötet, nässt und mit Schuppenkrusten bedeckt. Der damit verbundene Juckreiz ist besonders quälend für das Kind. Im späteren Verlauf entwickeln sich aus diesen Hautrötungen stark juckende schuppige Ekzeme (auffällige Hautbereiche), die sich bei Säuglingen vermehrt im Gesicht, an den Ohren und anderen Bereichen des Kopfes zeigen. Im Kleinkindalter sind oft die Gelenkbeugen der Arme und Beine, der Hals und die Hände betroffen.
Während eines akuten Schubs können sich die Ekzeme auf die gesamte Haut ausdehnen. Da der Juckreiz schwer zu kontrollieren ist, können durch Kratzen Bakterien und Viren in die geschädigte Haut eindringen und Infektionen verursachen.
In vielen Fällen verbessert sich das Hautbild ab dem Kleinkindalter. Kinder, die an atopischer Dermatitis leiden oder gelitten haben, haben jedoch ein erhöhtes Risiko, später im Leben an anderen allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen oder Asthma zu erkranken.
Neurodermitis: Ein tiefer Blick auf die Ursachen
Diese Hautkrankheit ist besonders belastend, da sie in zwei Phasen verläuft: Schüben und inaktive Phasen. Die Schübe, die regelmäßig auftreten, bringen intensive Symptome mit sich, die sowohl körperlich als auch psychisch stark belasten können.
Schübe | Inaktive Phasen | |
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Symptome | – Intensive Hautausschläge- Rötungen- Schuppenbildung- Starkes Jucken (tagsüber und nachts) | – Weniger ausgeprägte Symptome oder vollständiges Abklingen- Möglicherweise Verbesserung des Hautgefühls- Verringertes Juckreizgefühl |
Dauer | Variabel, kann unterschiedlich lang sein | Variabel, kann unterschiedlich lang sein |
Auslöser | – Stress- Allergische Reaktionen- Umweltfaktoren | – – |
Behandlung und Pflege | – Intensivere Behandlung erforderlich- Management der Symptome- Stressbewältigung | – Angemessene Pflege zur Aufrechterhaltung der Hautgesundheit- Risiko von Schüben minimieren |
Die Vielschichtigkeit von Neurodermitis: Anzeichen und Auslöser
Typische Anzeichen von Neurodermitis sind starke Ekzeme, Hautrötungen und Verkrustungen, begleitet von einem quälenden und kaum zu ertragenden Juckreiz. Häufig liegt diesen Symptomen ein Mangel an dem Protein Filaggrin zugrunde, das normalerweise der Haut Stabilität und Schutz verleiht. Auch ein gestörter Fettstoffwechsel der Epidermis kann eine Rolle spielen.
Zusätzlich zu genetischen Faktoren können jedoch auch Reizungen durch extreme Wetterbedingungen, chemische Substanzen wie Waschmittel oder Umweltbelastungen die Entstehung oder Verschlimmerung von Neurodermitis begünstigen. Trotz intensiver Forschung ist die genaue Ursache für die genetisch bedingten Faktoren noch nicht vollständig geklärt.
Neurodermitis bei Kindern: Eine besondere Herausforderung für Eltern
Neurodermitis kann für Erwachsene bereits eine Qual sein, doch für kleine Kinder ist atopische Dermatitis kaum auszuhalten. Sie sind noch stärker von den Symptomen überfordert und leiden sehr unter den Schüben. Oft verstehen sie je nach Alter nicht, was mit ihnen los ist, und kratzen sich häufig blutig, was die Haut zusätzlich angreift und die Schübe verschlimmert. Eltern leiden während dieser Zeit massiv, da sie ihren Kindern die Beschwerden nicht abnehmen können. Leider haben gerade die Kleinen eine besonders hohe Veranlagung für diese Hauterkrankung. Etwa 1 bis 3 Prozent der Erwachsenen sind betroffen, während es bei Kindern etwa 15 bis 20 Prozent sind. Besonders Säuglinge und Kleinkinder kämpfen oft damit, was die Situation für die Eltern besonders schwierig macht. Um dem Nachwuchs gut zur Seite stehen zu können, ist es wichtig, eine empfindliche und gereizte Haut von Neurodermitis unterscheiden zu können, sich im Falle einer positiven Diagnose gut zu informieren und gemeinsam mit einem Kinderarzt nach Lösungen zu suchen.
Früherkennung von Neurodermitis bei Kindern: Körperliche Anzeichen
Die Symptome von Neurodermitis bei Kindern sind nicht nur häufiger, sondern können auch an anderen Körperstellen auftreten als bei Erwachsenen.
Säuglinge neigen dazu, Symptome im Gesicht, auf der Kopfhaut sowie an Armen und Beinen zu zeigen, während bei älteren Kindern die Vorderseite der Arme und die Rückseiten der Beine, besonders in den Arm- und Kniebeugen, betroffen sind.
Während inaktiver Phasen kann die Haut trocken sein und zu Schuppenbildung neigen, was jedoch auch bei normaler trockener Haut auftreten kann.
Ein aktiver Schub hingegen zeigt deutlichere Symptome. Im Zweifelsfall sollte immer ein Kinderarzt aufgesucht werden.
Video: Neurodermitis, Milchschorf, Kopfgneis & Hitzepickel🔥 beim Kind/ Baby! Ärztin hilft!
Körperliche Symptome während eines Schubs |
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Sehr trockene Haut |
Starke bis extreme Rötungen und Ekzeme |
Rissige Haut, die nässen kann |
Verkrustungen |
Pusteln |
Schwere Form des Milchschorfs bei Säuglingen, der Gesicht und Hals betreffen kann |
Psychische Belastungen bei Neurodermitis-geplagten Kindern
Das Bewusstsein von Neurodermitis-geplagten Kindern und Jugendlichen über ihre andersartige Haut kann sehr belastend sein.
Es ist okay, traurig oder wütend zu sein oder sich zurückzuziehen.
Dennoch ist es wichtig, die Erkrankung als Teil von sich zu akzeptieren und Unterstützung zu suchen, sei es durch Psychotherapie, Schulungen oder den Austausch mit anderen Betroffenen.
Eltern können das Selbstbewusstsein ihrer Kinder stärken, indem sie offen über die Krankheit sprechen und sie über potenzielle Auslöser aufklären.
Trotz Vorurteilen und Unwissenheit sollten Eltern das Umfeld des Kindes über die Erkrankung informieren, um Verständnis zu fördern.
Dennoch können unangenehme Situationen auftreten, daher ist der Rückhalt von Familie und Freunden wichtig für das Wohlbefinden des Kindes.
Psychische Belastungen bei Neurodermitis-geplagten Kindern |
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Depressionen |
Ängste vor sozialer Ablehnung |
Frustration und Verzweiflung |
Schlafstörungen |
Isolation und Einsamkeit |
Geringes Selbstwertgefühl |
Stress durch den ständigen Juckreiz |
Gefühle der Hilflosigkeit und Überforderung |
Mobbing und Stigmatisierung in der Schule |
Ganzheitliche Behandlung von Neurodermitis bei Kindern
Die Behandlung von Neurodermitis bei Kindern erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der darauf abzielt, sowohl die Symptome der Erkrankung zu lindern als auch das Wohlbefinden des Kindes zu verbessern. Hier sind einige gängige Behandlungsmöglichkeiten:
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Hautpflege:
Regelmäßige und gründliche Hautpflege ist entscheidend, um die Hautfeuchtigkeit zu erhalten und Irritationen zu reduzieren. Verwenden Sie milde, parfümfreie Produkte und meiden Sie aggressive Reinigungsmittel.
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Feuchtigkeitscremes und Salben:
Feuchtigkeitsspendende Cremes und Salben können helfen, trockene Haut zu beruhigen und den Juckreiz zu lindern. Tragen Sie sie großzügig auf die betroffenen Hautstellen auf, vorzugsweise nach dem Baden oder Duschen, um die Feuchtigkeit einzuschließen.
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Medikamente:
In schwereren Fällen kann der Arzt verschreibungspflichtige Medikamente wie topische Steroide oder Immunmodulatoren empfehlen, um Entzündungen zu reduzieren und den Juckreiz zu kontrollieren. Diese sollten jedoch nur nach Anweisung des Arztes und für begrenzte Zeit angewendet werden.
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Vermeidung von Auslösern:
Identifizieren und meiden Sie potenzielle Auslöser, die einen Neurodermitis-Schub verursachen können, wie bestimmte Nahrungsmittel, Umweltallergene, Stress oder extreme Temperaturen.
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Psychologische Unterstützung:
Kinder mit Neurodermitis können unter psychischem Stress leiden. Eine unterstützende Umgebung, offene Kommunikation und gegebenenfalls professionelle psychologische Unterstützung können helfen, mit den emotionalen Herausforderungen umzugehen.
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Allergiemanagement:
Bei Kindern mit Neurodermitis können Nahrungsmittelallergien vorhanden sein. Eine allergologische Untersuchung kann helfen, potenzielle Auslöser zu identifizieren und eine entsprechende Diät anzupassen.
Tipps zur Vermeidung von Neurodermitis-Schüben bei Kindern
Bei Neurodermitis bei Kindern sollten potenzielle Auslöser vermieden werden, um Schübe zu reduzieren und die Symptome zu kontrollieren.
Hier sind einige Dinge, die vermieden werden sollten:
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Reizende Substanzen:
Vermeiden Sie aggressive Reinigungsmittel, parfümierte Seifen, Shampoos und andere Hautpflegeprodukte, die die Haut reizen können. Stattdessen sollten milde, parfümfreie Produkte verwendet werden.
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Kratzen:
Kratzen kann die Haut weiter reizen und den Juckreiz verstärken, was zu einem Teufelskreis führen kann. Es ist wichtig, Ihrem Kind beizubringen, nicht zu kratzen, und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um den Juckreiz zu lindern.
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Überhitzung:
Starkes Schwitzen kann zu einem Neurodermitis-Schub führen. Vermeiden Sie daher übermäßige Hitze und halten Sie die Raumtemperatur angenehm kühl. Leichte und atmungsaktive Kleidung aus natürlichen Materialien wie Baumwolle kann ebenfalls helfen.
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Stress:
Stress kann ein Triggerfaktor für Neurodermitis-Schübe sein. Bemühen Sie sich daher, stressige Situationen für Ihr Kind zu minimieren und schaffen Sie eine unterstützende und beruhigende Umgebung.
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Allergene:
Identifizieren Sie potenzielle Allergene, die bei Ihrem Kind Neurodermitis-Schübe auslösen können, und versuchen Sie, diese zu vermeiden. Dazu können bestimmte Lebensmittel, Haustiere, Pollen oder Hausstaubmilben gehören.
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Raue oder kratzige Kleidung:
Vermeiden Sie Kleidungsstücke aus grobem oder kratzigem Material, da diese die Haut reizen können. Stattdessen sollten weiche, nicht scheuernde Kleidungsstücke aus natürlichen Materialien bevorzugt werden.
Hilfreich sind diese Maßnahmen
- Tägliche Hautpflege mit Feuchtigkeitscreme und speziellen Salben, die der Kinderarzt verschreibt (auch in inaktiven Phasen sollten diese angewendet werden, um die Haut zu unterstützen und den nächsten Schub hinauszuzögern)
- Rückfettende Bäder, Körperöle und Cremes nach dem Duschen und Baden
- Maximal einmal täglich baden oder duschen, um ein Austrocknen der Haut zu vermeiden
- Kurze Fingernägel senken das Risiko von Verletzungen durch starkes Kratzen
- Die vom Arzt verordneten Salben und Cremes können im Kühlschrank aufbewahrt werden. Das hilft zusätzlich gegen den Juckreiz
- Leidet das Kind unter einer Allergie, sollten entsprechende Auslöser möglichst gemieden werden. Bei einer Allergie gegen Tierhaare sollte beispielsweise auf Haustiere verzichtet werden. Auch wenn das Kind gerne eines hätte. Die Kindergesundheit sollte wichtiger sein als ein vierbeiniger Mitbewohner.
Umgangstipps für Kinder mit Neurodermitis
- Lesen Sie mit Ihrem Kind Bücher über Neurodermitis vor. Im Internet und im Buchhandel finden Sie viele schöne Geschichten und Bilderbücher, die das Thema kindgerecht erklären. Ein Beispiel ist das Buch: „Jutta juckt’s nicht mehr“ von Anna Maria Cavini, Hedda Christians und Sigrun Eder.
- Verwandeln Sie das Eincremen der Ekzeme in ein unterhaltsames Spiel. Schlüpfen Sie beispielsweise in die Rolle eines Arztes, der die Wunden der Plüschtiere und des Kindes versorgt. So wird die Pflege zu einem lustigen Erlebnis.
- Genießen Sie gemeinsame Bäder mit rückfettenden Badezusätzen und spielen Sie im Wasser. Ihr Kind wird sich dabei nicht bewusst sein, dass es seine Symptome behandelt, sondern wird einfach das Planschen genießen.
- Vermeiden Sie einen Urlaub in einem Stadthotel mit Pool, da die Umweltbelastung hoch sein kann und das Chlorwasser im Pool Schübe auslösen kann. Ein Urlaub am Meer ist hingegen förderlich, da die reine Luft und das Salzwasser die Haut beruhigen können.
- Führen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam Entspannungsübungen wie autogenes Training oder Fantasiereisen durch, um Stress abzubauen. Das hilft sowohl Ihrem Kind als auch Ihnen, sich zu entspannen und den Alltag besser zu bewältigen.
Unterstützung bei Neurodermitis: Hilfe für Familien mit betroffenen Kindern
Neurodermitis beim Kind kann für alle Familienmitglieder zur Herausforderung werden. Professionelle Hilfe von einem kompetenten Kinderarzt ist daher wichtig. Doch es gibt noch mehr Möglichkeiten für Eltern, sich Rat zu holen.
Unterstützung für Familien mit neurodermitiskranken Kindern |
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Beim DNB (Deutscher Neurodermitis Bund) können Betroffene Informationen zum Krankheitsbild und praktische Tipps bekommen: |
Deutscher Neurodermitis Bund e.V. |
Baumkamp 18 |
22299 Hamburg |
Tel.: +49 (0) 40- 23 07 44 |
E-Mail: info@neurodermitis-bund.de |
Auch Selbsthilfegruppen sind eine tolle Chance, besser mit der Erkrankung des Kindes umzugehen und sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Hier sind einige Ansprechpartner aufgelistet: |
kindergesundheit@bzga.de |
Per Post an: BZgA, 50819 Köln |
Per Fax an: 02 21 / 8 99 22 57 |
Per E-Mail an: bestellung@bzga.de |
Fazit
Neurodermitis bei Kindern ist eine komplexe Hauterkrankung, deren Ursachen noch nicht vollständig verstanden sind. Genetische Veranlagung spielt eine Rolle, ebenso wie Umweltfaktoren und allergische Reaktionen. Typische Symptome sind starke Hautausschläge, Rötungen, Schuppenbildung und ein quälender Juckreiz, der das Kind stark belasten kann. Die Behandlung erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der darauf abzielt, sowohl die Symptome zu lindern als auch das Wohlbefinden des Kindes zu verbessern. Dazu gehören eine sorgfältige Hautpflege, medikamentöse Behandlungen bei Bedarf, die Vermeidung von Auslösern sowie eine unterstützende Umgebung für das Kind. Ein frühzeitiges Erkennen und die richtige Behandlung können dazu beitragen, die Lebensqualität des Kindes zu verbessern und die Häufigkeit und Schwere der Schübe zu reduzieren.
1 Kommentar
Hallo
Neurodermitis: Ja das hatte meine Tochter auch. Wenn man stillt, dann bekommen die Kinder keine Allergien hieß es, hat leider nicht geklappt.
Über ein halbes Jahr habe ich gestillt aber vor der Hautkrankheit konnte ich sie nicht bewahren.
Was wirklich geholfen hat, waren die Aufenthalte an der See.
Nord oder Ostsee egal Hauptsache möglichst viel Zeit an der salzigen Luft verbringen.
Heute ist sie ein großes Mädchen und hat kein Neurodermitis mehr.