Ein medizinisches Attest, auch bekannt als „ärztliche Bescheinigung“, ist ein schriftliches Dokument, das von einem Arzt erstellt wird. Typischerweise wird es vom Arzt ausgestellt, um die Arbeitsunfähigkeit einer Person zu bestätigen.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Aktuelles
2024-02-01 – Warnung: Unbekannte Ärzte auf Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen
Die Ärztekammer Nordrhein warnt vor gefälschten Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen, die online erworben wurden. Personen wie Dr. med. Haresh Kumar, Ahmad Abdullah und Masroor Umar sind nicht als Mitglieder registriert. Die Staatsanwaltschaft Hamburg ist bereits involviert, jedoch gestaltet sich ein Zugriff auf die betreffenden Portale schwierig. Arbeitgeber, die solche Bescheinigungen erhalten, sollten sich bewusst sein, dass dies arbeits- und strafrechtliche Konsequenzen haben kann, wie Urteile des Arbeitsgerichts Lübeck und Neumünster zeigen. Die Ärztekammer Nordrhein fordert Arbeitgeber auf, sich bei entsprechenden Fällen zu melden.
2023-12-19 – Telefonische Krankschreibung wieder möglich
Ab Dezember 2023 können leichte Erkrankungen wie Husten und Schnupfen telefonisch krankschreiben werden. Eltern erhalten auch telefonisch Bescheinigungen für kranke Kinder. Die Regelung gilt für bis zu fünf Tage und erfordert, dass Patienten in der Praxis bekannt sind. Eine Verlängerung der Krankschreibung ist nicht telefonisch möglich. Die Maßnahme entlastet Arztpraxen und verringert die Ansteckungsgefahr in Wartezimmern. Diese Regelung, bewährt während der Pandemie, wurde nach einem Bundestagsbeschluss vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) umgesetzt. Die Krankschreibung erfolgt elektronisch an die Krankenkasse, der „Gelbe Zettel“ entfällt.
Die Bedeutung eines ärztlichen Attests: Bestätigung von Krankheit und medizinischer Notwendigkeit
Ein Attest ist eine ärztliche Bescheinigung, die häufig benötigt wird, um Krankheit oder medizinische Notwendigkeiten zu bestätigen. Es dient als offizieller Nachweis für verschiedene Zwecke, darunter die Arbeitsunfähigkeit bei Krankheit, die Teilnahme an bestimmten Veranstaltungen oder die Beantragung von Leistungen. Die Verwendung eines Attests variiert je nach den Anforderungen der Institution oder Organisation, für die es vorgelegt wird, und es ist wichtig, dass es von einem qualifizierten Arzt ausgestellt wird.
Es gibt zahlreiche Gründe, ein Attest zu benötigen
Beantragung eines Attests: Der Ablauf im Detail
Das Beantragen eines Attests kann je nach Land und den jeweiligen Anforderungen variieren. Im Allgemeinen erfolgt der Prozess jedoch wie folgt:
-
Arztbesuch:
Suchen Sie einen Arzt auf, der für Ihre spezifische Situation zuständig ist. Dies kann ein Allgemeinarzt, ein Facharzt oder ein Spezialist sein, je nach Art und Umfang Ihrer Krankheit oder Ihres Anliegens.
-
Konsultation:
Besprechen Sie Ihre Situation ausführlich mit dem Arzt. Erklären Sie Ihre Symptome oder den Grund, warum Sie das Attest benötigen. Der Arzt wird Sie untersuchen und eine Diagnose stellen.
-
Ausstellung des Attests:
Wenn der Arzt feststellt, dass ein Attest notwendig ist, wird er es für Sie ausstellen. Das Attest enthält normalerweise Informationen wie die Diagnose, den Zeitraum der Arbeitsunfähigkeit (falls zutreffend) und andere relevante Details.
-
Einreichung des Attests:
Übergeben Sie das ausgestellte Attest an die entsprechende Stelle. Dies kann Ihr Arbeitgeber, eine Versicherungsgesellschaft, eine Bildungseinrichtung oder eine andere Institution sein, die das Attest verlangt.
-
Verfolgung des Verlaufs:
Falls erforderlich, halten Sie den Kontakt mit der betreffenden Stelle aufrecht, um sicherzustellen, dass das Attest ordnungsgemäß bearbeitet und akzeptiert wird.
Es ist wichtig, dass bestimmte Situationen möglicherweise spezifische Anforderungen für die Ausstellung eines Attests haben. In einigen Fällen kann es erforderlich sein, zusätzliche Dokumente oder Informationen bereitzustellen.
Krankmeldung vs. Attest
Eine Krankmeldung und ein Attest dienen beide dazu, die Arbeitsunfähigkeit einer Person aufgrund von Krankheit zu dokumentieren, aber es gibt einige Unterschiede zwischen den beiden:
- Eine Krankmeldung, auch als Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bekannt, wird normalerweise vom behandelnden Arzt ausgestellt.
- Sie bestätigt lediglich die Arbeitsunfähigkeit der Person für den angegebenen Zeitraum.
- Die Krankmeldung enthält in der Regel Angaben wie den Zeitraum der Arbeitsunfähigkeit und kann spezifische Anweisungen zur Behandlung oder zur Arbeitsfähigkeit enthalten.
- Eine Krankmeldung wird hauptsächlich von Arbeitgebern benötigt, um die Abwesenheit des Mitarbeiters zu dokumentieren und gegebenenfalls Lohnfortzahlungen zu gewähren.
Video: Krankschreibung – gefährlicher Fehler für Arbeitnehmer!
- Ein Attest ist ein allgemeinerer Begriff und kann verschiedene Arten von ärztlichen Bescheinigungen umfassen, die über die reine Arbeitsunfähigkeit hinausgehen.
- Ein Attest kann auch medizinische Informationen über eine Krankheit oder Verletzung enthalten, die über den Zeitraum der Arbeitsunfähigkeit hinausgehen.
- Es kann für verschiedene Zwecke verwendet werden, wie zum Beispiel für Versicherungsansprüche, für die Teilnahme an bestimmten Veranstaltungen oder Projekten, für medizinische Gutachten oder für behördliche Anforderungen.
- Im Gegensatz zur Krankmeldung kann ein Attest auch Informationen über den Gesundheitszustand einer Person enthalten, die nicht unbedingt mit der Arbeitsfähigkeit zusammenhängen, wie z.B. spezifische Diagnosen, Empfehlungen für zukünftige Behandlungen oder Einschränkungen im täglichen Leben.
Wann kann es eine „Kündigung wegen vorgetäuschter Krankheit“ geben?
Ein Risiko hat man, wenn man beim Arzt ein Attest „erschwindelt“: das ist die Kündigung wegen vorgetäuschter Krankheit. Hier kann der Chef zurückschlagen. Eine Kündigung wegen vorgetäuschter Krankheit kann erfolgen, wenn ein Arbeitnehmer nachweislich falsche Angaben über seine Krankheit macht oder absichtlich eine Krankheit vortäuscht, um Arbeitspflichten zu umgehen. Es gibt jedoch einige wichtige Punkte zu beachten:
-
Beweise und Nachweise: Um eine Kündigung wegen vorgetäuschter Krankheit rechtlich durchzusetzen, muss der Arbeitgeber überzeugende Beweise vorlegen können. Dies kann ärztliche Atteste, Überwachungsvideos, Zeugenaussagen oder andere relevante Dokumente umfassen, die die Falschheit der Krankheitsbehauptung belegen.
-
Gründliche Untersuchung: Bevor eine Kündigung ausgesprochen wird, sollte der Arbeitgeber eine gründliche Untersuchung durchführen, um sicherzustellen, dass die Krankheit tatsächlich vorgetäuscht wurde. Dies kann die Zusammenarbeit mit einem Arzt oder medizinischen Fachpersonal umfassen, um die Glaubwürdigkeit der Krankheitsbehauptung zu überprüfen.
Video: Kündigung bei vorgetäuschter Krankheit (gefährlicher Fehler)
-
Betriebsinteressen: Die Kündigung wegen vorgetäuschter Krankheit sollte im Einklang mit den betrieblichen Interessen stehen.
Wenn die vorgetäuschte Krankheit die Produktivität des Unternehmens beeinträchtigt hat oder das Arbeitsklima negativ beeinflusst hat, kann dies als rechtlicher Grund für eine Kündigung dienen.
-
Rechtliche Rahmenbedingungen: Es ist wichtig zu beachten, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen für Kündigungen je nach Land unterschiedlich sein können. In einigen Ländern gelten strenge Arbeitsgesetze, die den Arbeitnehmer vor willkürlichen Kündigungen schützen.
Bevor eine Kündigung wegen vorgetäuschter Krankheit ausgesprochen wird, sollte der Arbeitgeber daher sicherstellen, dass er die geltenden Arbeitsgesetze und rechtlichen Verfahren einhält.
-
Alternative Maßnahmen: Bevor eine Kündigung in Betracht gezogen wird, kann der Arbeitgeber auch alternative Maßnahmen in Erwägung ziehen, wie zum Beispiel eine Abmahnung, ein Gespräch mit dem Mitarbeiter oder die Bereitstellung von Unterstützung und Ressourcen, um mit möglichen Arbeitsproblemen umzugehen.