Wer von einer Allergie geplagt wird, muss sich zuerst auf Ursachenforschung begeben. Doch nicht immer ist der Fall eindeutig. Vor allem bei Kontaktallergien dauert es mitunter länger, bis der Grund für eine allergische Reaktion gefunden ist. Ist es das Handtuch?
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Handtücher als Allergieauslöser: Handtuch ist nicht per se die Ursache
Leiden Menschen unter Allergien, kommen oft viele Auslöser infrage. Bei den einen sind es Pollen verschiedener Pflanzen, Sträucher oder Bäume. Andere reagieren auf Tierhaare, wieder andere auf Hausstaub. Manche besonders geplagte Zeitgenossen leiden unter mehreren Allergien und müssen beispielsweise bei Kontakt mit Birkenpollen, Katzenhaaren und Hausstaub sowie Schimmel niesen. Die Augen tränen, es kann sogar zu Atemnot bis hin zum Asthma kommen.
Derartige allergische Reaktionen sind bekannt und werden meist als Heuschnupfen zusammengefasst, auch wenn das medizinisch gesehen nicht alle Verursacher einschließt. Dann gibt es aber noch die Kontaktallergien, bei denen Betroffene auf einen Allergieauslöser aus der Umgebung reagieren. Teilweise dauert es lange, bis der Grund für die Reaktionen gefunden wird, vor allem dann, wenn im Alltag nichts verändert wurde. Doch nach längerer Zeit der Suche zeigt sich, dass sich die Hautprobleme immer einstellen, nachdem die Person duschen oder in der Badewanne war. Ist es ein Shampoo oder Duschgel, das die Probleme verursacht? Nein, es sind die Handtücher!
Nicht Handtücher, sondern Waschmittel als Problemverursacher
In jedem Bad hängt es, es wird mit in die Sauna genommen oder als Unterlage auf Sonnenliegen genutzt: Die Rede ist von einem Handtuch, welches Damen und Herren in Blau, Grau, Gelb oder einer anderen bevorzugten Farbe nutzen.
Ist nun jemand allergisch, wird das Handtuch als Verursacher selten verdächtigt. Dennoch kann der Kontakt damit zu Problemen führen.
Sogar hochwertige Handtücher aus allergieverträglichen Faserqualitäten lassen nach dem Abtrocknen mitunter eine juckende, schuppende Haut entstehen, die sich nach einiger Zeit und bedingt durch das ständige Kratzen mit nässenden Stellen präsentiert.
Doch die Handtücher selbst sind selten die Verursacher, nur wenige Menschen reagieren auf die häufig verwendete Baumwolle oder auf Viskosefasern allergisch.
Vielmehr ist es das Waschmittel, das allergieauslösend ist. Das kann sogar dann der Fall sein, wenn gar kein neues Mittel verwendet wird.
Teilweise verändern die Hersteller die bisherigen Rezepturen und schon können Allergien entstehen.
So zeigt sich eine Waschmittelallergie
Reagiert jemand auf das Waschmittel, mit dem die Handtücher gewaschen worden sind, treten häufig die folgenden Symptome auf:
- juckender Hautausschlag
- rote Flecken und Bildung von Pusteln
- raue, rissige Haut
- mitunter zusätzlich typische Allergiesymptome wie laufende Nase und tränende Augen
Besonders stark zeigen sich die Symptome, wenn ein längerer Kontakt mit dem Handtuch besteht und wenn die Haut wie nach der Sauna oder einem Vollbad aufgeweicht ist. Sie reagiert nun besonders sensibel, da sie ohnehin bereits gereizt ist.
Handtücher bekannter Marken verwenden
Häufig finden sich aber nicht nur im Waschmittel, sondern auch in den Handtüchern selbst allergieauslösende Stoffe. Dies gilt vor allem für minderwertige Faserqualitäten, bei deren Herstellung verschiedene Chemikalien eingesetzt wurden. Welche das genau sind, ist nicht deklarierungspflichtig.
Auch beim Färben der Stoffe werden teilweise Mittel eingesetzt, die hochgiftig sind und Allergien auslösen können. Gerade dunkle Farben wie Blau und Grau, aber auch Gelb und Orange sind hier zu nennen.
Entsprechend gefärbte Handtücher sollten vor der ersten Benutzung unbedingt bei mindestens 60 °C gewaschen werden, damit sie ausbluten können. Das bedeutet, dass überschüssige Farbreste entfernt werden.
Wer weiß, dass die Haut besonders sensibel reagiert, sollte alles dafür tun, um Allergieauslöser zu meiden. In Bezug auf die Handtücher heißt das auch, bei der Auswahl der Produkte besonders aufmerksam zu sein. Hersteller wie MÖVE bieten eine sehr hohe Qualität, die dem Ökotex-Standard entspricht.
Die verwendete Baumwolle wird nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit angebaut und verarbeitet, sodass auf Chemikalien weitgehend verzichtet wird.
Damit sind Handtücher als Allergieauslöser schon einmal ausgeschlossen. Was bleibt, ist die Waschmittelallergie, die dank einiger Vorsichtsmaßnahmen ebenfalls in den Griff zu bekommen ist.
Allergien ein Schnippchen schlagen
Kontaktallergien sind besonders tückisch, weil sich die Allergene häufig nicht gänzlich vermeiden lassen. Gleichzeitig reagiert das Immunsystem immer sensibler, sodass selbst geringe Mengen des Allergens ausreichen, um eine Reaktion auszulösen. Wer bereits herausbekommen hat, dass die Allergie durch das Waschmittel, mit dem die Handtücher gereinigt werden, ausgelöst wird, kann einfach ein anderes Mittel nutzen.
Idealerweise wird es so niedrig wie möglich dosiert, was nicht nur im Sinne der eigenen Gesundheit, sondern auch der Umwelt ist. Auch ein zusätzlicher Spülgang kann helfen, Waschmittelreste herauszuspülen. Allergiker sollten zudem nur Waschmittel verwenden, welches ein Verträglichkeitssiegel trägt. Wichtig: Farben wie Blau, Grau, Gelb, Rot oder Schwarz sollten nur mit Colorwaschmitteln gereinigt werden, damit sie ihre Strahlkraft behalten.
So waschen Allergiker ihre Handtücher sicher
Viele Allergiker gehen davon aus, dass sie ihr Handtuch bei möglichst hoher Temperatur waschen müssen, um Allergene abtöten zu können. Dies würde aber bei einer Reaktion auf die im Waschmittel enthaltenen Tenside oder Duftstoffe nicht wirken. Auch bei einer Hausstauballergie wäre dies unnötig, sinnvoll jedoch, wenn eine Allergie auf Schimmelpilzsporen besteht. Letztere wird sich jedoch bei einem täglich genutzten und regelmäßig gewaschenen Handtuch nicht zeigen. Um ein Handtuch richtig zu reinigen, reicht es aus, dieses bei geringerer Temperatur zu waschen. Schon eine Wäsche mit 40 °C ist genügend, um eine hygienische Sauberkeit zu gewährleisten. Im Idealfall kommt ein Vollwaschmittel zum Einsatz, Colorwaschmittel greifen meist nicht stark genug.
Wer auf Weichspüler allergisch reagiert, kann diesen einfach weglassen. Doch dann ist das Handtuch häufig zu hart und nicht nur Damen fühlen sich damit unwohl. Auch Herren, die scih nach der Sauna in das Tuch einkuscheln wollen, sind mit den kratzigen Fasern recht unglücklich. Doch es gibt Möglichkeiten, Weichspüler zu ersetzen:
- Essig: Der normale Haushaltsessig ist nicht nur ein guter Weichspüler, der für knitterarme Wäsche und die gewünschte Weichheit sorgt, sondern er ist auch noch gut für die Waschmaschine. Diese verkalkt dank des regelmäßigen Essigeinsatzes nicht so schnell. Allerdings kann Essig keine aufgerauten Fasern glätten, dies kann nur der chemische Weichspüler.
- Schütteln: Eine besonders einfache Alternative zu allergieauslösenden Weichspülern ist das Schütteln. Ein Handtuch aus Baumwolle, welches nach dem Waschen und vor dem Aufhängen kräftig geschüttelt wird, trocknet weniger steif. Der Grund dafür ist einfach: Die Fasern geraten in Bewegung und trocknen nicht starr. Ein ähnlicher Effekt lässt sich erzielen, wenn das Handtuch in einem kräftigen Wind draußen aufgehängt wird. Wer allerdings auf Pollen allergisch reagiert, sollte von dieser Trocknungsform keinen Gebrauch machen – der Blütenstaub würde sich in den Fasern der Baumwolle verfangen und bei jeder Benutzung des Handtuchs zu Niesanfällen führen.
- Natron: Natron ist ein wahres Allheilmittel, das nicht nur beim Kochen und Backen, sondern auch bei der Behandlung der Wäsche eine wichtige Rolle spielt. Dafür werden rund zwei Esslöffel Natron in Wasser aufgelöst und in das Weichspülerfach der Waschmaschine gegeben. Das Gute daran: Wenn Damen und Herren in der Sauna geschwitzt haben, setzen sich häufig Gerüche im Handtuch fest. Diese lassen sich nicht einmal entfernen, wenn das Textil gewaschen wird. Produkte wie Waschsoda oder Natron aber sorgen dafür, dass die Gerüche aus den Fasern gelöst werden und dass der Geruch somit verschwindet.
- Trockner: Auch im Trockner wird das Handtuch kuschelweich. Zusätzlich können Trocknerbälle oder ähnliche Produkte hinzugegeben werden, die den Effekt noch einmal verstärken. Allerdings ist der Trockner aus Umweltschutzgründen nicht zu empfehlen. Darüber hinaus verschleißt ein Handtuch, das regelmäßig im Trockner ist, deutlich schneller.