Hautausschlag am Oberkörper: Ausschlag an Brust & Rücken

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So gut wie jeder ist irgendwann einmal von Hautausschlag betroffen. Besonders häufig sind Ausschläge am Oberkörper. Neben den kosmetischen Problemen können Symptome wie Juckreiz Betroffene stark belasten. Aber nicht jeder Ausschlag bietet Grund zur Sorge.

Aktuelles

2024-01-31 – Deutlicher Anstieg der Windpocken-Fälle in Schleswig-Holstein

Die AOK NordWest hat auf Basis von Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin einen deutlichen Anstieg der Windpocken-Fälle in Schleswig-Holstein vermeldet. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 559 Infektionsfälle gemeldet, was fast das Niveau vor der Corona-Pandemie in 2019 erreicht. Im Jahr 2022 waren es 214 Fälle und in 2021 nur 168. Der AOK-Vorstandsvorsitzende Tom Ackermann erklärte, dass die Fallzahlen aufgrund von Maßnahmen wie Lockdown und Schulschließungen während der Pandemie gesunken waren, sich aber mit der Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens wieder erhöhten. Windpocken werden durch das Varizellen-Zoster-Virus über die Luft übertragen.

2020-04-07 – Charité-Forscher entdecken neue erbliche Form von Kälte-Urtikaria

Die Forschungsgruppe der Charité – Universitätsmedizin Berlin hat eine neue erbliche Form der Kälte-Urtikaria entdeckt, die auf einer bisher unbekannten Mutation des Faktor-XII-Gens beruht. Die Erkrankung, als „FACAS“ (Faktor-XII-assoziiertes Kälte-induziertes autoinflammatorisches Syndrom) bezeichnet, führt zu juckenden Quaddeln auf der Haut und körperweiten Entzündungsreaktionen wie Fieber und Gelenkschmerzen bei Temperaturen unter 15 Grad. Im Gegensatz zur spontanen Kälte-Urtikaria reagieren die Betroffenen nicht auf den Eiswürfel-Test und nicht auf herkömmliche Antihistaminika. Die Studie könnte dazu beitragen, bisher ungeklärte Fälle dieser Krankheit aufzudecken und alternative Behandlungsmöglichkeiten zu erforschen.

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2021-05-12 – Gerichtsurteil zur BK 5101: Unterlassungszwang für Hauterkrankung aufgehoben

Das Landessozialgericht in Bamberg hat in einem wegweisenden Urteil den Unterlassungszwang für die Anerkennung der Berufskrankheit (BK) 5101 aufgehoben.

Die BK 5101, hauptsächlich durch berufsbedingtes Handekzem verursacht, wurde bisher oft nicht anerkannt, da der Unterlassungszwang zur Tätigkeitsaufgabe ein Hindernis darstellte.

Seit dem 1. Januar 2021 wurde dieser Zwang durch Gesetzesänderungen aufgehoben, und die Anerkennung hängt nun von der Schwere oder Wiederholung der Hauterkrankung ab.

Das Urteil hat Auswirkungen auf die Zahl der Verdachtsanzeigen, die Notwendigkeit qualifizierter Gutachter und die Festlegung der Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) für Betroffene.


Ausschlag kann am ganzen Körper auftreten

Ein Hautausschlag am Oberkörper kann auf eine Vielzahl von Ursachen zurückzuführen sein, darunter auch Infektionskrankheiten. Besonders bei Kindern sind Kinderkrankheiten wie Windpocken, Masern oder Röteln häufige Auslöser für Hautausschläge. Diese Infektionskrankheiten können sich jedoch auch bei Erwachsenen manifestieren und schwerwiegendere Folgen haben. Es ist daher von großer Bedeutung, den eigenen Impfstatus zu überprüfen, insbesondere wenn man in der Kindheit keine dieser Krankheiten durchgemacht hat. Eine rechtzeitige Impfung kann in solchen Fällen eine ernsthafte Erkrankung verhindern oder zumindest den Verlauf abmildern.

Typische Anzeichen

Hier sind einige typische Anzeichen für Hautausschlag, die auf verschiedene Ursachen, einschließlich Allergien, hinweisen können:

  • Rötungen
  • Flecken
  • Pusteln,
  • Knötchen,
  • Quaddeln,
  • Juckreiz,
  • Brennen,
  • Nässen und Schmerzen.

Fieber kann auch in einigen Fällen mit Hautausschlag auftreten, insbesondere wenn die Ursache eine Infektion ist.

Bei allergischen Reaktionen können zusätzliche Symptome wie Atemnot, Husten bis hin zum Asthmaanfall, Schluck– und Atembeschwerden auftreten.

Dies sind Anzeichen dafür, dass die allergische Reaktion schwerwiegender sein kann.

Lebensbedrohliche allergische Reaktionen erkennen und handeln
Lebensbedrohliche allergische Reaktionen erkennen und handeln
Ein anaphylaktischer Schock ist eine lebensbedrohliche Form einer allergischen Reaktion und kann zu einem plötzlichen Abfall des Blutdrucks, Atemnot und Bewusstseinsverlust führen.
Es ist entscheidend, sofort einen Notruf abzusetzen, wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, Anzeichen eines anaphylaktischen Schocks zeigt.
Bei Verdacht auf eine allergische Reaktion ist es immer ratsam, schnell ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, insbesondere wenn die Symptome schwerwiegender werden.
Menschen, die bereits wissen, dass sie auf bestimmte Allergene empfindlich reagieren, sollten immer ein Notfallset (wie einen EpiPen) bei sich tragen und wissen, wie es zu verwenden ist, um sich im Falle einer schweren allergischen Reaktion selbst zu behandeln.

Muss man mit einem Ausschlag am ganzen Körper zum Arzt?

Ob der Hautausschlag am Oberkörper oder auch an Kopf, Beinen und anderen Stellen auftritt, ist für die Beurteilung, ob ärztliche Hilfe notwendig ist, zunächst nicht relevant.

Wenn ja, dann zum Arzt
  • Handelt es sich um eine plötzliche und/oder heftige Hautveränderung?
  • Ist das Phänomen neu?
  • Treten starke Schmerzen oder Jucken zusammen mit Schwellungen auf?
  • Verändert sich der Hautausschlag (z. B. von Rötung zu Blasenbildung)?
  • Halten die Beschwerden schon längere Zeit an?
  • Tritt der Hautausschlag schubweise auf?

Gute Gründe einen Arzt aufzusuchen

Wenn Sie eine oder mehrere dieser Fragen mit „ja“ beantworten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Dies gilt insbesondere dann, wenn Sie zuvor noch nie diese Beschwerden entwickelt haben.

Tritt ein Hautausschlag bei Kindern oder Säuglingen auf, sollten Sie grundsätzlich immer zum Arzt gehen.

Erwachsene können unspezifische Hautausschläge, die keine großen Beschwerden machen, auch im Rahmen eines routinemäßigen Besuchs beim Hausarzt ansprechen.

Bei ernsthaften Symptomen oder sich schnell entwickelnden Hautausschlägen sollten Sie direkt zum Dermatologen oder ggf. auch in die Notaufnahme des Krankenhauses gehen.


Oft betrifft ein Hautausschlag den Oberkörper

Neben dem Gesicht ist der Oberkörper sehr häufig von Hautproblemen betroffen. Da sie eine große Oberfläche bieten, ist ein Hautausschlag auf der Brust oder am Rücken keine Seltenheit.

Generell kann ein Ausschlag am ganzen Körper bei Erwachsenen kaum übersehen werden, insbesondere dann, wenn es zu weiteren Symptomen wie Jucken oder Brennen kommt.

Die Hauptursachen am Oberkörper sind allergische Reaktionen, unspezifische Abwehrreaktionen der Haut sowie Infektionskrankheiten. Aber auch Nebenwirkungen von Medikamenten oder Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln (die nicht mit einer Allergie gleichzusetzen sind) können eine Rolle spielen.

Seltener ist ein Ausschlag am Oberkörper bei bestimmten Erkrankungen des Immunsystems. Insbesondere Autoimmunerkrankungen sind hierfür bekannt.


Hautprobleme gehören zu den Volkskrankheiten

Die Statistiken sind unmissverständlich: In Deutschland leidet rund ein Drittel der Bevölkerung an mindestens einer Allergie oder einer Unverträglichkeit gegenüber Nahrungsmitteln und anderen Stoffen.

Die steigende Zahl von Allergenen und Umwelteinflüssen scheint einer der Hauptgründe für das vermehrte Auftreten von allergischen Hautproblemen zu sein.

Video: Wie löst man Hautprobleme? | Alternativmedizin | QS24 Gesundheitsfernsehen

Ein Hautausschlag am gesamten Körper bei Erwachsenen kann oft auch auf die Ernährung zurückgeführt werden. Es ist keine Seltenheit, dass Unverträglichkeiten unentdeckt bleiben oder zunächst keine Beschwerden verursachen.

Es ist typisch, dass Allergien oder Unverträglichkeiten erst im späteren Lebensalter auftreten.

Die Vorstellung, dass man gegen etwas nicht allergisch sein kann, nur weil man es „immer schon“ gegessen hat, ist ein weit verbreiteter Irrtum. Langjähriger Kontakt mit Allergenen kann letztendlich zu allergischen Symptomen führen.

Eine erbliche Veranlagung spielt zwar eine Rolle, wird jedoch in der Regel nicht als alleinige Ursache für Allergien angesehen.

Erwachsene ohne Kinderkrankheiten sollten ihren Impfstatus überprüfen
Erwachsene ohne Kinderkrankheiten sollten ihren Impfstatus überprüfen
Hautausschläge, die im Rahmen von Infektionen auftreten, haben oft charakteristische Merkmale, die auf die zugrunde liegende Krankheit hinweisen.
Zum Beispiel entwickeln Windpocken typischerweise juckende Pusteln an Brust, Rücken, Armen, Beinen und im Gesicht.
Diese Pusteln sind mit einer hochinfektiösen Flüssigkeit gefüllt und können später verschorfen und abfallen, manchmal mit Narbenbildung, insbesondere wenn sie gekratzt werden.
Ein besonderes Merkmal von Windpocken ist, dass das Virus nach der Erstinfektion im Körper verbleibt und in der Zukunft erneut ausbrechen kann, meist in Form von Gürtelrose.
Gürtelrose zeigt sich oft als schmerzhafter Hautausschlag am Bauch, Rücken oder der Brust und kann sogar das Gesicht betreffen. Die starken Schmerzen sind auf die Auswirkungen des Virus auf die Nerven zurückzuführen.
Es ist wichtig zu beachten, dass Viruserkrankungen wie Windpocken und Gürtelrose nicht mit Antibiotika behandelt werden können.
Die Behandlung konzentriert sich auf die Linderung der Symptome, wie Schmerzen und Juckreiz, sowie auf antivirale Medikamente wie Aciclovir. Hautausschläge sollten auch vor Infektionen geschützt werden, da offene Wunden das Infektionsrisiko erhöhen können.
Bei der Anwendung von Salben und Pudern auf offene Hautstellen ist Vorsicht geboten, und es sollte immer Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden, insbesondere wenn es um Infektionen geht.

Die Behandlung

Häufig verschwinden Hautausschläge bei Infektionskrankheiten, sobald die Krankheit selbst abklingt. Bei allergischen Hautausschlägen gestaltet sich die Behandlung jedoch oft komplexer und langwieriger. Es gibt auch chronische Erkrankungen, wie Schuppenflechteund Neurodermitis, die immer wieder Hautausschläge verursachen können. Leider gibt es keine Heilung im eigentlichen Sinne für diese Erkrankungen, und der Verlauf kann von Person zu Person stark variieren, daher erfordern sie eine individuell angepasste Therapie.

Antihistaminika spielen eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Hautausschlägen, insbesondere bei allergischen Ekzemen. (Foto: AdobeStock - 688683000 Ольга Шефер)

Antihistaminika spielen eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Hautausschlägen, insbesondere bei allergischen Ekzemen. (Foto: AdobeStock – 688683000 Ольга Шефер)

Cortisonhaltige Medikamente

In der Regel sind cortisonhaltige Medikamente eine der Hauptbehandlungsoptionen, um eine Verbesserung zu erzielen. Es ist jedoch wichtig, die potenziellen Nebenwirkungen gegen den Nutzen abzuwägen. Bei der Behandlung von Hautausschlägen mit cortisonhaltigen Salben und Cremes ist es ratsam, diese lokal aufzutragen, um die systemische Aufnahme von Cortison zu minimieren.

Obwohl cortisonhaltige Salben oft effektiv sind, insbesondere bei unspezifischen Hautausschlägen, kann es trotzdem zu erneuten Ausbrüchen kommen, nachdem der Hautausschlag vorübergehend abgeheilt ist. Dies ist insbesondere für Menschen mit Neurodermitis und Schuppenflechte ein bekanntes Problem. Während die Anzeichen eines Hautausschlags oft deutlich sind, bleibt die eigentliche Ursache in vielen Fällen unklar.

Wenn keine spezifische Behandlung verfügbar ist, müssen Patienten lernen, mit chronischem Hautausschlag umzugehen. Stress und emotionale Belastungen können ebenfalls Hautausschläge auslösen oder verschlimmern, was die psychische Belastung einer chronischen Erkrankung verstärken kann.

In einigen Fällen können psychosoziale Therapien und Stressbewältigungsstrategien genauso effektiv sein wie Medikamente. Dennoch sollte ein Hautausschlag nicht pauschal als rein psychosomatisch betrachtet werden.

Warum helfen Antihistamine bei Hautausschlag?

Antihistaminika spielen eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Hautausschlägen, insbesondere bei allergischen Ekzemen. Allergische Reaktionen führen im Körper zu einer übermäßigen Freisetzung von Botenstoffen, darunter Histamine, die entzündliche Reaktionen in der Haut verursachen. Antihistaminika sind Medikamente, die diese entzündlichen Prozesse hemmen können, weshalb sie bei allergisch bedingten Hautausschlägen oft effektiv sind.

Hautausschläge, die durch allergische Reaktionen ausgelöst werden, können von starkem Juckreiz, Hautrötungen und Schwellungen begleitet sein. Diese Symptome sind direkte Folgen der histaminvermittelten Entzündungsreaktion.

Antihistaminika blockieren die Wirkung von Histamin und reduzieren somit den Juckreiz und die Entzündung. Diese Medikamente sind in verschiedenen Formen erhältlich, darunter Tabletten zum Einnehmen und topische Präparate wie Cremes oder Lotionen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Antihistaminika gleich sind, und die Auswahl des richtigen Medikaments sollte in Absprache mit einem Arzt erfolgen.

Verschiedene Antihistaminika haben unterschiedliche Wirkungsweisen und Nebenwirkungen, daher ist eine individuelle Beratung erforderlich, um die beste Behandlungsoption für den jeweiligen Hautausschlag zu finden.


Fazit: Ein Hautausschlag sollte immer behandelt werden

Tritt ein Hautausschlag an Brust, Rücken oder am gesamten Oberkörper erstmals auf, sollte man zunächst eine gesicherte Diagnose beim Dermatologen einholen. Dies gilt umso mehr, wenn die Begleitsymptome durch Juckreiz oder gar Schmerzen besonders stark ausfallen. Die Therapie richtet sich nach der jeweiligen Ursache, die von leichten Allergien über schwere Unverträglichkeitsreaktionen bis hin zu Infektionen reichen können.

Da so manche Behandlung den Ausschlag schlimmer machen kann, wenn das falsche Mittel eingesetzt wird, ist die Bestimmung der Ursache besonders wichtig. Wird der Hautausschlag chronisch, ist oft eine langfristige Behandlung mit starken Medikamenten erforderlich. Aber auch psychosoziale Komponenten wie Stress können einen sehr großen Einfluss darauf haben, wie sich ein Ausschlag entwickelt.

Insbesondere bei Kindern gilt, dass ein Hautausschlag immer ärztlich abgeklärt werden sollte. Allergien können in jedem Lebensalter und zu jeder Zeit spontan auftreten, auch wenn man früher nie Probleme mit dem Allergieauslöser hatte.

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  1. Virusinfektionen bei Erwachsenen : Im Erwachsenenalter rufen wiederauflebende Infektionen mit Herpes-zoster-Viren schmerzende Hautausschl ge etwa im R cken-Brust-Bereich, im Gesicht oder am Ohr hervor ( G rtelrose, siehe Bild). Bestimmte, erneut aktiv werdende Herpes-simplex-Viren sind f r die bei manchen Menschen regelm ig aufbl henden Fieberbl schen am Mund verantwortlich. Herpes-simplex-Viren aus demselben Spektrum stecken oft auch hinter juckenden Ausschl gen mit R tungen und Bl schen im Genitalbereich ( Herpes genitalis ). Beim Pfeifferschen Dr senfieber, verursacht durch das Epstein-Barr-Virus, kommt es mitunter zu juckenden R tungen oder Quaddeln. Hier kann allerdings auch eine gleichzeitige Therapie mit Antibiotika eine ausl sende Rolle spielen (siehe unten). Bei einer durch Viren ausgel sten Leberentz ndung (Virus-Hepatitis) k nnen neben grippe hnlichen Symptomen, Gelbsucht, Druckschmerz im rechten Oberbauch, belkeit und anderen Beschwerden auch Gelenkschmerzen und schnell vor bergehende Hautausschl ge auftreten. Eine chronische Hepatitis geht mitunter mit Ausschl gen an Handfl chen, Fu sohlen und oft heftigem Juckreiz am K rper einher (siehe auch unten Porphyrien unter Erbliche Veranlagung und Hautausschlag ).

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