Bettwäsche für Allergiker: Material und Qualität machen den Unterschied

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Die Nacht dient der Erholung, es werden neue Kräfte gesammelt und Erlebtes verarbeitet. Auch die Zeit des Lernens liegt im Schlaf, wenn Neues in Ruhe verarbeitet und geordnet werden kann. Genau dabei hilft die richtige Bettwäsche Allergikern.

Bettwäsche für Allergiker: Wie man sich bettet, so liegt man

Den Spruch aus der Überschrift kennen die meisten Menschen, wenn auch eher in seiner übertragenen Bedeutung. Doch auch im tatsächlichen Sinn kann er verstanden werden und kaum jemand weiß das so genau wie ein Mensch, der als Hausstauballergiker schon so manche unruhige Nacht verbringen musste. Die Symptome der Allergie ähneln denen einer Erkältung und Betroffene reagieren mit einer laufenden Nase, mit juckenden und brennenden Augen sowie mit Kopfschmerzen auf das Vorhandensein der Allergene. Doch mit der passenden Bettwäsche können Allergiker aufatmen und endlich auch wieder ruhigere Nächte verbringen. So tanken auch allergiegeplagte Menschen Kraft und können dem nächsten Tag entspannt entgegenblicken.

Was ist eine Hausstauballergie?

Bevor wir dazu kommen, zu erklären, wie genau ausgewählte und hochwertige Materialien für Bettwäsche gegen die Symptome einer Allergie helfen sollen, holen wir ein wenig aus. Wie genau zeigt sich die Allergie und was lässt sich dagegen unternehmen? Grundsätzlich sind alle Menschen von einer mehr oder weniger großen Zahl von Hausstaubmilben umgeben.

Die kleinen Tierchen befinden sich gern in Betten, auf Polstermöbeln und Teppichen und ernähren sich von kleinen Hautschüppchen, die der Mensch dort lässt. Da es sich um Lebewesen handelt, die einen eigenen Stoffwechsel haben, wird die Nahrung auch wieder in verarbeiteter Form ausgeschieden. Genau darauf aber reagieren viele Menschen überempfindlich. Ihr Immunsystem ist der Meinung, dass es auf derlei alltägliche Belastungen mit einer großen Abwehr reagieren müsse und mobilisiert die gleichen Abwehrkräfte wie bei einem tatsächlichen Krankheitserreger.

Der vermehrte Schleimfluss in der Nase soll dazu beitragen, Krankheitserreger nach draußen zu befördern. Das gelingt freilich nicht, weil der Allergiker die ganze Zeit über dem Auslöser der Allergie ausgesetzt ist.

Typischerweise verstärken sich die Symptome in der Nacht, wenn der Betroffene direkt auf dem Kissen liegt. Auch beim Putzen ist das häufige Niesen auffällig und dieses liegt keineswegs daran, dass der Staub die Atemwege reizt. Vielmehr sind es auch hier die Milben, die für die als störend empfundenen Symptome sorgen.

Wer noch unsicher ist, ob eine Allergie auf Hausstaubmilben vorliegt, sollte den Gang zum Arzt antreten. Dieser kann über einen speziellen Allergietest herausfinden, worauf der Betreffende mit einem überschießenden Immunsystem reagiert, wobei auch gleich weitere Allergene identifiziert werden können.

 Wie genau zeigt sich die Allergie und was lässt sich dagegen unternehmen? Grundsätzlich sind alle Menschen von einer mehr oder weniger großen Zahl von Hausstaubmilben umgeben. (Foto: AdobeStock - 706485983  Krakenimages.com)

Wie genau zeigt sich die Allergie und was lässt sich dagegen unternehmen? Grundsätzlich sind alle Menschen von einer mehr oder weniger großen Zahl von Hausstaubmilben umgeben. (Foto: AdobeStock – 706485983 Krakenimages.com)

Die ideale Bettwäsche für Allergiker

Da sich die Symptome nachts verstärken, liegt der Verdacht nahe, dass eine Besserung über die Wahl der richtigen Bettwäsche möglich sein müsste. Ganz wichtig ist, tatsächlich etwas gegen die Allergie zu unternehmen, denn sie kann sich immer mehr verstärken und sogar zu einem Asthma werden. Die erst nur als störend empfundenen Symptome können sogar lebensgefährlich werden!

Eines muss klar sein: Egal, welche Produkte verwendet werden oder wie jemand versucht, Milben loszuwerden: Diese Tiere lassen sich nicht aus dem menschlichen Umfeld entfernen. Doch es ist möglich, ihnen das Leben ein bisschen schwerer und damit einem Allergiker leichter zu machen. Das gilt besonders in der kalten Jahreszeit, denn der Winter gilt als besonders schwere Zeit für Hausstauballergiker.

Der Grund ist, dass die Allergene durch die Heizungsluft besonders leicht aufgewirbelt werden. Daher ist auch die Kombination aus Fußbodenheizung und Parkett oder Laminat eher ungünstig, wenn nicht gerade täglich der Boden gewischt wird. Im Teppich haften die Allergene noch etwas besser, was für allergische Menschen wichtig ist. Doch auch hier wird der Boden am besten täglich mit einem Staubsauger mit speziellem Filtern gereinigt.

Da sich die Milben in den Kissen befinden, liegt es natürlich nahe, nach den passenden Produkten für die Anwendung im Bett zu suchen. Ein optimaler Matratzenbezug muss her, ebenso ist ein Encasing sinnvoll. Darüber hinaus kommt es nicht so sehr auf das Material an, aus dem die Bettwäsche gefertigt wurde, sondern vor allem auf die Waschbeständigkeit der Kissen und Decken.

Als Materialien für Allergikerbettwäsche kommen vor allem diese infrage:

  • reine Baumwolle
  • Renforcé
  • Baumwoll-Satin
  • Mikrofaser
  • Satin und Mako-Satin

Milben können sich an dieser Bettwäsche nicht gut festhalten, weil die Oberflächen sehr glatt sind. Gleichzeitig sind alle diese Materialqualitäten auch bei hohen Temperaturen waschbar und halten mindestens 60 °C aus. Das ist wichtig, weil die Eiweißstrukturen der Milben erst bei dieser Temperatur zerfallen und die unliebsamen Tierchen verlässlich absterben.

Was es noch zur Bettwäsche für Allergiker zu wissen gibt

Es ist nicht nötig, speziell ausgewiesene Bettwäsche für Hausstauballergiker zu kaufen. Die bereits erwähnten Punkte zur Materialqualität und Waschbarkeit der Produkte sind deutlich relevanter. Außerdem spielt es eine Rolle, wie häufig die Bettwäsche gewaschen wird: Der oftmals praktizierte Turnus von drei bis vier Wochen ist ohnehin schon lang, für einen allergischen Menschen allerdings deutlich zu lange. In dieser Zeit haben sich Milben so stark vermehrt, dass von einem ruhigen und erholsamen Nachtschlaf keine Rede mehr sein kann. Experten empfehlen, die Bettwäsche wöchentlich zu waschen. Wer wenig schwitzt oder nur kurze Nächte hat, sollte einen Turnus von mindestens aller zehn bis vierzehn Tage wählen. Sind Kissen, Matratzenbezug und Bettwäsche einmal stark durchgeschwitzt, sollte das Bett natürlich direkt abgezogen und wieder frisch bezogen werden.

Gesammelte Tipps für eine allergikerfreundliche Schlafumgebung

Allergiker können das Ausmaß der Allergiesymptome zumindest zum gewissen Teil beeinflussen. Ein Beispiel dafür ist das Encasing: Darunter ist ein zusätzlicher Bezug für Matratze, Bettdecke und Kissen zu verstehen.

Dieser Bezug ist absolut milbendicht und lässt die kleinen Krabbler nicht in das Innere. Das Encasing ersetzt jedoch kein reguläres Bettzeug. Dafür muss es aber auch nicht jedes Mal mit abgezogen und gewaschen werden.

Ein mehrmals jährliches Waschen des Encasings ist völlig ausreichend, wobei hier auf niedrigere Temperaturen gesetzt werden sollte, um die wasser- und luftdichte Hülle nicht zu beschädigen.

Ansonsten helfen diese Tipps allen Allergikern, endlich ruhigere Nächte verbringen zu können:

Bett- und Matratzenbezug sollten ebenso wie Decke und Kissen bei wenigstens 60 °C waschbar sein. (Foto: AdobeStock - 529953821   Natallia)

Bett- und Matratzenbezug sollten ebenso wie Decke und Kissen bei wenigstens 60 °C waschbar sein. (Foto: AdobeStock – 529953821 Natallia)

  • Waschbarkeit: Bett- und Matratzenbezug sollten ebenso wie Decke und Kissen bei wenigstens 60 °C waschbar sein.
  • Atmungsaktivität: Natürliche Stoffqualitäten wie Baumwolle und Baumwoll-Satin sind leicht und atmungsaktiv. Auch Kunstfasern, die für Mikrofaser-Bettwäsche genutzt werden, sind ideal, denn sie trocknen besonders leicht. Das wiederum lässt Milben nicht gut leben, denn sie lieben es warm und feucht.
  • Füllung: Nicht nur das Drumherum ist wichtig, sondern auch, was sich in Kissen und Decke befindet. Hochwertige Daunen sind ideal, denn sie sind atmungsaktiv und sorgen für ein trockenes Klima im Bett. Wer das nicht möchte, setzt auf Kunstfasern, die der Füllwatte beim Basteln nicht unähnlich sind. Auch sie trocknen sehr leicht und die damit gefüllte Decke kann sogar im Trockner getrocknet werden. Für Kissen sind zudem Gelschaum, Memory- und Latexschaum ideal, denn diese bieten Milben keinen Nährboden.
  • Lattenrost: Damit die Matratze auch von unten gut belüftet wird, ist ein Lattenrost optimal. Die Luftzirkulation bei Matratzen, die direkt auf dem Boden liegen oder die wie in einem Boxspringbett übereinander gelagert sind, ist deutlich schlechter. Pech für den Allergiker, toll für alle Milben!
  • Topper: Normalerweise werden Matratzen nach rund zehn Jahren getauscht, Allergiker sollten den Tausch bereits nach fünf Jahren vornehmen, da sich eine Matratze natürlich nicht waschen lässt. Alternativ kann ein Topper genutzt werden. Er ist deutlich dünner und lässt sich leichter (und günstiger) auswechseln. Darüber hinaus kann der Topper an individuelle Wünsche in Bezug auf den Härtegrad angepasst werden, da er ebenfalls individuell auswählbar ist.

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