Körperpflege nur mit Wasser: Empfehlungen und Tipps

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Die Körperpflege nur mit Wasser passt zum Trend eines umweltbewussten Lebens und wird vor allem mit dem Hinweis auf immer weiter verbreitete Allergien befürwortet. Es stellt sich die Frage, wie man die Körperpflege im Alltag am besten gestaltet

Körperpflege nur mit Wasser: Sinnvoller Trend?

Immer mehr Menschen leiden an empfindlicher Haut oder sogar an Allergien, die sich in Ekzemen und Rötungen äußern. Hautärzte machen dafür eine übertriebene Hygiene verantwortlich.

Tägliches Waschen und Duschen mit Pflegeprodukten, die unzählige chemische Zusätze enthalten, schade Haut und Haaren mehr, als dass es nützt. Es reiche durchaus, sich mit klarem Wasser und allenfalls natürlichen Produkten zu reinigen.

Für die meisten Menschen ist es jedoch undenkbar, auf die tägliche Dusche mit Duschgel und Shampoo sowie das Deo zu verzichten. Wer sich im Internet über den Trend informiert, wird allerdings schnell fündig und liest begeisterte Berichte von Menschen jeden Alters, die im Selbstversuch getestet haben, die Körperpflege nur mit Wasser durchzuführen.

Allergien sind weit verbreitet und gelten mittlerweile als Volksleiden. Befragt man seinen Hautarzt, wird dieser raten, auf übertriebene Hygiene und chemische Reinigungsprodukte zu verzichten.

Allergien sind weit verbreitet und gelten mittlerweile als Volksleiden. Befragt man seinen Hautarzt, wird dieser raten, auf übertriebene Hygiene und chemische Reinigungsprodukte zu verzichten. (#01)

Könnten Allergien durch eine Körperpflege nur mit Wasser vermieden werden?

Allergien sind weit verbreitet und gelten mittlerweile als Volksleiden. Befragt man seinen Hautarzt, wird dieser raten, auf übertriebene Hygiene und chemische Reinigungsprodukte zu verzichten.

Oft wird eine Körperpflege nur mit Wasser und wenigen hochwertigen, natürlichen Produkten empfohlen und in vielen Fällen zeigt eine Umstellung der persönlichen Pflegeroutine auch gute Erfolge.

Tatsächlich sind die Zahlen der European Centre for Allergy Research Foundation (ECARF) alarmierend:

  • 30 Prozent aller Deutschen leiden in ihrem Leben unter mindestens einer Allergie
  • 35,8 Prozent der Frauen sind betroffen
  • 24,1 Prozent der Männer sind betroffen
  • 26 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind betroffen
  • 13 Milliarden Euro werden jährlich für Kosmetika ausgegeben

Betroffene können Sie unter folgender Adresse weitergehende Informationen besorgen:

Stiftung ECARF
Charitéplatz 1
10117 Berlin
Telefon +49 30 85 74 894 00
Fax +49 30 85 74 894 10
office@ecarf.org



Wer unter einer sogenannten Kontaktallergie leidet, muss sich mühsam auf die Suche nach der Ursache begeben.

Wer unter einer sogenannten Kontaktallergie leidet, muss sich mühsam auf die Suche nach der Ursache begeben.(#02)

Lösen Kosmetikprodukte Allergien aus?

Wer unter einer sogenannten Kontaktallergie leidet, muss sich mühsam auf die Suche nach der Ursache begeben. Schnell fällt dabei der Blick auf die Kosmetikprodukte, die die meisten Menschen täglich verwenden. Die Liste der Inhaltsstoffe ist lang und enthält überwiegend chemische Substanzen. Prinzipiell ist es möglich, gegen jeden dieser Inhaltsstoffe eine Allergie zu entwickeln.

Die häufigsten Auslöser sind:

  • Duftstoffe
  • Konservierungsstoffe
  • Emulgatoren
  • Lanolin
  • Perubalsam

Ist die Haut bereits geschädigt, weil übertrieben oft Kosmetika zur Reinigung und vermeintlichen Pflege verwendet werden, kann es eher zu einer allergischen Reaktion kommen. Von daher ist es verständlich, dass der Hautarzt zunächst rät, die Körperpflege nur mit Wasser durchzuführen oder sparsam qualitativ hochwertige Naturprodukte zu verwenden.

Nähere Informationen zum Thema allergische Reaktionen der Haut gibt es beim:
Deutschen Allergie- und Asthmabund e.V.
An der Eickesmühle 15-19
41238 Mönchengladbach
Telefon (0 21 66) 64 78 820
Fax (0 21 66) 64 78 880
Mail: info@daab.de

Tägliches Duschen ist nach Meinung der Hygieneexperten unnötig.

Tägliches Duschen ist nach Meinung der Hygieneexperten unnötig. (#03)

Wie funktioniert die Körperpflege nur mit Wasser?

Im Deutschen Beratungszentrum für Hygiene des Universitätsklinikums Freiburg (BZH) hat man Tipps für die Körperpflege nur mit Wasser zusammengestellt. Die Hygieneexperten stellen fest, dass man eigentlich nur Wasser benötigt, um sich befriedigend zu reinigen.

Zusätzliche Reinigungsmittel stören die natürlichen Funktionen von Haut und Haaren, sind jedoch in den meisten Fällen nicht schädlich. Wer allerdings empfindlich reagiert oder ganz einfach dazu beitragen möchte, dass weniger Kosmetika und damit auch weniger Verpackungsmüll produziert werden, kann darauf getrost verzichten.

Körperpflege nur mit Wasser: Reinigung der Haut

Tägliches Duschen ist nach Meinung der Hygieneexperten unnötig. Man sollte die Duschintervalle ausdehnen und nur zwei- bis dreimal wöchentlich in die Duschkabine steigen, denn mit jedem Dusch-Vorgang wird der Säureschutzmantel der Haut erneut angegriffen und in seiner Funktionsfähigkeit gestört. Neben dem Schmutz entfernt man, vor allem beim Verwenden von Duschgel, auch die nützlichen Hautkeime, die mit den Hautfetten abgewaschen werden.

Die Hautkeime sorgen jedoch für ein natürliches Gleichgewicht und sind deshalb wichtig für die Hautgesundheit und die Schutzfunktion der Haut. Letztlich dient die Haut als Schutzbarriere des Körpers vor dem Eindringen schädlicher Keime.

Das tägliche Duschen ist erst seit einigen Jahrzehnten verbreitet und somit maßgeblich von der Kosmetikindustrie erfunden worden. Vorher war es selbstverständlich, sich einmal wöchentlich zu baden und täglich nur eine kurze Wäsche von Händen, Füßen, Gesicht, Achseln und Intimbereich vorzunehmen.

Immer mehr Menschen probieren aus, auf Pflegeprodukte zu verzichten und berichten von erstaunlichen Ergebnissen. Die Haut ist weniger trocken und reiner und man muss demzufolge die Haut nicht ständig cremen, um das zuvor weggewaschene natürliche Hautfett durch künstliches zu ersetzen.

Eines ist sicher: Die meisten Menschen überschätzen den Reinigungsbedarf von Haut und Haaren.

Eines ist sicher: Die meisten Menschen überschätzen den Reinigungsbedarf von Haut und Haaren.(#04)

Körperpflege nur mit Wasser: Intimpflege benötigt keine Chemie

Auch im Intimbereich bedeutet der Verzicht auf Reinigungsmittel eine Verminderung des Risikos, an Allergien oder Juckreiz zu leiden. Das Reinigen des Intimbereichs und der Achseln funktioniert ebenfalls sehr gut mit klarem Wasser. Wer seine Körperhygiene auf diese Weise umstellt, muss jedoch damit rechnen, dass in der ersten Zeit Gerüche entstehen.

Es dauert wenige Wochen, bis sich die Talgproduktion umgestellt hat und normalisiert. Im besten Fall verschwinden in dieser Zeit auch die allergischen Reaktionen und das Hautbild verbessert sich.

Körperpflege nur mit Wasser: Haarpflege-Trend No-Poo

Die Haarpflege funktioniert ohne Shampoo in den meisten Fällen sehr gut. Dabei müssen die Anhänger der No-Poo-Bewegung jedoch ebenfalls eine Übergangszeit von einigen Wochen in Kauf nehmen, bevor sich die positiven Effekte bemerkbar machen. Meist pendelt sich auch die Talgproduktion auf der Kopfhaut ein und die Haare werden glänzender, in vielen Fällen sogar dicker.

Damit die Umstellung erfolgreich ist, muss das Haar zunächst von den Ablagerungen der Pflegeprodukte befreit werden. Nicht selten ist das Haar von einer Silikonschicht ummantelt, die zunächst gelöst werden sollte. Das kann dadurch geschehen, dass man einige Zeit die Haare mit milden, silikonfreien Reinigungsprodukten behandelt.

Wer sofort auf jegliches Shampoo verzichten möchte, kann mit einer Natronmischung und sauren Haarspülungen eine Tiefenreinigung vornehmen.

Die Haarreinigung ohne Shampoo funktioniert am besten, wenn man die Haare mit einem starken Duschstrahl durchspült. Dabei sollte darauf geachtet werden, vor allem untere Schichten und den Bereich um die Ohren herum besonders gründlich durchzuspülen.

Eine parallele Massage der Kopfhaut ist nicht erforderlich, diese würde zu einer übermäßigen Talgproduktion führen. Wer zu stark fettenden Haaren neigt, kann als Kompromiss zum völligen Verzicht auf Shampoo zu Naturprodukten wie beispielsweise marokkanische Lavaerde greifen.

Beim Händewaschen auf Seife oder ein mildes Reinigungsmittel zu verzichten, ist laut Meinung der Hygieneexperten jedoch nicht empfehlenswert.

Beim Händewaschen auf Seife oder ein mildes Reinigungsmittel zu verzichten, ist laut Meinung der Hygieneexperten jedoch nicht empfehlenswert.(#05)

Körperpflege nur mit Wasser: Ausnahme Händewaschen

Beim Händewaschen auf Seife oder ein mildes Reinigungsmittel zu verzichten, ist laut Meinung der Hygieneexperten jedoch nicht empfehlenswert.

Unsere Hände kommen täglich mit vielen Krankheitserregern in Berührung und im Durchschnitt greifen wir uns täglich 200-mal ins Gesicht. Das gründliche Händewaschen ist der beste Weg, sich vor Infektionskrankheiten zu schützen.

Die Hände sollten mehrmals täglich jeweils für 30 Sekunden eingeseift und gewaschen werden. Es ist sinnvoll, immer nach dem Heimkommen sowie nach jedem Gang zur Toilette und vor dem Essen die Hände zu waschen.

Wer eine milde, pH-neutrale Seife benutzt, sorgt dafür, dass die Haut nicht zu stark strapaziert wird. Besonders in der kalten Jahreszeit kann es trotzdem nötig sein, die Hände zu cremen, um einer rissigen Haut vorzubeugen.

Leider nehmen es besonders Männer mit der Handhygiene nicht sehr ernst. Während die Haare mit mehreren Pflegeprodukten gestylt werden und die tägliche Dusche für viele Herren ein Muss ist, hat eine Studie ergeben, dass zwei Drittel aller Männer sich nach dem Gang zur Toilette nicht die Hände waschen.

Körperpflege nur mit Wasser: Mit kleinen Einschränkungen machbar

Eines ist sicher: Die meisten Menschen überschätzen den Reinigungsbedarf von Haut und Haaren. Wer sich täglich duscht und dabei eine große Menge an Pflegeprodukten verwendet, schadet Haut und Haaren. Durch das ständige Abwaschen des natürlichen Talgfilms wird die Haut zu vermehrter Produktion von Talg angeregt. Außerdem reagieren viele Menschen mit Hautirritationen oder sogar mit Allergien auf die chemischen Inhaltsstoffe der Kosmetika.

Weniger ist also in jedem Fall mehr. Wer nicht auf die tägliche Dusche verzichten möchte, sollte darauf achten, dass das Wasser nicht zu heiß ist und nur eine kleine Menge an Pflegeprodukten verwenden oder sich zwischendurch einfach nur mit Wasser reinigen.

Auch der Umstieg auf natürliche Reinigungsmittel wie Lavaerde ist eine Option, ebenso wie das Ausdehnen der Duschintervalle. Während Gesicht, Kopfhaut und Körper auch ohne Duschgel oder Shampoo befriedigend gereinigt werden können, reicht dies bei den Händen nicht aus.

Mehrmaliges Händewaschen im Alltag ist ein Muss, sollte jedoch ebenfalls mit pH-neutralen Seifen erfolgen.


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1 Kommentar

  1. Wenn wir als Einzelhändler sehen, wie viel Geld für Pflegeprodukte ausgegeben wird, scheint dieser Artikel zur Haut- und Haareinigung ohne Wasser nicht von ungefähr zu kommen.

    Kein Wunder, dass die Haut auf all diese Pflegemittel reagiert und sich mit Punkten oder Entzündungen bemerkbar macht. Hier noch eine Seife, da auf antibakterielle Reinigungsmittel nicht verzichten können. Der Trend zu Mehrausgaben für Körperpflegemittel ist klar erkennbar, auch wenn uns das als Verkäufer natürlich nicht wirklich stört.

    Aber neutral betrachtet war es klar, dass irgendwann der Umschwung kommen muss. Leider findet sich auch hier wieder kein Mittelweg und es gilt: entweder Schwarz oder Weiß. Das heißt, entweder Duschgele und Seifen mit allem Drum und Dran oder ganz darauf verzichten. Im Artikel ist von der Reinigung der Haare mit einem silikonfreien Waschgel die Rede.

    Warum wird das nicht generell empfohlen, sondern gleich, darauf gänzlich zu verzichten?

    Man stelle sich einmal die Menschen vor, die von heute auf morgen auf Shampoo und Co. verzichten. Mag sein, dass sich die Talgproduktion der Kopfhaut irgendwann einpegelt. Bis dahin könnte das aber zu einem sozialen Außenseiterstatus führen, denn der Stempel „ungepflegte Person“ pappt ziemlich schnell auf der Stirn.

    Kann nicht die Industrie einfach darauf setzen, weniger schädliche Stoffe in den Körperpflegeprodukten zu verwenden?

    Diese könnten wir ebenso gut verkaufen und sie würden der Haut und dem Körper weniger schaden.

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