Waschmittelallergie: Ursachen, Symptome & Behandlung

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Waschmittelallergie ist eine Form von Kontaktallergie, die viele Menschen betrifft. Bei dieser Art von Allergie reagiert das Immunsystem auf bestimmte Substanzen, die direkt mit der Haut oder den Schleimhäuten in Kontakt kommen. In dieser Einführung werden wir die Merkmale dieser Allergie näher betrachten, ihre Symptome erkunden und potenzielle Lösungen für Allergiker aufzeigen.

Aktuelles

2023-10-05 – Ist Schmutz doch kein Schutz vor Allergien?

Eine neue Studie mit Erlanger Beteiligung hinterfragt die Hygiene-Hypothese, die besagt, dass der Kontakt mit Schmutz Kinder gesünder macht und vor Allergien schützt. Vergleichsversuche an Standard-Labormäusen und sogenannten Wildlingsmäusen zeigten überraschend ähnliche Reaktionen auf Allergene. Prof. Dr. Stephan P. Rosshart erklärt, dass diese Ergebnisse ein neues Licht auf die Hygiene-Hypothese werfen und darauf hinweisen, dass die Entstehung allergischer Erkrankungen komplexer ist als angenommen. Die Studie regt an, andere Faktoren wie das Leben in Innenräumen und Schadstoffbelastungen genauer zu untersuchen, um das Verständnis für allergische Erkrankungen zu vertiefen.

2023-08-18 – Hochallergene Ambrosia-Pflanze breitet sich aus

Die Ausbreitung der hochallergenen Ambrosia-Pflanze im Herzogtum Lauenburg sorgt für längere und stärkere Pollenbelastungen, was Allergiker zunehmend betrifft. Neue Erkenntnisse in der Studie des AOK-Serviceregionsleiters Reinhard Wunsch zeigen, dass schon minimale Pollenkonzentrationen allergische Reaktionen wie Bindehautreizungen und Heuschnupfen auslösen können. Die Zahl der Allergiker steigt laut dem Versorgungs-Report des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), verstärkt durch den Klimawandel. Ambrosia-Pollen gelten als besonders allergen und breiten sich durch den Klimawandel weiter aus. Schon frühzeitig erkannt, kann ihre Ausbreitung durch Meldung und sachgemäße Entsorgung eingedämmt werden.

Kontaktallergien: Arten und Beschreibungen

Art der Kontaktallergie Beschreibung
Dermatitis durch chemische Substanzen Dies tritt auf, wenn die Haut mit bestimmten Chemikalien in Kontakt kommt, die eine allergische Reaktion auslösen können. Beispiele hierfür sind Reinigungsmittel, Waschmittel, Kosmetika und bestimmte Metalle.
Latexallergie Personen, die Latex ausgesetzt sind, sei es durch Latexhandschuhe, Ballons oder medizinische Geräte, können eine allergische Reaktion entwickeln.
Nickelallergie Nickel ist in vielen Schmuckstücken, Gürtelschnallen, Brillenfassungen und anderen Metallgegenständen enthalten. Eine Allergie gegen Nickel kann zu Hautausschlägen und Juckreiz führen.
Duftstoffallergie Parfüme, Duftstoffe in Kosmetika, Reinigungsmitteln und anderen Produkten können bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslösen.
Pflanzenallergie Der Kontakt mit bestimmten Pflanzen, wie z.B. Giftefeu, kann bei empfindlichen Personen zu allergischen Hautreaktionen führen.

Was verursacht eine Allergie gegen Waschmittel?

Waschmittel und Weichspüler bestehen aus einer Vielzahl chemischer Stoffe, die dazu dienen, die Wäsche zu reinigen, geschmeidig zu machen oder mit einem angenehmen Duft zu versehen. Jedoch sind nicht alle diese Substanzen Kontaktallergene. Tenside, die die Löslichkeit von Schmutzpartikeln in Wasser erhöhen, können beispielsweise Haut und Schleimhäute reizen, gelten jedoch nicht als allergieauslösend.

Wichtig zu wissen ist, dass eine allergische Reaktion oft nicht unmittelbar nach dem Kontakt auftritt, sondern bis zu 72 Stunden später auftreten kann. (Foto: AdobeStock - 414849637  Pixel-Shot)

Wichtig zu wissen ist, dass eine allergische Reaktion oft nicht unmittelbar nach dem Kontakt auftritt, sondern bis zu 72 Stunden später auftreten kann. (Foto: AdobeStock – 414849637 Pixel-Shot)

Dennoch können Tenside dazu führen, dass allergieauslösende Eiweiße durch Waschmittelrückstände in der Kleidung die Hautbarrieren überwinden.

Darüber hinaus enthalten viele Waschmittel:

  • Tenside
  • Phosphate
  • Weichmacher
  • Farb- und Duftstoffe
  • Seifenbestandteile

Auch Konservierungsstoffe oder Duftstoffe wie Limone, Hexylzimtaldehyd oder Linalool, die Allergien auslösen können.

Auch die Wäsche selbst kann Allergien verursachen, oft aufgrund von Farbstoffen oder sogenannten Ausrüstungen, die die Stoffe knitterfrei, geruchshemmend oder antibakteriell machen sollen.

Was sind die Anzeichen einer Waschmittelallergie?

Wichtig zu wissen ist, dass eine allergische Reaktion oft nicht unmittelbar nach dem Kontakt auftritt, sondern bis zu 72 Stunden später auftreten kann.

Aufgrund dieser Verzögerung und der fehlenden typischen Symptome für eine Waschmittelallergie kann die Diagnose manchmal schwierig sein.

Wenn Sie den Verdacht auf eine Kontaktallergie haben, sei es durch Waschmittel oder andere Substanzen, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Dies gilt besonders, wenn eine starke Reaktion auftritt, da dies zu einem anaphylaktischen Schock führen kann.

Ein anaphylaktischer Schock kann lebensbedrohlich sein, da er Atemnot, Herzrasen, sehr niedrigen Blutdruck und im schlimmsten Fall sogar Kreislaufstillstand verursachen kann. Bei starken Symptomen sollte daher sofort ein Notarzt verständigt werden.

Weniger gefährliche, dafür jedoch äußerst unangenehme Symptome

Rötungen der Haut und starker Juckreiz
Bläschen, Pickel und Quaddeln
Die Haut reißt auf, nässt und bildet Krusten
Entzündungen und Kontaktekzeme
Schuppen
Trockene oder sogar verhornte Haut
Kratzen im Hals und Heiserkeit
Fließschnupfen, Reizhusten und Anschwellen der Schleimhäute
Tränende Augen und Bindehautentzündungen
Asthma
Kopfschmerzen
Übelkeit

Umso Häufiger die Haut mit den allergieauslösenden Stoffen in Berührung kommt, umso stärker können die Symptome werden. Wird eine Allergie vermutet, sollte das verwendete Mittel sofort abgesetzt und ein Hautarzt konsultiert werden.

Die Herausforderung der Waschmittelallergie: Behandlung und Prävention

Die Behandlung einer Allergie gegen Waschmittel, Weichspüler und ähnliche Produkte ist leider begrenzt. Es gibt keine spezifische Therapie, die die Allergie selbst heilen könnte. Stattdessen konzentriert sich die Behandlung darauf, die Symptome zu lindern und künftige Allergieausbrüche zu verhindern.

Um den Auslöser der Allergie zu identifizieren, kann ein Hautarzt einen umfassenden Allergietest durchführen, auch bekannt als Epikutantest.

Dabei werden potenzielle Allergene auf die Haut aufgetragen und abgedeckt. Nach einigen Tagen werden die Reaktionen begutachtet, um festzustellen, welche Substanz die allergische Reaktion verursacht hat.

Nach der Diagnose sollten alle Produkte vermieden werden, die die auslösenden Inhaltsstoffe enthalten. Dies kann bedeuten, auf spezielle Waschmittel oder Weichspüler zu wechseln, die frei von den allergieauslösenden Chemikalien sind.

In einigen Fällen kann auch eine gänzliche Reduzierung der Reinigungsprodukte sinnvoll sein, um das Risiko weiterer Allergieausbrüche zu minimieren und die Haut zu schonen.

Der Arzt kann auch Medikamente verschreiben, um die Histaminproduktion zu reduzieren und so allergische Reaktionen zu mildern. Zusätzlich können pflegende Cremes und heilende Salben bei gereizter Haut helfen, sollten jedoch immer in Absprache mit dem Arzt verwendet werden.

Empfehlungen für richtiges Waschen bei empfindlicher Haut

  • Beachte die Dosierempfehlungen der Hersteller: Achte darauf, die Dosierempfehlungen der Waschmittel-Hersteller genau zu befolgen, um Waschmittelrückstände auf der Kleidung zu vermeiden. Übermäßiges Waschmittel kann auf der Kleidung haften bleiben und Hautreizungen verursachen.
  • Verwende Handschuhe bei Handwäsche: Personen mit empfindlicher Haut oder Neurodermitis sollten beim Handwaschen Handschuhe tragen, um direkten Kontakt mit dem Waschmittel zu vermeiden, der die Haut reizen könnte.
  • Halte deine Waschmaschine sauber: Reinige deine Waschmaschine regelmäßig, um Waschmittelrückstände zu entfernen und zu verhindern, dass sie auf deine Kleidung übertragen werden und Hautirritationen verursachen.
  • Füge einen zusätzlichen Spülgang hinzu: Für Personen mit besonders empfindlicher Haut, Hautausschlägen oder Neurodermitis ist ein zusätzlicher Spülgang nach dem normalen Waschgang empfehlenswert. Dadurch werden alle Rückstände gründlich aus der Kleidung gespült, die Hautreizungen verursachen könnten.
  • Achte auf die richtige Beladung der Waschmaschine: Stelle sicher, dass du die Waschmaschine nicht überlädst, da dies dazu führen kann, dass die Kleidung nicht gründlich gespült wird und Waschmittelreste zurückbleiben. Eine übermäßige Beladung kann zu Hautirritationen führen, da das Wasser nicht ordnungsgemäß abfließen kann.

Besonders sanfte Allergikerwaschmittel

Einige Hersteller bieten Waschpulver, Flüssigwaschmittel und Weichspüler an, die auf allergieauslösende Inhaltsstoffe verzichten. Diese sind besonders schonend zur Haut und oftmals sogar umweltfreundlicher, da teilweise auf aggressive Chemikalien verzichtet wird. Man erkennt diese Produkte oftmals an Aufschriften wie „sensitiv“ oder „allergikerfreundlich“.

  • Waschnüsse

    Besonders umweltfreundlich sind Waschnüsse, die am Waschnussbaum wachsen, auch bekannt als Seifenbaum. Diese Bäume sind in den tropischen Regionen Asiens beheimatet. Die Früchte der Bäume werden seit Hunderten von Jahren zum Reinigen und Waschen von Kleidung verwendet, da sie natürliche Seifenstoffe, sogenannte Saponine, enthalten. Die Schalen können bis zu 15 % Saponine enthalten.

    Waschnüsse eignen sich für alle Arten von Textilien, einschließlich Wolle und Seide. Sie können bei Temperaturen zwischen 30 und 90 Grad Celsius verwendet werden und bleichen die Wäsche nicht aus. Zudem sind sie geruchsneutral und schonend für die Haut und die Umwelt. Eine Packung mit 250 Gramm reicht für bis zu 50 Waschladungen, da die Nüsse mehrfach verwendet werden können.

  • Herstellung von selbstgemachtem Waschmittel

    Flüssiges Waschmittel kann leicht selbst hergestellt werden aus Waschsoda, Kernseife, Wasser und ein paar Tropfen ätherischem Öl. Im Internet gibt es viele Tipps und Rezepte für nachhaltige und allergikerfreundliche Alternativen zu herkömmlichen Produkten. Ein gut bewertetes Rezept findet man hier:

    Das selbstgemachte Waschmittel wird einfach wie normales Flüssigwaschmittel in die Waschmaschine gegeben. Ein Vorteil ist, dass es nicht nur sehr schonend für Haut und Umwelt ist, sondern auch den gewünschten Duft durch Zugabe ätherischer Öle erhält.

    Alternativ kann auch ein Sud aus Kastanien oder Efeu hergestellt werden, der konventionelles Flüssigwaschmittel auf natürliche Weise ersetzt. Die Herstellung ist einfach und gleichzeitig sehr effektiv.

    Kastanien-Waschmittel

  • 5-10 Kastanien
  • 300 ml Wasser

Die Kastanien in Stücke schneiden und in einem geschlossenen Behälter mindestens 8 Stunden im Wasser einweichen lassen. Noch besser ist es, die Kastanien über Nacht einzuweichen. Wenn es schnell gehen muss, können die Kastanien auch etwa 15 Minuten gekocht werden. Der Sud kann anschließend wie Flüssigwaschmittel verwendet werden.

    Efeu-Waschmittel

  • 50 – 60 g Efeublätter
  • 1 Teelöffel Waschsoda
  • 500 ml Wasser
  • Die Efeublätter fein hacken und mit dem Waschnatron in einen Topf geben. Mit kochendem Wasser übergießen und etwa 5 Minuten ziehen lassen. Danach den Sud in ein Schraubglas oder eine Flasche abseihen. Vor jedem Gebrauch gut schütteln.

    Für sowohl das Kastanien- als auch das Efeu-Waschmittel werden ungefähr 150 bis 200 ml pro Waschladung empfohlen. Die genaue Menge kann jedoch je nach Größe der Waschtrommel und dem Verschmutzungsgrad der Wäsche variieren.

    Video: Waschmittel selber machen | BR24

Ist Weichspüler für Menschen mit Allergien geeignet?

Weichspüler sollen die Wäsche weich machen und ihr einen langanhaltenden Duft verleihen. Diese Effekte werden durch Duft- und Konservierungsstoffe erzielt, die die Haut reizen können. In Europa müssen 26 der häufigsten Allergene in Duftstoffen deklariert werden, während für andere potenzielle Auslöser noch keine Deklarationspflicht besteht – allerdings sind entsprechende Maßnahmen seitens der EU geplant. Menschen mit Wäscheallergien sollten daher vorzugsweise auf Weichspüler verzichten.

Sind Sensitiv-Produkte wirklich besser für Allergiker geeignet?

Waschmittel mit dem Label „sensitiv“ versprechen eine besonders hautfreundliche Formulierung oder einen reduzierten Gehalt an Duftstoffen. Allerdings ist der Begriff nicht gesetzlich geschützt, was bedeutet, dass keine festgelegten Anforderungen an die Inhaltsstoffe solcher Produkte bestehen. Daher können auch Sensitiv-Produkte bei sensiblen Personen Hautrötungen und Reizungen verursachen. Personen mit Empfindlichkeiten sollten daher die Inhaltsstoffe von Sensitiv-Produkten ebenso wie bei herkömmlichen Waschmitteln als potenzielle Allergieauslöser berücksichtigen.

Welches Waschmittel ist für Allergiker besser geeignet: Pulver oder Flüssig?

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) rät Allergikern, beim Wäschewaschen Pulverwaschmittel zu verwenden.

Flüssiges Waschmittel erfordert Konservierungsstoffe wie Methylisothiazolinon (MIT), die für Allergiker problematisch sein können.

Video: Gefährliche Duftstoffe: Wenn Wohlgerüche krank machen

Waschmaschinen für Allergiker

Inzwischen bieten einige Waschmaschinen spezielle Funktionen, die das Leben von Allergikern erleichtern. Dazu gehören Programme wie ein zusätzlicher Spülgang, die sicherstellen, dass Waschmittel und Weichspüler gründlich aus den Textilien entfernt werden.

Diese Maschinen machen das Waschen zu einer Wohltat für die Haut und reduzieren das Risiko unangenehmer Folgen von Waschmittelallergien. Angesichts der Tatsache, dass fast ein Viertel der Bevölkerung empfindlich auf die Chemikalien in der Wäsche reagiert, kann die Anschaffung einer solchen Waschmaschine eine lohnende Überlegung sein.

Fazit

Die Waschmittelallergie ist eine Reaktion des Körpers auf bestimmte Inhaltsstoffe in Waschmitteln, die zu Hautreizungen und anderen unangenehmen Symptomen führen kann. Duftstoffe, Konservierungsmittel und andere Chemikalien, die in vielen handelsüblichen Waschmitteln enthalten sind, zählen zu den häufigsten Auslösern.

Symptome einer Waschmittelallergie können Hautrötungen, Juckreiz, Hautausschläge, trockene Haut, Atembeschwerden und andere allergische Reaktionen umfassen. Die Behandlung umfasst die Vermeidung von allergieauslösenden Waschmittelinhaltsstoffen, die Verwendung von allergenfreien Waschmitteln und gegebenenfalls die medikamentöse Behandlung von Symptomen.

Um einer Waschmittelallergie vorzubeugen oder sie zu behandeln, ist es wichtig, die Inhaltsstoffe von Waschmitteln sorgfältig zu überprüfen, auf allergenfreie Alternativen umzusteigen und gegebenenfalls einen Arzt aufzusuchen, um eine angemessene Behandlung zu erhalten.

Über den Autor

Hans-Jürgen Schwarzer (Link Google+) leitet die Online-Agentur schwarzer.de software + internet gmbh. Als Unternehmer und Verleger in Personalunion wie auch als leidenschaftlicher Blogger gehört er zu den Hauptautoren von allergiepraevention.de. Innerhalb seiner breiten Palette an Themen liegen dem Mainzer Lokalpatriot dabei vermeintlich „schräge“ Ideen oder technische Novitäten besonders am Herzen.

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