Allergie Symptome: Allergisch oder krank?

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Eine Allergie kann ähnliche Symptome wie eine herkömmliche Erkältungskrankheit haben. Wie kann man als Laie entscheiden, ob man allergisch oder krank ist? Wir haben die Antworten.

Allergie und ihre Symptome: Woher weiß ich, ob ich allergisch oder krank bin?

Bei einer Allergie handelt es sich um eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Stoffe.

Die Symptome können dabei so unterschiedlich sein, wie die jeweiligen Allergene, die die Allergie auslösen:

  • Schnupfen und/oder häufiger Niesreiz
  • tränende Augen
  • Hautausschlag oder juckende Haut
  • Husten und/oder Atembeschwerden (Asthma)
  • Beschwerden im Magen-Darm-Trakt

können dazu gehören. Für Patienten, die eines oder mehrere dieser Beschwerden haben, ist es häufig schwierig zu entscheiden, ob es sich um eine Allergie oder eine Krankheit handelt. Denn leider werden Allergien in Deutschland immer häufiger: Aktuelle Hochrechnungen gehen davon aus, dass ungefähr 30 Millionen Deutsche unter einer oder gleich mehreren Allergien leiden. Heuschnupfen ist dabei immer noch die häufigsten Allergie, obwohl mittlerweile mehr als 20.000 Stoffe im Verdacht stehen, Allergien bei Kontakt mit bestimmten Personen auszulösen.

Video: Allergien – Erklärung, Symptome und Ursachen

Die Allergie und ihre Symptome: Woher kommen sie?

Bereits Anfang des vergangenen Jahrhunderts hat der Wiener Arzt Clemens Peter Freiherr von Pirquet den Begriff Allergie verwendet, um damit die typischen Beschwerden seiner Patienten zu beschreiben. Das Wort selbst stammt aus dem Griechischen und bedeutet in der Übersetzung eine „Fremdreaktion“ des Körpers. Denn bei einer Allergie kommt es zu einer Überreaktion des Körpers auf Stoffe, die in der Umwelt vorkommen.

Dabei lösen diese Stoffe bei den meisten Menschen keine Reaktionen aus, für Allergiker können sie aber der Grund für viele, meist diffuse Beschwerden sein. Aus diesem Grund ist die Diagnose einer Allergie auch so schwierig, da Betroffene auf Stoffe reagieren, die ohnehin in der Umwelt vorkommen, kann man meist nur schwierig eine Ausschlussdiagnose stellen. Es gibt aber andere Verfahren, um herauszufinden, ob man allergisch oder krank ist.

So werden die Allergie Symptome diagnostiziert

Bei Verdacht auf eine Allergie oder allergisch bedingtes Asthma, sollte man zunächst zu seinem Hausarzt gehen, der einen in der Regel an einen Allergologen überweist. Ein Allergologe wird zunächst nach den typischen Beschwerden fragen.

Diesen ersten Schritt bezeichnet man als Anamnese, danach werden zur weiteren https://allergiepraevention.de/wp-admin/admin.php?page=red_ Diagnose , spezielle Allergietests durchgeführt. Zwei Verfahren kommen dabei besonders häufig zum Einsatz: Der Pricktest und der Bluttest.

Video: Allergietest: So funktioniert er

Das häufigste Verfahren bei allergischen Beschwerden: Der Pricktest

Der Pricktest ist das Testverfahren, das bei einem Verdacht auf eine Allergie am häufigsten angewendet wird. Besonders bei Kindern, die unter allergischen Beschwerden leiden, erfreut sich der Test einiger Beliebtheit, kommt er nämlich ohne Blutentnahme aus. Der Pricktest ist in der Lage, Allergien des Soforttyps, des sogenannten Typ I, zu identifizieren und kann in der Praxis des Allergologen (oder auch des Kinderarztes) durchgeführt werden.

Da fast 90% der heute bekannten Allergien dem Soforttyp angehören, sich Symptome und Beschwerden also meist innerhalb weniger Sekunden oder Minuten zeigen, wird zunächst mit diesem Textverfahren begonnen. Dabei wird auf den Unterarm, oder eine andere geeignete Stelle am Körper wie beispielsweise dem Rücken, ein Raster aufgezeichnet, das genug Platz lässt, um später die Allergene aufzutragen.

Etwa einen Quadratzentimeter groß sollten die verschiedenen Quadranten sein, um das infrage kommende Allergen zweifelsfrei ausschließen zu können. Ist das Raster auf die Haut aufgetragen, wird ein Tropfen einer Flüssigkeit, die ein bestimmtes Allergen enthält, auf den Arm aufgetragen. Danach ritzt man mit einer Prick-Nadel, oder Prick-Lanzette, die Haut auf dem Arm ein klein wenig ein, damit die Allergene mit den oberen Schichten der Haut und damit auch mit den Abwehrzellen in Kontakt treten können.

Liegt bei dem Patienten eine Überempfindlichkeit gegen die aufgetragenen Allergene vor, kommt es sehr schnell nach dem Kontakt zu einer Reaktion und den ersten Symptomen:

  • die Haut rötet sich
  • es können sich Quaddeln bilden
  • manchmal kommt es zu Juckreiz

Bei dem klassischen Pricktest werden 15-20 verschiedene Allergene getestet, ob sie bei dem Patienten Beschwerden oder Symptome einer Allergie hervorrufen. Häufig getestet werden dabei:

  • Insektengifte
  • Nahrungsmittelallergien
  • Pollenallergien

Die Liste der Allergene kann dabei von Patient zu Patient variieren, je nach dem wie das Anamnese-Gespräch verlaufen ist.

Nach ungefähr 20 Minuten ist der Pricktest abgeschlossen und das Ergebnis kann abgelesen werden: Je röter die Haut an der bestimmten Stelle ist und je heftiger die übrigen Beschwerden und Symptome wie Juckreiz und Quaddeln sind, desto heftiger reagiert der Patient auf das aufgetragene Allergen. In diesem Fall kann man also davon ausgehen, dass der Patient tatsächlich allergisch und nicht krank ist, da er die typischen Symptome einer Allergie zeigt.

Die Liste der Allergene kann dabei von Patient zu Patient variieren je nach dem, wie das Anamnese-Gespräch verlaufen ist. (#01)

Die Liste der Allergene kann dabei von Patient zu Patient variieren je nach dem, wie das Anamnese-Gespräch verlaufen ist. (#01)

Nebenwirkungen und Kosten des Pricktests

Die Nebenwirkungen des Pricktests sind in der Regel zu vernachlässigen, trotzdem kann es in einzelnen Fällen zu schlimmen, manchmal lebensbedrohlichen Symptomen und Beschwerden einer Allergie, gerade bei Asthma, kommen. Reagiert der Patient außergewöhnlich stark auf das aufgetragene Allergen kann es zu einer allergischen Allgemeinreaktion, der sogenannten Anaphylaxie, kommen, die innerhalb kürzester Zeit äußerst gefährlich werden kann. Daher sollte ein Pricktest nur unter Aufsicht oder in Anwesenheit eines Arztes durchgeführt werden.

Die Kosten des Pricktests werden bei entsprechender Indikation von der Krankenkasse getragen. Liegt also ein Verdacht auf eine Allergie vor, kann dieses Verfahren standardmäßig angewendet werden, ohne dass daraus für den Patienten Kosten entstehen.

Video: Welche Symptome können Allergien zeigen?

Der Bluttest: Ein weiteres Verfahren zur Diagnose einer Allergie und ihrer Symptome

Meist ergänzend zum Pricktest kann der Arzt einen Bluttest anordnen, wenn nicht ganz klar ist, ob der Patient allergisch oder krank ist. Ein Bluttest kann dabei genauere Ergebnisse liefern, als es der Pricktest kann, da im Blut ganz gezielt nach bestimmten Antikörpern gesucht werden kann, die für die Allergie oder gar die Allergien verantwortlich sind.

Auch bei Patienten, die an einer Hauterkrankung leiden, ist der Bluttest eine Alternative zum klassischen Pricktest, um eine Allergie festzustellen oder auszuschließen.

Bei dem Verdacht auf eine Allergie die Symptome mit einem Bluttest klären

Mit einem Bluttest können unterschiedliche Symptome einer Allergie abgeklärt werden. Es ist möglich, ganz allgemein bestimmte Allergie-Symptome abzuklären oder aber genau die Antigene zu bestimmen, die die Beschwerden und Reaktionen beim Patienten hervorrufen.

Das Verfahren für den Patienten bleibt dabei jedoch stets gleich: Beim Arzt wird eine Blutprobe entnommen, die danach zur Bestimmung in ein Labor geschickt wird. Da die Untersuchung, anders als beim Pricktest nicht direkt am Patient, sondern im Labor durchgeführt wird, zählt man den Bluttest zu den In-vitro-Testverfahren.

Der erste Schritt zur Klärung, ob die Symptome auf einen Allergie oder Krankheit hinweisen ist, den Immunglobulin-E (IgE) Wert im Blut zu bestimmten. IgE ist ein Antigen, das im Körper eigentlich die Funktion hat, Parasiten abzuwehren. Man hat aber auch entdeckt, dass Allergien damit in einem engen Zusammenhang stehen.

Mittlerweile geht man sogar davon aus, dass es maßgeblich an der Entstehung von Allergien beteiligt ist. Liegt der Wert also über dem Normwert, kann es darauf hindeuten, dass der Patient unter den Symptomen einer Allergie leidet. Da IgE allerdings auch bei einem Parasitenbefall gebildet wird, ist ein erhöhter Wert nur ein Hinweis auf eine Allergie und noch kein endgültiges Ergebnis. Übrigens: Auch Raucher weisen häufig einen erhöhten IgE-Wert auf.

Aus diesem Grund wird die Blutprobe in der Regel auch auf spezifische Antikörper, die sogenannten allergenspezifischen Antikörper, untersucht. Finden sich Antikörper, die sich gegen bestimmte Allergene richten, kann man davon ausgehen, dass eine Allergie vorliegt und der Betroffene allergisch und nicht krank ist. Das Vorliegen bestimmter Antigene sagt allerdings nichts darüber aus, wie stark die Allergie-Symptome bei dem Betroffenen sind. Dies kann individuell sehr unterschiedlich sein.

Meist ergänzend zum Pricktest kann der Arzt einen Bluttest anordnen, wenn nicht ganz klar ist, ob der Patient allergisch oder krank ist. (#02)

Meist ergänzend zum Pricktest kann der Arzt einen Bluttest anordnen, wenn nicht ganz klar ist, ob der Patient allergisch oder krank ist. (#02)

Nebenwirkungen und Kosten eines Bluttest bei Allergie-Symptomen

Die Nebenwirkungen eines Bluttest bei dem Verdacht auf Allergie Symptome sind überschaubar: Er ist mit den gleichen Risiken wie eine herkömmliche Blutentnahme verbunden. Darüber hinaus kann es aber bei der Auswertung der Blutprobe im Labor dazu kommen, dass die gefundenen Ergebnisse sich nicht zweifelsfrei den Beschwerden zuordnen lassen.

Die Kosten werden in der Regel von den Krankenkasse getragen und schwanken stark. Abhängig ist das unter anderem davon, wie umfangreich die jeweilige Blutuntersuchung ausfallen soll. Der behandelnde Arzt wird den Umfang je nach Verdachtsdiagnose anordnen.

Video: Allergietest – Verfahren im Überblick (Bluttest, Pricktest und Provokationstest)

Allergie-Symptome: Bin ich allergisch oder krank?

Wie bereits erwähnt, kann ein Arzt viele Testverfahren anwenden, um abzuklären, ob die Symptome von einer Allergie oder einer Krankheit stammen. Aber auch Betroffene können durch ein paar einfache Fragen bereits eine Idee davon bekommen, ob sie allergisch oder krank sind.

Die Allergien im Überblick:

  1. Wie beginnen die Symptome

    Tritt der Schnupfen plötzlich und ohne vorangehendes Fieber oder Kopfschmerzen oder ähnliches auf, ist damit zu rechnen, dass es bei den Symptomen um eine Allergie handelt. Typisch für eine Allergie ist nämlich, dass der Schnupfen oder der Hautausschlag unmittelbar nach dem Kontakt mit dem Allergen auftritt.

  2. Die Dauer der Symptome

    Gerade bei einem Schnupfen gibt es gute Erfahrungswerte: Klingen die Beschwerden nicht innerhalb einer Woche wieder langsam ab, ist es wahrscheinlich, dass man allergisch und nicht krank ist.

  3. Wann beginnen die Symptome

    Ein gutes Indiz dafür, ob man allergisch oder krank ist, ist die Jahreszeit, wann die Beschwerden, also beispielsweise ein Schnupfen, häufig auftritt. Kämpft man jedes Jahr im Frühling mit einer laufenden Nase, kann es gut sein, dass eine Allergie die Symptome hervorruft. Aber auch auf die Tageszeit sollte man beim Auftreten der Beschwerden achten. Betroffene einer Hausstaub Allergie klagen in der Regel morgens über die meisten Beschwerden. Der Grund dafür liegt darin, dass sie über die gesamte Nacht viele Milben eingeatmet haben, die morgens die typischen Allergie-Symptome verursachen.

  4. Wo treten die Allergie Symptome häufig auf

    Sind die Beschwerden nach einem ausgedehnten Spaziergang im Freien sehr stark, kann eine Allergie gegen Pollen in Frage kommen. Unter Umständen ist es aber auch möglich, während oder nach dem Schlafen auf die Pollen zu reagieren. Dann nämlich, wenn man sie in den Haaren oder der Kleidung ins Schlafzimmer oder Bett trägt. Werden sie die ganze Nacht über eingeatmet, kann das die Allergie-Symptome ebenfalls verstärken. Pollen-Allergiker berichten häufig, dass die Symptome ihrer Allergie nach einem leichten Sommerregen nachlassen. Auch das kann ein wichtiger Hinweis darauf sein, dass man allergisch und nicht krank ist. Denn ein gewöhnlicher Schnupfen, wie er im Verlauf einer Erkältung auftritt, hängt weder vom Ort, noch von der Tageszeit ab.

  5. Zeigen sich Fieber oder Schüttelfrost?

    Bei Symptomen wie Fieber oder Schüttelfrost geht man davon aus, dass der Betroffene nicht allergisch, sondern krank ist. In der Regel gehen nämlich Allergien nicht mit Fieber einher.

  6. Wie verlaufen die Symptome

    Ein weiterer Hinweis ist der Verlauf der Beschwerden und Symptome: Bei einer Allergie zeigen sich die Symptome meist mit der gleichen Intensität nach dem Kontakt mit dem Allergen, während es bei einer Krankheit, wie beispielsweise einem grippalen Infekt, zu Schwankungen in der Intensität kommt. Die alte Weisheit: Eine Erkältung kommt drei Tage, bleibt drei Tage und geht drei Tage, trifft tatsächlich in den meisten Fällen zu und kann daher dazu dienen, eine Allergie von einer Krankheit zu unterscheiden. Ist der Betroffene nämlich dem Allergen ausgesetzt, werden die Beschwerden auch nach einer Woche nicht abklingen.

  7. Leiden Familienmitglieder unter einer Allergie

    Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle dabei, ob man eine Allergie entwickelt oder nicht. In Familien, in denen eine Hypersensibilität gegenüber einem bestimmten Stoff oder Allergen auffällig ist, haben auch die Nachfahren ein höheres Risiko, eine Allergie oder Asthma zu entwickeln. Auch hier sollte man die Dauer und Intensität im Auge behalten. Denn auch eine Erkältung wird unter Familienangehörigen schnell übertragen und könnte der Grund für die Symptome sein.

  8. Spricht der Betroffene auf Medikamente an?

    Ein deutliches Indiz, dass es sich um die Symptome einer Allergie und nicht einer Krankheit handelt, ist die Reaktion auf Medikamente. Verordnet der Arzt bestimmte Arzneimittel, mit antiallergischen Inhaltsstoffen in erster Linie ist hier an die sogenannten Antihistaminika zu denken und spricht der Patient auf diese Medikament an, kann man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass der Betroffene allergisch und nicht krank ist.

Corstionhaltige, also einer Entzündung entgegen wirkende, Mittel benötigen zwar etwas länger, bis der Patient anspricht, aber auch hier zeigt sich eine Linderung der Beschwerden. Bei einer herkömmlichen Erkältung wäre das nicht der Fall.


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