Blutwerte im Fokus: Was Ihre Laborergebnisse über Ihre Gesundheit verraten

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Natürlich hilft dir dein Arzt weiter. Aber in vielen Fällen ist es noch sehr lang zum Termin. Dieser Beitrag zeigt, was dir deine Blutwerte wirklich sagen möchten.

Der Laborbefund zeigt, wie es dir wirklich geht

Vor dir liegt ein Brief vom Labor mit deinen Blutwerten. Die meisten Menschen verstehen die Abkürzungen wie Ery, BSG oder ALT nicht. Das ist jedoch essenziell, um eine Diagnose zu stellen. Denn die Blutwerte ergeben zusammen ein Bild – das Blutbild. Und Mediziner werden es korrekt interpretieren, um zusammen mit anderen Ergebnissen von Untersuchungen eine Diagnose zu stellen. Und die bestimmt, ob und was zu tun ist, um wieder gesund zu werden oder gesund zu bleiben.

Das sagen die Top Ten der Blutwerte

In vielen Fällen ordnet der Mediziner ein Blutbild an, um die körperliche Situation des Patienten einschätzen zu können. Wie der Name schon sagt, sehen erfahrene Mediziner in diesem „Bild“ wie es dir geht: Sie sehen Hinweise auf deinen Zustand, eine eventuelle Krankheit oder das Bild bestätigt eine Diagnose. Für Kinder und Schwangere weichen die Werte von den genannten Normal-Werten ab.

Und das ist die Bedeutung der einzelnen Blutwerte:

  • rote Blutkörperchen (Erythrozyten / Ery) und Hämoglobin (Hb) – Durch sie erscheint unser Blut rot. Sie sind verantwortlich für den Sauerstofftransport zu den Körperzellen und den Abtransport von CO2 weg von den Zellen. Männer haben mit 4,3–5,6 Mio./μl typischerweise mehr rote Blutkörperchen als Frauen (4,0–5,4 Mio./μl).
  • Anteil der Zellen im Blutvolumen (Hämatokrit / Hkt) – Dieser Wert setzt die Anzahl der roten Blutkörperchen in ein Verhältnis zu den weiteren Bestandteilen des Bluts, wie den weißen Blutkörperchen oder Blutplättchen. Auch hier gibt es Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Der Hämatokrit-Wert von Männern sollte zwischen 40 % und 52 % liegen. Frauen haben einen Hämatokrit-Wert zwischen 37 % und 48 %.
  • weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und ihre Untertypen – Die weißen Blutkörperchen umfassen einige Untertypen, die bestimmte Teile der Immunabwehr übernehmen. Normalerweise sollten Frauen und Männer 3.800/μl bis 10.500/μl Blutkörperchen haben.
  • Zahl der Blutplättchen (Thrombozyten) – Diese Blutplättchen spielen eine zentrale Rolle in der Blutgerinnung. Männer und Frauen sollten zwischen 140.000/μl und 345.000/μl aufweisen.
  • Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit (BSG), Erythrozytensedimentationsrate (ESR) oder Blutsenkung – Für diese Untersuchung wird das Blut unrinnbar gemacht. Dann wird die Zeit gemessen, in der die roten Blutkörperchen absinken. Für ein Ergebnis wird diese Untersuchung wiederholt, um den Verlauf einer entzündlichen Erkrankung zu bestimmen. Hier bestimmen das Alter und das Geschlecht die Normwerte: Männer unter 50 Jahren sollten zwischen 3 mm und 10 mm/h aufweisen. Ab 50 Jahre gelten 3 mm bis 20 mm/h als normal.
  • C-reaktives Protein (CRP) – Dieses Eiweiß wird in der Leber als Reaktion auf Entzündungen oder Tumore gebildet. Dieser Wert steigt bei bakteriellen Entzündungen, nicht jedoch bei viralen Entzündungen. Sowohl Frauen als Männer können bis zu 5 mg/l haben. Ein Wert darunter hat keine Bedeutung.
  • Cholesterin – Es gibt verschiedene Cholesterinwerte. Grundsätzlich ist Cholesterin ein wichtiger Baustein der Zellmembran, also der Wand jeder Körperzelle. Auch für einige Hormone und Säuren dient der Stoff als Grundgerüst. Er kann über die Nahrung aufgenommen werden, oder in der Leber hergestellt werden.
Die Untergrenze bei Frauen liegt grundsätzlich bei 6 mm/h. Sind sie jünger als 50 Jahre liegt die Obergrenze bei 20 mm/h. Sind sie älter als 50 Jahre, liegt die obere Grenze bei 30 mm/h.

Blutfettwerte im Blick: Warum Cholesterin zwischen 120 mg/dl und 200 mg/dl für Männer und Frauen entscheidend ist

    • HDL- und LDL-Cholesterin – Cholesterin wird von Lipoproteinen durch den Körper transportiert. Dabei transportiert HDL (high density lipoproteins) das Cholesterin von den Körperzellen zur Leber.LDL (low density lipoproteins) hingegen transportieren das von der Leber produzierte Cholesterin zu den Körperzellen.Das Verhältnis von LDL zu HDL zeigt das Risiko an Arteriosklerose (fetthaltige Ablagerungen an Blutgefäßwänden) zu erkranken an.Die HDL-Werte sollten für Frauen und Männer nicht unter 0,9 mmol/l oder 35 mg/dl liegen, denn sie schützen vor diesen Ablagerungen.
Die meisten Menschen verstehen die Abkürzungen wie Ery, BSG oder ALT nicht. Das ist jedoch essenziell, um eine Diagnose zu stellen. (Foto: AdobeStock - 876501065 mirifadapt)

Die meisten Menschen verstehen die Abkürzungen wie Ery, BSG oder ALT nicht. Das ist jedoch essenziell, um eine Diagnose zu stellen. (Foto: AdobeStock – 876501065 mirifadapt)

  1. Blutfette (Triglyzeride) – Triglyzeride sind chemische Verbindungen zwischen Glyzerin und organischen Säuremolekülen. Sie sind wichtige Energiespeicher im Körper. Im Blut finden sich Triglyzeride aus der Nahrung und des Fettstoffwechsels. Erhöhte Triglyzerid-Werte zeigen ein erhöhtes Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln und Arteriosklerose an. Die Werte sollten für Männer und Frauen bei maximal 150 mg/dl oder 1,7 mmol/l liegen.
  2. HbA1c – Dieser Wert wird auch der „Blutzuckerwert“ genannt. Hierbei steht „Hb“ für Hämoglobin, also den roten Farbstoff in den Blutkörperchen. „A1c“ bezeichnet eine blutzuckerbildende Eiweißkette. Die roten Blutkörperchen werden kontinuierlich neu gebildet und mit Blutzucker verbunden. Daher zeigt dieser Wert den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten drei Monate. Ein HbA1c-Wert über 6,5 % gilt als Diagnose für Diabetes mellitus.
  3. Leberwerte (z. B.: ALT, AST) – Die Leber erfüllt viele Funktionen, zeigt jedoch nicht über Schmerz an, wenn etwas nicht stimmt. Dann zeigen beispielsweise ALT (Alanin-Aminotransferase) und AST (Aspartat-Aminotransferase), ob die Zellen beschädigt sind. Für Ärzte ist das Verhältnis von AST/ALT interessant. Ist dieser Quotient kleiner als eins, besteht ein geringer Leberschaden. Je größer, desto gravierender ist der Leberschaden.

 

Alle weiteren Blutwerte, wie Eisen, sO2 oder die Bedeutung von Harnstoff werden auf Blutwerte.de erklärt. Jeder kann das persönliche Blutbild dort einscannen, auswerten lassen und speichern werden, so dass ein Verlauf sichtbar wird – auf Wunsch anonym.

Was ist ein Blutbild?

Ärzte fordern ein kleines oder ein großes Blutbild an, je nachdem, welche Werte sie brauchen, um einen bestimmten Verdacht zu bestätigen.

Das kleine Blutbild bei Verdacht auf Infektionen oder Entzündungen.

Beim Kleinen Blutbild werden die wichtigsten Zellklassen des Blutes bestimmt:

  • Anzahl der Erythrozyten (rote Blutzellen)
  • Anzahl der Leukozyten (weiße Blutzellen)
  • Anzahl der Thrombozyten (Blutplättchen)
  • Hämoglobinkonzentration (Hb): Konzentration des roten Blutfarbstoffs
  • Hämatokrit (Hkt): der prozentuale Anteil der Blutzellen am Blut
  • mittlerer korpuskulärer Hämoglobingehalt (MCH): die Hämoglobinmenge in einem Erythrozyten
  • mittlere korpuskuläre Hämoglobinkonzentration (MCHC): die durchschnittliche Hämoglobinkonzentration in einem Erythrozyten
  • mittleres korpuskuläres Volumen (MCV): das durchschnittliche Volumen eines Erythrozyten.

Diese Routineuntersuchung wird am häufigsten angeordnet, denn sie gehört zur Gesundheitsvorsorge oder wird vor einer Operation erstellt.

Zudem lassen sich damit Infektionen oder Entzündungen feststellen und näher bestimmen.

Das große Blutbild geht mehr ins Detail.

Wird ein großes Blutbild angeordnet, werden zusätzlich zu den Werten des kleinen Blutbildes die Leukozytenarten bestimmt. Diese sind Granulozyten mit den Neutrophilen, den Eosinophilen und den Basophilen.

Hinzu kommen die Monozyten und die Lymphozyten. Da diese je nach Art verschiedene Rollen in der Immunabwehr einnehmen, erkennt der Mediziner deutlicher welche Erkrankung vorliegt.

Wird ein großes Blutbild angeordnet, werden zusätzlich zu den Werten des kleinen Blutbildes die Leukozytenarten bestimmt. (Foto: AdobeStock - 680848230 Graphicroyalty)

Wird ein großes Blutbild angeordnet, werden zusätzlich zu den Werten des kleinen Blutbildes die Leukozytenarten bestimmt. (Foto: AdobeStock – 680848230 Graphicroyalty)

Fazit: Das korrekte Interpretieren der Blutwerte ermöglicht eine Aussage über den Körperzustand

Nur wer in der Lage ist, zu verstehen welche Bestandteile des Bluts für welche Aufgaben zuständig sind, kann eindeutige Diagnosen erstellen.

Dieser Beitrag hat einige wichtige Blutwerte sowie deren Normbereiche genannt. Im kleinen oder großen Blutbild geben diese Werte dem geschulten Mediziner Auskunft über den Zustand des Körpers.

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