Forschungsprojekt PollenNet: Verbesserung der Gesundheitsvorsorge bei Pollenallergien

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Unter der Leitung der Technischen Universität Ilmenau arbeitet das Forschungsprojekt „PollenNet“ daran, mithilfe von Künstlicher Intelligenz die genaue Verbreitung von Pollen vorherzusagen. Durch die Zusammenarbeit von Experten aus verschiedenen Fachbereichen soll die Gesundheitsvorsorge für Menschen mit Pollenallergien verbessert werden. Das Projekt ist auf sechs Jahre angelegt und wird von der Carl-Zeiss-Stiftung mit einer Förderung von fünf Millionen Euro unterstützt.

Forschungsprojekt PollenNet verbessert Gesundheitsvorsorge für Allergiker

Die Zunahme von Menschen mit pollenbedingten Atemwegsallergien stellt ein wachsendes Problem dar, das durch den Klimawandel verstärkt wird. Die frühere und wiederholte Blüte allergieauslösender Pflanzen sowie das vermehrte Pflanzenwachstum aufgrund höherer Kohlendioxidkonzentrationen in der Atmosphäre führen zu erhöhten Pollenkonzentrationen. Dies hat nicht nur gesundheitliche Auswirkungen auf die Betroffenen, sondern verursacht auch erhebliche volkswirtschaftliche Kosten. Allein in Deutschland belaufen sich die jährlichen Ausgaben für pollenbedingte allergische Erkrankungen auf einen zweistelligen Millionenbetrag.

Das Forschungsprojekt PollenNet vereint renommierte Experten aus den Bereichen Medizin, Botanik, Ökologie, Datenverarbeitung, Künstlicher Intelligenz, Strömungsmechanik und Turbulenztheorie, um kontinuierlich präzise Informationen und Vorhersagen zur Verbreitung allergener Pollen zu liefern. Durch die Weiterentwicklung von Künstlicher Intelligenz und die Entwicklung neuer Modelle sollen wissenschaftliche Experimente durchgeführt werden, um Erkenntnisse über die individuelle Belastung von Menschen durch Pollen zu gewinnen. Das übergeordnete Ziel ist ein flächendeckendes und präzises Pollen-Monitoring zur Verbesserung der Gesundheitsvorsorge.

Die Technische Universität Ilmenau engagiert sich mit ihrer Expertise aus fünf verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen intensiv in dem Projekt. Die Fachbereiche Künstliche Intelligenz, Verarbeitung und Analyse großer Datenmengen, Strömungsmesstechnik und -mechanik, bioelektrische und biomagnetische Messungen und Datenauswertung sowie tensorbasierte Signalverarbeitung liefern wertvolle Erkenntnisse und Methoden. Durch die enge Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Biogeochemie und der gemeinsam entwickelten Flora-Incognita-App können Echtzeit-Informationen zur Phänologie allergener Pflanzen bereitgestellt werden. Das Helmholz-Zentrum für Umweltforschung und das Universitätsklinikum Leipzig bringen langjährige Erfahrung in der Pollenforschung und Allergieforschung mit ein und unterstützen das Projekt mit ihrem Fachwissen.

In Bezug auf die universitäre Forschung betont Prof. Kai-Uwe Sattler, der Präsident der Technischen Universität Ilmenau, die Bedeutung des Projekts PollenNet. Das Projekt zielt darauf ab, zu zeigen, dass durch die Zusammenarbeit verschiedener Forschungsgebiete nicht nur wissenschaftliche Fragestellungen, sondern auch alltägliche Probleme angegangen werden können. Dieser Ansatz ermöglicht es, komplexe Herausforderungen umfassend zu betrachten und innovative Lösungen für gesellschaftliche Probleme zu entwickeln.

Prof. Patrick Mäder ist zuversichtlich, dass das Projekt PollenNet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Volksgesundheit leisten kann. Durch genaue Vorhersagen zur Verbreitung allergener Pollen sollen Millionen von Menschen mit Heuschnupfen und anderen Pollenallergien effektive Vorsorgemaßnahmen treffen können. Das Ziel ist es, die Lebensqualität der Betroffenen deutlich zu verbessern und einen echten Durchbruch in der Pollenforschung zu erzielen.

Als eine der ältesten und größten privaten wissenschaftsfördernden Stiftungen in Deutschland engagiert sich die Carl-Zeiss-Stiftung für exzellente Wissenschaft in den MINT-Fachbereichen. Sie unterstützt sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und ermöglicht es Wissenschaftlern, innovative Projekte voranzutreiben. Finanziert werden diese Projekte aus den Dividendenausschüttungen der renommierten Unternehmen Carl Zeiss AG und SCHOTT AG, was eine solide finanzielle Basis für die Stiftung darstellt.

Das Forschungsprojekt PollenNet hat das Potenzial, das Leben von Millionen von Menschen mit Pollenallergien zu verbessern, indem es genaue Vorhersagen zur Verbreitung allergener Pollen liefert. Dadurch können gezielte Vorsorgemaßnahmen ergriffen werden, um die Gesundheit der Betroffenen zu schützen. Das interdisziplinäre Forschungsteam, bestehend aus Experten verschiedener Fachbereiche, arbeitet zusammen, um aktuelle Erkenntnisse zu kombinieren und ein umfassendes Pollen-Monitoring zu ermöglichen. Das PollenNet-Projekt stellt somit einen vielversprechenden Schritt in der Pollenforschung dar und gibt Allergikern neue Hoffnung.

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