Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung. Wenn Sie diese jedoch frühzeitig erkennen, stehen die Heilungschancen recht gut. Daher ist es wichtig, genau auf die Symptome zu achten.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Brustkrebs: Viele Frauen sind betroffen
Eine Krebserkrankung wird in Deutschland jedes Jahr bei vielen Tausend Menschen diagnostiziert. Die Folgen für die Betroffenen sind sehr schwerwiegend. Häufig verursacht die Krankheit starke Schmerzen. Darüber hinaus ist die Therapie meistens mit starken Nebenwirkungen verbunden, die die Lebensqualität erheblich einschränken.
Besonders gravierend ist es, dass die Krankheit doch in vielen Fällen tödlich endet. Die Chance, fünf weitere Jahre zu überleben, liegt nach einer Krebsdiagnose bei Männern nur bei 59 Prozent und bei Frauen bei 65 Prozent. Das führt dazu, dass viele Patienten unter Angstzuständen leiden.
Die häufigste Krebsart ist der Brustkrebs – den die Mediziner als Mammakarzinom bezeichnen. Medizinische Statistiken haben ergeben, dass etwa jede achte Frau in Deutschland während ihres Lebens mindestens einmal an Brustkrebs erkrankt. Beinahe bei der Hälfte aller Krebserkrankungen, die in Deutschland stationär behandelt werden, handelt es sich um Brustkrebs.
Die Häufigkeit ist so hoch, dass diese Krebsart sogar in der Gesamtstatistik den ersten Platz einnimmt – obwohl sie bei Männern nur mit verschwindend geringer Wahrscheinlichkeit auftritt. Die folgende Tabelle zeigt die Häufigkeit der verschiedenen Arten auf, die in Deutschland 2016 vollstationär behandelt wurden.
Sie bezieht sich auf die Gesamtbevölkerung und bezieht daher sowohl Frauen als auch Männer ein:
Insgesamt | 164 693 |
---|---|
Brustdrüse | 44 025 |
Prostata | 25 181 |
Dickdarm | 10 714 |
Bronchien und Lunge | 10 557 |
Niere | 7 117 |
Mast- und Enddarm | 6 134 |
Harnblase | 6 112 |
Magen | 4 233 |
Eierstöcke | 3 387 |
Gebärmutterkörper | 3 337 |
Brustkrebs Prognose: Überlebenschancen besser als bei vielen anderen Krebsarten
Der vorherige Abschnitt hat deutlich gezeigt, dass das Mammakarzinom mit großem Abstand die häufigste Krebsart darstellt. Jedes Jahr stellen die Ärzte diese Diagnose bei vielen Tausend Frauen. Allerdings gibt es dabei auch eine gute Nachricht: Die Überlebenschancen sind dabei recht gut. 88 Prozent der Frauen, bei denen diese Diagnose gestellt wurde, überleben daraufhin noch mindestens fünf weitere Jahre.
82 Prozent der Patientinnen haben sogar noch mindestens zehn Jahre vor sich. Diese Werte liegen deutlich über dem Gesamtdurchschnitt bei Krebserkrankungen, der wie im vorherigen Abschnitt schon erwähnt bei 59 Prozent für Männer und 65 Prozent für Frauen liegt (jeweils auf fünf Jahre betrachtet). Daher handelt es sich beim Mammakarzinom um eine der Krebsarten mit der höchsten Überlebenswahrscheinlichkeit.
Noch besser ist diese nur bei sehr wenigen anderen Krebserkrankungen. Beispielsweise weisen der Hautkrebs (91% bei Männern und 94% bei Frauen), der Hodenkrebs (96% bei Männern) und der Prostatakrebs (91% bei Männern) bei der Fünf-Jahres-Überlebensrate noch bessere Werte auf. Bei vielen anderen Krebsarten liegen diese Werte jedoch deutlich niedriger.
Besonders gering sind die Überlebenschancen beim Bauchspeicheldrüsenkrebs. Hierbei liegen sie auf fünf Jahre gesehen für Frauen bei 10 Prozent und für Männer bei 9 Prozent. Nur geringfügig besser sind die Werte beim Leberkrebs und beim Lungenkrebs. Das zeigt deutlich, dass die Überlebenschancen beim Brustkrebs vergleichsweise gut sind.
Das hat auch Auswirkungen auf die Statistik der Todesfälle durch Krebs. Obwohl der Brustkrebs bezüglich der Zahl der Erkrankungen mit großem Abstand an erster Stelle steht, nimmt er bezüglich der Todesfälle nur den zweiten Platz ein.
Das Statistische Bundesamt hat für 2016 folgende Todesfälle durch Krebs erfasst:
Lungen- und Bronchialkrebs | 45 224 | 19,3% |
---|---|---|
Brustkrebs | 18 295 | 7,8% |
Bauchspeicheldrüsenkrebs | 17 156 | 7,3% |
Dickdarmkrebs | 16 672 | 7,1% |
Prostatakrebs | keine Angabe | keine Angabe |
ohne genaue Angabe | 9 922 | 4,2% |
Magenkrebs | 9 258 | 4,0% |
Leberkrebs (+ intrahepatische Gallengänge) | 7 842 | 3,4% |
End- und Mastdarmkrebs | 7 702 | 3,3% |
Harnblasenkrebs | 5 835 | 2,5% |
Brustkrebs Symptome & Anzeichen: Früherkennung sehr wichtig
Der vorherige Abschnitt hat gezeigt, dass die Überlebenschancen bei Brustkrebs sehr hoch sind. Der Grund dafür liegt darin, dass bei dieser Erkrankung kein lebenswichtiges Organ betroffen ist. Die Ursache für Todesfälle durch Krebs liegt normalerweise darin, dass das starke Wachstum des Tumors die Funktionsfähigkeit dieser Organe beeinträchtigt. Wenn die Brustdrüse jedoch nicht mehr richtig funktioniert, hat das keine lebensbedrohlichen Folgen.
Der Grund dafür, dass es dennoch zu Todesfällen durch Brustkrebs kommt, besteht darin, dass sich die Krebszellen von der Brustdrüse auf weitere Organe ausweiten. Das wird als Metastasenbildung bezeichnet. Wenn die Metastasen ein lebenswichtiges Organ befallen, kann das zum Tod führen. Die Metastasenbildung tritt jedoch in der Regel erst in einem fortgeschrittenen Stadium auf. Wenn das Mammakarzinom früh behandelt wird, ist es in der Regel durch eine Chemotherapie und durch weitere Behandlungsmethoden möglich, eine Ausweitung zu verhindern. Das führt dazu, dass die Überlebenschancen recht gut sind.
Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, ist es wichtig, das Mammakarzinom früh zu erkennen. Je früher die Behandlung einsetzt, desto besser sind die Heilungschancen. Daher ist es für Frauen sehr wichtig, auf die Symptome dieser Erkrankung zu achten. Wenn eines der Anzeichen auftritt, ist es wichtig, weitere Untersuchungen einzuleiten.
Da die Früherkennung eine enorme Bedeutung bei der Behandlung von Brustkrebs spielt, sind Informationen zu dieser Krankheit von großer Bedeutung. Deshalb bieten auch verschiedene Selbsthilfegruppen und Verbände hierfür eine Beratung an. Wenn Sie weitere Informationen einholen möchten, können Sie sich an die Deutsche Krebsgesellschaft wenden. Diese vermittelt Ihnen auch die Kontaktdaten der einzelnen Landeskrebsgesellschaften, die eine individuelle Beratung anbieten.
Den Bundesverband erreichen Sie unter folgender Anschrift:
Deutsche Krebsgesellschaft e. V.
Kuno-Fischer-Straße 8
14057 Berlin
Tel: 030 32293290
Brustkrebs Symptome: Diese Anzeichen weisen auf Brustkrebs hin
Um das Mammakarzinom frühzeitig zu erkennen, ist es wichtig, auf die Symptome zu achten. Das hilft bei der Früherkennung und kann schwere Folgen vermeiden. Das ist insbesondere deshalb wichtig, da bei Brustkrebs in der Regel erst in weit fortgeschrittenem Zustand Schmerzen auftreten. Daher bemerken die Betroffenen die Krankheit selbst häufig überhaupt nicht.
Eine Krebserkrankung der Brustdrüse können Sie beispielsweise an folgenden Symptomen erkennen:
- Neu aufgetretene Knoten oder Verhärtungen in der Brust oder in den Achselhöhlen
- Einziehungen der Brusthaut oder -warze
- Veränderungen der Farbe der Brusthaut, des Warzenvorhofs oder der Brustwarze
- Erhöhte Empfindlichkeit
- Veränderungen der Form oder der Größe
- Unterschiedliche Bewegung der Brüste beim Anheben der Arme
- Anhaltende Rötung oder Schuppung der Brusthaut
- Vergrößerte Lymphknoten
- Absonderungen aus der Brustwarze (blutig, trüb oder klar)
Brustkrebs erkennen: Die Brust jeden Monat abtasten
Das wichtigste der oben genannten Symptome steht an erster Stelle der Liste: Knoten und Verhärtungen der Brust. Daher ist es notwendig, darauf besonders intensiv zu achten. Es ist empfehlenswert, die Brust einmal pro Monat selbst gründlich abzutasten. Der beste Zeitpunkt hierfür ist eine Woche nach dem Einsetzen der Regelblutung (sofern Sie die Wechseljahre noch nicht erreicht haben). Zu diesem Zeitpunkt ist das Gewebe meistens besonders weich, sodass sich Knoten und Verhärtungen leicht erkennen lassen.
Was tun, wenn Sie Symptome für Brustkrebs erkennen
Wenn Sie eines der oben beschriebenen Symptome erkennen, ist es zunächst wichtig, Ruhe zu bewahren. Dieser Befund muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass Sie am Mammakarzinom leiden. In vielen Fällen haben die beschriebenen Phänomene auch ganz andere Ursachen. Dennoch ist es wichtig, diesen Symptomen auf den Grund zu gehen – durch eine gynäkologische Untersuchung.
Daher sollten Sie sofort einen Termin bei Ihrer Frauenärztin oder bei Ihrem Frauenarzt ausmachen, wenn Sie eines der beschriebenen Symptome erkennen. Wenn Sie die Phänomene schildern, wird in der Regel schnell klar, welche weiteren Maßnahmen notwendig sind. Die Gynäkologen können weitere Untersuchungen anordnen oder bei Bedarf eine Behandlung und die Wege leiten.
Jährliche gynäkologische Tastuntersuchung ab 30 Jahren
Zusätzlich zur eigenständigen Überprüfung der Symptome ist eine gynäkologische Tastuntersuchung sehr wichtig. Dabei tastet der Frauenarzt die Brust und die Lymphknoten ab und überprüft, ob Knoten oder Verhärtungen vorhanden sind. Durch die medizinischen Fachkenntnisse ist diese Untersuchung deutlich zuverlässiger, als wenn Sie die Brust selbst abtasten.
Die Krankenkassen bezahlen eine derartige Vorsorgeuntersuchung ab einem Alter von 30 Jahren einmal pro Jahr. Wenn ein konkreter Verdachtsfall auftritt, dann können Sie aber selbstverständlich auch eine außerplanmäßige Untersuchung vereinbaren.
Mammografie ab einem Alter von 50 Jahren
Es gibt noch eine weitere Möglichkeit, um ein Mammakarzinom zu erkennen: Die Mammografie. Diese ist deutlich wirksamer als alle bisher beschriebenen Formen der Früherkennung. In der Regel wird dabei die Brust mithilfe von Röntgenstrahlen untersucht. Diese durchdringen das Gewebe und erkennen selbst kleine Krebsgeschwüre zuverlässig, die beim Abtasten noch nicht erkennbar sind.
Die klassische Form stellt die 2D-Mammografie dar. Diese erstellt die Aufnahme nur aus einem Blickwinkel. Allerdings kann es dabei gelegentlich vorkommen, dass sich dabei verschiedene Gewebestrukturen überlagern, sodass es nicht möglich ist, das Mammakarzinom auf den Aufnahmen zu erkennen. Aus diesem Grund kommt immer häufiger die 3D-Mammografie zum Einsatz. Diese nimmt das Gewebe aus unterschiedlichen Winkeln auf. Das sorgt für eine besonders zuverlässige Erkennung von Tumoren.
Alternativ dazu ist es auch möglich, eine Mammasonographie durchzuführen. Hierbei kommt Ultraschall anstatt der Röntgenstrahlung zum Einsatz. Dieses Verfahren ist insbesondere bei jüngeren Frauen zu empfehlen. Da hierbei keine Strahlenbelastung entsteht, sollte es auch während der Schwangerschaft zum Einsatz kommen.
Während die Mammographie vorwiegend zur allgemeinen Vorsorge eingesetzt wird, wenden die Ärzte die Mammasonographie normalerweise beim Auftreten konkreter Symptome an – beispielsweise bei einem Ausfluss aus der Brustwarze, bei einem positiven Tastbefund oder bei Schmerzen in der Brust.
Sowohl Mammographie als auch Mammasonographie sind sehr kostspielige Untersuchungen. Wenn ein konkreter Verdachtsfall auftritt, übernehmen die Krankenkassen dafür selbstverständlich die Kosten. Bei reinen Vorsorgeuntersuchungen ist dies jedoch nur bei Frauen zwischen 50 und 69 Jahren der Fall. In diesem Lebensabschnitt ist die Wahrscheinlichkeit für ein Mammakarzinom besonders hoch. Daher ist die kostspielige Vorsorgeuntersuchung gerechtfertigt. Während dieses Zeitraums haben Sie alle zwei Jahre Anspruch auf eine Mammographie.
Symptome überprüfen: Ein wichtiger Teil der Nachsorge
Eine regelmäßige Überprüfung der Symptome ist nicht nur Teil der Vorsorge. Darüber hinaus hat sie eine wichtige Bedeutung für die Nachsorge. Wenn Sie bereits einmal an Brustkrebs gelitten haben, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Mammakarzinom erneut auftritt, deutlich höher als bei der Durchschnittsbevölkerung. Wenn dieser Fall eintritt, ist es sehr wichtig, die Behandlung schnell wieder aufzunehmen.
Aus diesem Grund sollten Frauen, die eine Chemotherapie hinter sich gebracht haben oder bei denen der Tumor durch eine Operation oder eine Strahlentherapie entfernt wurde, besonders intensiv auf die beschriebenen Symptome achten. Nach der Behandlung erklärt Ihnen Ihr Arzt genau, worauf Sie dabei achten müssen und in welchen Bereichen eine besonders intensive Beobachtung notwendig ist. Die Überwachung der Symptome stellt selbstverständlich nur eine Ergänzung zu den regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen durch den Facharzt dar.
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