Scheidenpilz: Erklärung, Behandlung und wann ein Besuch beim Arzt nötig ist

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Scheidenpilz: Erklärung, Behandlung und wann ein Besuch beim Arzt nötig ist

Eine Infektion im Intimbereich ist sehr unangenehm, leider aber nicht selten. Vor allem der Scheidenpilz tritt häufig auf. Scheidenpilz oder vaginale Mykose ist eine verbreitete Hefepilzinfektion im Bereich der Scheide. Die Infektion kann auftreten, wenn das Immunsystem geschwächt ist, was die Vermehrung des Candida albicans (Hefepilz) begünstigt. Es ist wichtig zu wissen, dass eine Scheidenpilzinfektion keine Geschlechtskrankheit ist. Obwohl die damit verbundenen Beschwerden unangenehm sein können, ist die Behandlung dieser Erkrankung in der Regel unkompliziert.
Scheidenpilz: DefinitionBehandlung des ScheidenpilzesIn diesen Fällen ist der Arztbesuch nötigTypische Symptome von Scheidenpilzinfektionen

Scheidenpilz: Definition

Normalerweise sind auch in einer gesunden Vagina Hefepilze nachweisbar. Sie leben in einem feuchtwarmen Milieu und finden in der Scheide gute Lebensbedingungen vor. Allein das Vorhandensein von Hefepilzen ist kein Problem. Wird jedoch die natürliche Scheidenflora gestört oder kommt es aufgrund eines hormonellen Ungleichgewichts dazu, dass das Scheidenmilieu nicht mehr intakt ist, können sich die Hefepilze stark vermehren. Meist handelt es sich hier um Candida albicans, der aber nur dann für Symptome sorgt, wenn die körpereigene Immunabwehr geschwächt ist.

Typische Symptome von Scheidenpilzinfektionen

  • Juckreiz und Brennen
  • Wundsein der Vulva
  • gerötete und geschwollene Schamlippen
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • weißer, körniger Ausfluss
  • Hautrisse

Video: Scheidenpilz: Welche Symptome gibt es? Welche Behandlung hilft? | AOK

Behandlung des Scheidenpilzes

Eine Scheidenpilzinfektion lässt sich meist auch zu Hause therapieren, nur in einzelnen Fällen ist der Gang zum Arzt unvermeidbar (siehe unten). Verschiedene Mittel aus der Apotheke helfen und bringen das Gleichgewicht in der Scheide wieder in Ordnung. Verwendet werden können Intimsprays mit dem Wirkstoff Clotrimazol, auch Zäpfchen und Cremes als Ergänzung sind anwendbar.

Moderne Mittel werden nur einmal täglich angewendet und lösen sich in der Scheide auf. Der Vorteil: Sie wirken direkt dort, wo die Hefepilze sind und das dank der Langzeitwirkung über einen längeren Zeitraum. Meist sind die Beschwerden innerhalb weniger Tage verschwunden.

Es ist jedoch wichtig, noch einige Zeit weiter zu behandeln: Cremes sollten noch für wenigstens drei Tage nach Abklingen der Beschwerden angewendet werden. Nur so wird sichergestellt, dass die Hefepilze tatsächlich abgetötet wurden und die Infektion nicht direkt wieder aufflammt.

Eine Scheidenpilzinfektion lässt sich meist auch zu Hause therapieren. (Foto: AdobeStock - 221156291 Dr_Microbe)

Eine Scheidenpilzinfektion lässt sich meist auch zu Hause therapieren. (Foto: AdobeStock – 221156291 Dr_Microbe)

In diesen Fällen ist der Arztbesuch nötig

Verständlicherweise wollen viele Frauen lieber auf den Besuch beim Gynäkologen verzichten. Doch in einigen Fällen ist der Gang zum Arzt unvermeidbar.

Der Grund: Nicht immer sind Hefepilze die Ursache für die Probleme, teilweise können auch Bakterien Auslöser der Beschwerden sein. Wer sich unsicher ist, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen, denn die Therapie in Selbstregie kann die Probleme nicht nur verlängern, sondern auch verstärken.

Frauen sollten daher den Gynäkologen aufsuchen, wenn sie:

  • unsicher sind, ob es eine Infektion mit Scheidenpilz ist
  • das erste Mal eine Scheidenpilzinfektion haben
  • schwanger sind oder stillen
  • gleichzeitig Fieber, Schmerzen und blutigen Ausfluss haben
  • zusätzlich unter Übelkeit und Erbrechen leiden
  • häufiger als viermal im Jahr eine Scheidenpilzinfektion haben
  • die Beschwerden selbst behandeln, diese aber nicht nachlassen oder sich verstärken

Bei Unsicherheiten, ob ein Arztbesuch nötig ist oder nicht, hilft meist schon ein Anruf: Die erfahrenen Praxisschwestern wissen, was sie fragen und worauf sie achten müssen. Sie können eine entsprechende Empfehlung abgeben, sodass klar wird, ob der Besuch unvermeidbar ist.

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