Ähnlich wie bei der Kupferkette sollen Kupferionen bei der Kupferspirale wirken und eine Schwangerschaft zuverlässig verhüten. Diese Verhütungsmethoden bringen zahlreiche Vorteile mit sich, sind allerdings auch mit Nachteilen verbunden.
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Kupferspirale: Sicher und frei von Hormonen
Die Kupferspirale ist ein Stäbchen, das wie ein „T“ geformt und mit Draht umwickelt ist. Sie soll die Einnistung der befruchteten Eizelle verhindern, indem sie in die Gebärmutter (Uterus) eingesetzt wird und dort Kupferionen abgibt. Diese Form der Spiralen gibt es seit nunmehr 25 Jahren und sie gehört zu den sichersten und effektivsten Verhütungsmethoden.
Die Wirkungsweise ist dabei ganz einfach: Die Spermien werden durch Kupferionen an ihrer Beweglichkeit gehindert und können damit die Eizelle nicht mehr erreichen. Eine Befruchtung findet nicht statt. Ähnlich wirkt die Kupferkette, die ebenfalls auf der Wirkung von Kupferionen basiert. Die abgegebenen Ionen verändern des Weiteren den Aufbau der Schleimhaut im Uterus der Frau, sodass sich eine Eizelle, sollte sie doch befruchtet worden sein, nicht einnisten kann.
Im Gegensatz zu einer Hormonspirale kommen moderne Kupferspiralen ganz ohne Abgabe von Hormonen aus und ist daher besser verträglich. Sie greift nicht in den natürlichen Hormonhaushalt der Frau ein und gilt dennoch als sehr wirksam. Der Pearl-Index liegt bei 0,9 bis 3. Zum Vergleich: Der Pearl-Index der Pille liegt bei 0,1, damit ist die Pille noch deutlich sicherer.
Frauen, die absolut nicht schwanger werden wollen, sollten daher zusätzlich zur Kupferspirale auf weitere Verhütungsmethoden zurückgreifen, zumal die Spirale auch nicht vor Geschlechtskrankheiten bzw. deren Übertragung schützen kann.
Die Kupferspirale ist die ideale Verhütung für alle, die über einen längeren Zeitraum sicher verhüten wollen und die bestenfalls ohne Hormone auskommen möchten. Der große Vorteil der Spirale liegt nämlich darin, dass bei einem eventuellen Kinderwunsch eine Entfernung dieses mechanischen Verhütungsmittels vorgenommen werden kann und eine Schwangerschaft direkt im ersten Monat eintreten kann.
Die Anwendung der Kupferspirale ist für eine Dauer von drei bis fünf Jahren möglich, moderne Spiralen können sogar bis zu zehn Jahre im Unterus der Frau verbleiben.
Die Kupferspirale und ihre Vorteile
Der wohl größte Vorteil liegt darin, dass es sich eben nicht um eine Hormonspirale handelt, sondern dass die Kupferspirale völlig ohne Hormone auskommt.
Die folgenden Vorteile werden von den Frauen, die diese Form der Verhütung anwenden, angegeben:
- geeignet für alle Altersgruppen
- Erhalt des natürlichen Zyklus
- langfristige Verhütung ohne Hormone
- keine Nebenwirkungen wie bei der Einnahme der Pille oder der Anwendung eines Hormonpflasters
- Schwangerschaft direkt nach Entfernen der Spiralen möglich
- auch in der Stillzeit anwendbar
- keine Anwendungsfehler möglich
Viele Frauen suchen nach einer Schwangerschaft nach einer geeigneten Verhütungsmethode, möchten aber aufgrund des Babys und des Stillens nicht zu Hormonen greifen. Die Kupferspirale ist daher eine gute Alternative in dieser Zeit, um sicher und ohne Einfluss auf das Baby zu verhüten. Die Ärzte raten zu einem frühesten Termin von sechs bis acht Wochen nach der Geburt, ehe die Verhütungsspirale eingelegt wird.
Der Grund: Die Gebärmutter muss sich erst auf ihre normale Größe zurückgebildet haben, ansonsten ist die Gefahr, dass die Kupferspirale wieder ausgestoßen wird, zu groß. Außerdem würde das Einlegen der Verhütungsspirale von den meisten Frauen als unangenehm empfunden werden, denn der gesamte Geburtskanal ist nach der Entbindung noch sehr empfindlich.
Noch ein großer Vorteil geht mit der Anwendung von Kupferspiralen einher: Die Frau muss nicht mehr an die Verhütung denken.
Nachteile der Kupferspirale
Leider bieten auch die modernen Kupferspiralen nicht nur Vorteile, sondern kann einige Nachteile mit sich bringen. Zum einen wirkt sich das Einlegen solcher Spiralen gerade in den ersten Tagen oft auf das Wohlbefinden aus: Leichte bis mittlere Unterleibsschmerzen sind ebenso möglich wie Schmerzen im unteren Rückenbereich. Auch die monatlichen Regelblutungen können stärker sein, viele Frauen berichten zudem über deutlich schmerzhaftere Blutungen.
Wird die Verhütungsspirale hierbei unbemerkt mit ausgestoßen, ist der Schutz im nächsten Zyklus natürlich nicht mehr gegeben und so manche Frau war schon überrascht von einer plötzlichen Schwangerschaft. Von der Spirale war zu diesem Zeitpunkt leider keine Spur mehr! Es ist daher ratsam, nach jeder Regelblutung zu kontrollieren, ob die Kupferspirale noch an ihrem vorgesehenen Platz liegt, was mithilfe der beiden Rückholfädchen, die aus dem Muttermund ragen, leicht zu ertasten ist.
Wenige Frauen berichten über starke Nachteile der Kupferspirale. Teilweise ist ein ungewöhnlicher Ausfluss aufgetreten, auch Blutungen oder sogar Fieber sind schon vorgekommen.
Bei starken Beschwerden und ungewöhnlichen Schmerzen ist daher unbedingt der Arzt aufzusuchen. Als möglicher Grund kommt eine Infektion in Betracht, da beim Einlegen der Kupferspirale Keime in die Gebärmutter gelangt sind. Außerdem können sich Schmerzen zeigen, wenn die Verhütungsspirale nicht mehr richtig liegt.
Beim Verhüten mit der Kupferspirale ist das Risiko für eine Eileiterschwangerschaft etwas erhöht. Das gilt auch für die Bauchhöhlenschwangerschaft, beide Formen treten dennoch sehr selten auf, da die Spermien bereits auf ihrem Weg in Richtung Gebärmutter in ihrer Beweglichkeit gehindert werden. Setzen aber starke Schmerzen ein, kann das ein Hinweis auf eine bestehende Eileiterschwangerschaft sein. Der Gang zum Gynäkologen ist unbedingt anzuraten!
Die Kupferspirale ist für Frauen, die normalerweise eine starke und lang anhaltende Regelblutung haben, nicht geeignet, da die Verhütungsspirale die Blutungen noch verstärken kann. Sie eignet sich auch nicht als Verhütungsmethode für Frauen, die ihren Sexualpartner häufig wechseln, denn das Risiko für eine Infektion ist damit deutlich erhöht. Entzündungen des Gebärmutterhalses oder der Eileiter können zur Unfruchtbarkeit führen!
Gegenanzeigen: In diesen Fällen darf die Kupferspirale nicht angewendet werden
Die genannten Risiken der Kupferspirale können bei allen Frauen auftreten. Es gibt allerdings auch Situationen und Umstände, die das Einsetzen der Spiralen generell verbieten, daher ist eine ärztliche Untersuchung vor der ersten Anwendung wichtig. Klar ist in jedem Fall, dass sich eine Schwangerschaft in Verbindung mit der Verhütungsspirale nicht verträgt.
Liegt eine Schwangerschaft vor, wird natürlich keine Kupferspirale eingesetzt, wobei diese dann ohnehin ihren Zweck verfehlen würde. Tritt eine Schwangerschaft trotz eingelegter Verhütungsspirale ein, wird der Arzt zum Entfernen derselben raten. Allerdings ist mit der Entfernung ein höheres Fehlgeburtsrisiko verbunden.
Die Kupferspirale darf ebenfalls nicht angewendet werden, wenn bestimmte Veränderungen im Uterus der Frau vorhanden sind. Ein Beispiel dafür sind Myome, auch weitere bösartige Erkrankungen verbieten die Anwendung von Spiralen. Liegt ein erhöhtes Infektionsrisiko etwa durch die bereits angesprochenen wechselnden Geschlechtspartner vor oder besteht ein höheres Blutungsrisiko, wird ebenfalls keine Spirale eingesetzt.
Das Gleiche gilt, wenn die betreffende Frau in der Vergangenheit bereits Eileiterschwangerschaften hatte, die Kupferspirale wird dann nicht als Verhütungsmethode gewählt.
Des Weiteren sind die folgenden Kontraindikationen zu nennen, die die Anwendung der Kupferspirale verhindern:
- Störungen in der Blutgerinnung
- Vorliegen der Kupferspeicherkrankheit (Störung im Kupferstoffwechsel)
- Allergien gegen Kupfer oder Kunststoff (Bestandteile der Spiralen)
- Erkrankungen der Nieren
- Vorliegen einer Diabetes
Der Arzt wird ebenfalls gegen das Einsetzen der Kupferspirale sprechen, wenn Behandlungen mit bestimmten Medikamenten vorgenommen werden müssen. Geht es bei der Frau um die Anwendung von blutverdünnenden Mitteln, wird keine Verhütungsspirale eingesetzt. Der Grund: Die Blutungsgefahr wäre hier viel zu groß! Außerdem dürfen keine Medikamente angewendet werden, die das Immunsystem unterdrücken.
Da die Infektionsgefahr unter Anwendung von Spiralen erhöht ist, muss das Immunsystem in der Lage sein, diese abzuwehren. Wird es allerdings künstlich mit Medikamenten unterdrückt, kann es seiner Abwehrfunktion nicht mehr nachkommen. Werden derartige Behandlungen angedacht, wenn die Frau bereits eine Kupferspirale trägt, so rät der Arzt in der Regel zum Entfernen derartiger Verhütungsspiralen.
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