HPV-Impfung: Erreger, Impfung und warum auch Jungen geimpft werden sollten

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HPV-Impfung: Erreger, Impfung und warum auch Jungen geimpft werden sollten

Die meisten Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit Humanen Papillomviren (HPV), einer Gruppe von Viren, die durch sexuellen Kontakt übertragen werden. Oft bleibt die Infektion unbemerkt, da sie keine offensichtlichen Symptome verursacht. Dennoch kann HPV eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen verursachen, darunter harmlose Warzen an den Händen, Füßen oder im Genitalbereich.
Darüber hinaus besteht ein ernsthaftes Risiko für die Entwicklung von Krebs, insbesondere von Gebärmutterhalskrebs, aber auch von Krebsarten im Anal-, Mund- und Rachenraum sowie am Penis. Es ist daher wichtig, die Bedeutung von HPV-Prävention und -Impfung zu betonen, um das Risiko von Krebserkrankungen zu minimieren und die allgemeine öffentliche Gesundheit zu schützen.
HPV-Impfung: Schutz vor Krebs für Mädchen und JungenSTIKO-Empfehlungen und KostenübernahmeDarum sollten auch Jungen geimpft werdenHPV-Impfungen in anderen Ländern

HPV-Impfung: Schutz vor Krebs für Mädchen und Jungen

Humane Papillomviren sind so verbreitet, dass sich schon Jugendliche damit anstecken können. Meist findet die Infektion bei den ersten sexuellen Kontakten statt, daher empfiehlt die STIKO auch die HPV-Impfung noch vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Einige Papillomviren verursachen harmlose Warzen, HPV können Feigwarzen im Genitalbereich wachsen lassen. Wieder andere Viren sind für Gebärmutterhalskrebs oder Analkarzinome verantwortlich. Eine rechtzeitige HPV-Impfung schützt vor derartigen Erkrankungen und ist sogar noch für Erwachsene empfehlenswert. Den Namen tragen die Viren übrigens, weil sie nur beim Menschen vorkommen.

STIKO-Empfehlungen und Kostenübernahme

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung für Mädchen ab einem Alter von neun Jahren. Bis zum 14. Geburtstag kann die Grundimmunisierung erfolgen, diese wird mit zwei Impfungen im Abstand von sechs Monaten erreicht.

Ab dem 15. Geburtstag sind drei Impftermine nötig, um den gewünschten Schutz aufzubauen. Je jünger das Kind ist, desto weniger stark reagiert das Immunsystem auf die Impfung, sie ist dann besser verträglich und es zeigen sich dementsprechend weniger Begleiterscheinungen. Die HPV-Impfung wird in den Oberarm injiziert.

Typische Nebenwirkungen sind Schmerzen im Arm (muskelkaterähnlich) und eventuell leichte Grippesymptome. Häufig merken die Kinder aber gar nichts außer dem Piks bei der Impfung.

Wichtig zu wissen: Fall die Impfung später nachgeholt werden soll, ist sie teilweise selbst zu bezahlen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten dafür meist nur bis zum 18. Geburtstag des Patienten.

Wurde die Grundimmunisierung jedoch begonnen, trägt die Kasse die Kosten für die zweite und dritte Spritze eventuell. Eine Nachfrage lohnt sich!

Video: 11 Fakten zur HPV-Impfung – Warum ein Schutz für Mädchen und Jungen sinnvoll ist | PKV

Darum sollten auch Jungen geimpft werden
Viele Eltern fragen sich, warum sie ihren Sohn dem Impfrisiko aussetzen sollten, denn immerhin kann er keinen Gebärmutterhalskrebs bekommen. Die STIKO empfiehlt die Impfung jedoch für alle Menschen, die sexuell aktiv sind oder es sein können und das unabhängig vom Alter oder Geschlecht.
Jungen können HPV übertragen und sind daher mitverantwortlich, wenn ihre Partnerin später erkrankt. Außerdem können sie beispielsweise Penis- oder Analkrebs entwickeln, welche ebenfalls auf HPV zurückzuführen sind. Die Impfung für Jungen wird seit 2018 empfohlen und sollte bei bisher nicht geschützten Jugendlichen bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden.
Doch auch danach ist die Impfung möglich, sie wird an insgesamt drei Terminen durchgeführt. Die Impfungen sind im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen für Jugendliche oder an separaten Impfterminen möglich.

HPV-Impfungen in anderen Ländern

Auch in anderen Ländern wird die HPV-Impfung angeboten und mit großem Erfolg eingesetzt. In Dänemark wurde sie 2008 eingeführt, seither konnte die Rate an festgestellten Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs bei unter 23-Jährigen um rund 40 Prozent gesenkt werden.
Auch in Südschweden sind große Erfolge zu verzeichnen, dort nahm die Zahl der HPV-Infektionen nach Einführung der Impfung um rund 50 Prozent ab. In England wurden Infektionen mit den Hochrisikotypen HPV 16 und HPV 18 untersucht und es konnte festgestellt werden, dass diese um bis zu 80 Prozent sanken. Untersucht wurden hier 16- bis 18-jährige Jugendliche.

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