Gonorrhö: Symptome, Behandlung und wie man sich schützen kann

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Gonorrhö: Symptome, Behandlung und wie man sich schützen kann

Gonorrhö ist eine weit verbreitete Infektionskrankheit, die ausschließlich beim Menschen vorkommt. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist sie heute mit etwa 87 Millionen Fällen pro Jahr die dritthäufigste sexuell übertragbare Infektion (STI) weltweit. Innerhalb der Europäischen Union (EU) war Gonorrhö im Jahr 2018 mit über 100.000 gemeldeten Infektionen aus 28 Ländern die zweithäufigste STI. Besonders betroffen sind junge Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren.
In Deutschland gibt es keine generelle Meldepflicht für Gonokokken-Infektionen gemäß dem Infektionsschutzgesetz (IfSG), was bedeutet, dass keine bundesweiten aktuellen epidemiologischen Daten verfügbar sind. Lediglich im Bundesland Sachsen besteht eine Labormeldepflicht. Die Meldedaten aus Sachsen zeigen einen drastischen Anstieg der gemeldeten Gonokokken-Infektionen von 1,8 Infektionen pro 100.000 Einwohner im Jahr 2001 auf 19,9 pro 100.000 im Jahr 2019. Dieser Anstieg könnte auf eine Kombination aus tatsächlich zunehmenden Gonokokken-Infektionen und verbesserten Beratungs- und Testangeboten zurückzuführen sein.
Symptome der GonorrhöBehandlung der GonorrhöSchutz vor Gonorrhö

Symptome der Gonorrhö

Je nach Geschlecht und Art der Ansteckung sind die Symptome, die mit einer Gonorrhö einhergehen, verschieden. Gelangen die auslösenden Gonokokken in die Harnröhre des Mannes, muss dieser mit einem wässrigen bis eitrigen Ausfluss rechnen. Schmerzen und Brennen beim Urinieren sind möglich, Eichel und Vorhaut können sich entzünden. Bei der Frau treten die Bakterien beim Sex in den Körper ein und sind dann in der Schleimhaut des Gebärmutterhalses zu finden.

Ein wässrig-schleimiger Ausfluss kann auftreten, teils sind Blut oder Eiter enthalten. Der Geruch ist unangenehm. Bei Befall der Harnröhre treten Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen auf. Ebenso möglich ist die Entzündung der Schleimhaut im Enddarm, wobei die Bakterien durch eine Infektion beim Analverkehr in den Körper gelangen. Juckreiz, Schmerzen und Ausfluss sind möglich. Ein Befall der Rachenschleimhaut kann durch Oralverkehr möglich sein, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden können auftreten. Ansonsten verläuft die Gonorrhö hier meist ohne Symptome.

Selten kann die Gonorrhö die Augen befallen, was vor allem Kinder betrifft. Bei einer unbemerkten Infektion der Mutter werden die Bakterien bei der Geburt übertragen. Die Augen des neugeborenen Kindes können verkleben, die Hornhaut kann geschädigt werden.

Behandlung der Gonorrhö

Bei der Behandlung der Gonorrhö kommen Antibiotika zum Einsatz.

Bis zum Ende der Therapie sollte auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden, außerdem sollte der Sexualpartner ebenfalls zum Arzt gehen und sich gegebenenfalls behandeln lassen.

Nur so kann der Ansteckungsweg unterbrochen werden. Problematisch ist die zunehmende Antibiotikaresistenz der Neisseria gonorrhoeae, der betreffenden Gonokokken-Art.

Die WHO hat deren Resistenz bereits 2017 als besorgniserregend eingestuft und mittlerweile wurden gegenüber allen empfehlenswerten Antibiotika Resistenzen nachgewiesen.

Ceftriaxon ist das letzte Antibiotikum, das derzeit noch in der Monotherapie der Gonorrhö eingesetzt wird.

Doch auch dazu gibt es inzwischen verschiedene Fallberichte über ein Versagen der Therapien.

Video: Tripper: Bonjour, Gonorrhoe!

Schutz vor Gonorrhö
Vor allem symptomlosen Erkrankungen wird häufig von Laien eine Folgenlosigkeit unterstellt. Im Fall des Trippers ist dies eine Fehleinschätzung, die schwerwiegend sein kann. Bei Frauen sind Entzündungen des gesamten Beckens möglich, es kann zu Blutungen und Verwachsungen, zu Unfruchtbarkeit und vermehrten Eileiterschwangerschaften kommen.
Männer müssen mit Entzündungen der Prostata, der Nebenhoden und der Samenleiter rechnen. Befällt die Gonorrhö die Augen, ist eine Erblindung möglich.
Der Schutz vor der Erkrankung hat auch angesichts der zunehmenden Antibiotikaresistenzen höchste Priorität. Kondome können vor einer Infektion schützen, zudem darf Sexspielzeug nicht ausgetauscht oder muss ebenfalls durch Kondome/Femidome geschützt werden.
Menschen, die häufig wechselnde Sexualpartner haben, sollten sich auf Gonokokken testen lassen, um eine eventuell bereits vorliegende Infektion erkennen und behandeln zu können. Eine spezifische Impfung gegen Gonokokken gibt es nicht.
Hilfreich ist jedoch die Meningokokken-B-Impfung, da beide Erreger eng miteinander verwandt sind. Mediziner sprechen dabei von einer „genetischen Homologie“. Die in der Meningokokken-Impfung verwendeten Komponenten sind in der Lage, eine Kreuzimmunität mit Gonokokken zu verursachen.

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