Augen lasern: Kosten, Risiken & Chancen

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Die Verwendung einer Brille ist im Alltag sehr störend. Die Augen zu lasern, verspricht ein Leben ohne diese Sehhilfe. Allerdings bestehen dabei auch gewisse Risiken. Die Kosten sind außerdem beträchtlich.

Fehlsichtigkeit: Ein häufiges Problem

Die Fehlsichtigkeit zählt zu den am häufigsten auftretenden gesundheitlichen Problemen in Deutschland. Nach offiziellen Angaben befinden sich mehr als 63 Prozent der Bevölkerung über 16 Jahren wegen einer Fehlsichtigkeit in Behandlung. Hinzu kommt nach Meinung vieler Experten eine erhebliche Dunkelziffer: Zahlreiche Menschen leiden zwar unter einer Fehlsichtigkeit, doch lassen sie diese nicht behandeln.

Die traditionelle Form der Behandlung besteht darin, eine Brille zu tragen. Bei einer schwach ausgeprägten Fehlsichtigkeit ist dies jedoch nur in besonderen Situationen notwendig – beispielsweise beim Autofahren oder beim Lesen. Nur wenn bei einer starken Beeinträchtigung der Sehfähigkeit tragen die Betroffenen die Brille dauerhaft im Alltag.

Die folgende Umfrage bestätigt die oben aufgeführten Werte. Bereits seit vielen Jahren bewegt sich die Anzahl der Brillenträger in Deutschland zwischen 62 und 64 Prozent. Der Anteil der Menschen an der Gesamtbevölkerung, die die Brille ständig tragen müssen, liegt bei rund 36 Prozent – also bei etwas mehr als einem Drittel der Bundesbürger.

Brillenträger (Prozent der Bevölkerung ab 16 Jahren)
2002 2005 2008 2011
Ständig 36 36 35 36
Gelegentlich 27 28 27 28
Gesamt 63 64 62 64

Quelle

Die traditionelle Form der Behandlung besteht darin, eine Brille zu tragen.

Die traditionelle Form der Behandlung besteht darin, eine Brille zu tragen. (#01)

Brillen und Kontaktlinsen: Hilfsmittel für die Behebung der Fehlsichtigkeit

Bereits seit vielen Jahrhunderten verwenden die Menschen Linsen aus Glas oder aus anderen transparenten Materialien, um eine Fehlsichtigkeit auszugleichen. Mit einem Gestell mit seitlichen Bügeln versehen, lassen sich diese in fast allen Alltagssituationen problemlos tragen. Die Augenoptiker in Deutschland verkauften in letzter Zeit meistens rund 11 Millionen Brillen pro Jahr. Das zeigt, wie viele Menschen auf diese Sehhilfe angewiesen sind.

Brillenabsatz in Deutschland (in Millionen Stück)
2000 11,3
2002 10,1
2004 8,4
2006 10,2
2008 11,0
2010 11,0
2012 11,3

Quelle

Viele Menschen empfinden diese Sehhilfe jedoch als sehr störend. Insbesondere wenn man sich noch nicht daran gewöhnt hat, fällt es schwer, sie im Alltag zu verwenden. Es kommt hinzu, dass sie sich für viele Situationen nur bedingt eignet. Insbesondere beim Sport gibt es große Einschränkungen für Brillenträger. Eine weitere Alternative besteht darin, Kontaktlinsen zu verwenden. Auch diese sind beim Augenoptiker erhältlich.

Die winzige Linse ist im Alltag kaum zu bemerken. Deshalb wirkt sie selbst beim Sport nicht störend. Allerdings empfinden sie viele Menschen dennoch als unangenehm. Um Kontaktlinsen anzulegen, ist es notwendig, sich ins Auge zu fassen. Das ist für viele Menschen mit Fehlsichtigkeit sehr schwierig. Darüber hinaus können die Augen bei der Verwendung von Kontaktlinsen brennen – insbesondere wenn man diese lange Zeit ohne Unterbrechung trägt.

Eine weitere Alternative besteht darin, Kontaktlinsen zu verwenden. Auch diese sind beim Augenoptiker erhältlich.

Eine weitere Alternative besteht darin, Kontaktlinsen zu verwenden. Auch diese sind beim Augenoptiker erhältlich. (#02)

Verschiedene Formen der Fehlsichtigkeit

Hinsichtlich der Fehlsichtigkeit gibt es ganz unterschiedliche Ausprägungen. Besonders häufig treten die Myopie (Kurzsichtigkeit) und die Presbyopie (Altersweitsichtigkeit) auf. Die Hyperopie ist sogar noch weiter verbreitet. Allerdings bemerken die Betroffenen diese häufig überhaupt nicht, sodass keine Behandlung notwendig ist. Ein weiterer Grund für die Fehlsichtigkeit ist der Astigmatismus (Hornhautverkrümmung). Das Lasern der Augen bietet sich im Prinzip für all diese Ausprägungen der Fehlsichtigkeit an.

Allerdings ist diese Behandlung nur bis zu einer gewissen Stärke problemlos möglich:

  • Kurzsichtigkeit bis -6 dpt
  • Astigmatismus bis 5 dpt

Bis zu diesen Werten lässt sich die Fehlsichtigkeit zuverlässig ausgleichen. Darüber hinaus gibt es einen Grenzbereich. In diesem Bereich ist die Behandlung zwar prinzipiell möglich, allerdings kommt es dabei etwas häufiger zu Komplikationen:

  • Kurzsichtigkeit bis -8 dpt
  • Astigmatismus bis 6 dpt
  • Weitsichtigkeit bis 3 dpt

Wenn die Fehlsichtigkeit noch stärker ausgeprägt ist, hilft häufig nur noch eine Linsenimplantation. Das bedeutet, dass der Chirurg eine künstliche Linse in das Auge einfügt. Diese bietet die Möglichkeit, die Brechkraft nochmals deutlich stärker zu verändern. Allerdings ist eine Linsenimplantation aufwendiger und risikobehafteter als eine Laserbehandlung.

Der Augenlaser ist normalerweise computergesteuert. Das führt dazu, dass er die Form, die die Hornhaut erhalten soll, mit einer hohen Präzision erzeugt.

Der Augenlaser ist normalerweise computergesteuert. Das führt dazu, dass er die Form, die die Hornhaut erhalten soll, mit einer hohen Präzision erzeugt. (#03)

Augen lasern: Eine dauerhafte Lösung

Sowohl Brillen als auch Kontaktlinsen wirken für die Betroffenen sehr störend. Daher sehnen sich viele Menschen nach einer dauerhaften Lösung. Die Augen zu lasern, verspricht diese. Die grundlegende Technik dieses Verfahrens besteht darin, mit einem Augenlaser winzige Teile der Hornhaut – medizinisch als Cornea bezeichnet – zu entfernen. Auf diese Weise wird ihr eine neue Form gegeben. Das führt zu einer Veränderung in der Brechkraft. Der Effekt ist dabei der gleiche wie bei einem Brillenglas. Auch dieses wirkt sich auf die Brechkraft aus und sorgt dafür, dass das Licht in der gewünschten Weise auf die Netzhaut trifft.

Der Unterschied besteht jedoch darin, dass beim Augenlasern ein natürlicher Bestandteil des Auges als Linse verwendet wird. Daher spüren die Betroffenen keinerlei Beeinträchtigungen im Alltag. Bevor man die Augen lasern kann, ist es notwendig, die gewünschte Brechkraft zu ermitteln. Der Augenlaser ist normalerweise computergesteuert. Das führt dazu, dass er die Form, die die Hornhaut erhalten soll, mit einer hohen Präzision erzeugt.

Hinsichtlich der operativen Details gibt es beim Augen Lasern jedoch einige Unterschiede. Um die Cornea zu bearbeiten, ist es zunächst notwendig, die oberste Schicht – das Epithel – zu entfernen. Die älteste Methode hierfür ist PRK. Dabei wird das Epithel komplett entfernt. Das führt jedoch zu relativ starken postoperativen Schmerzen und zu einer erheblichen Heilungszeit. Daher kommt mittlerweile meistens die Lasik zum Einsatz.

Bei dieser Methode führen die Chirurgen einen feinen Schnitt unterhalb des Epithels durch. Hierfür verwenden sie meistens ebenfalls einen Laser. Daraufhin klappen sie das Epithel um und nehmen die eigentliche Behandlung vor. Nach dem Eingriff bringen sie es wieder in seine ursprüngliche Position. Das reduziert die Schmerzen und verkürzt die Heilungszeit.

Die Chance auf ein Leben ohne Sehhilfe ist durch das Augen Lasern sehr hoch. Daher entscheiden sich immer mehr Menschen für diese Möglichkeit. Das zeigt die folgende Tabelle:

Lasik-Behandlungen in Deutschland (in Tausend)
2000 60
2002 90
2004 87
2006 74
2008 128
2010 116
2012 125
2014 128
2016 139
2018 147

Quelle

So verlockend es klingen mag, die Augen lasern zu lassen und fortan auf jede Form der Sehhilfe zu verzichten, sollte man dennoch berücksichtigen, dass es sich hierbei um einen chirurgischen Eingriff handelt.

So verlockend es klingen mag, die Augen lasern zu lassen und fortan auf jede Form der Sehhilfe zu verzichten, sollte man dennoch berücksichtigen, dass es sich hierbei um einen chirurgischen Eingriff handelt. (#04)

Risiken beim Augenlasern

So verlockend es klingen mag, die Augen lasern zu lassen und fortan auf jede Form der Sehhilfe zu verzichten, sollte man dennoch berücksichtigen, dass es sich hierbei um einen chirurgischen Eingriff handelt. Dieser bringt einige Risiken mit sich. Daher sollte man diese stets genau abwägen, bevor man die Augen lasern lässt. Das häufigste Problem besteht darin, dass die gewünschte Korrektur nicht vollständig erreicht wird. Die Patienten sehen nach der Operation zwar deutlich besser, doch benötigen sie nach wie vor eine Sehhilfe – auch wenn diese wesentlich schwächer ausfällt. Zu den weiteren Risiken beim Augen Lasern zählt die Narbenbildung.

Wenn auf der Hornhaut eine Narbe auftritt, kann das zu eingetrübten Bildern führen. In besonders schweren Fällen können sogar Doppelbilder oder Lichthöfe auftreten. Das bedeutet, dass die Patienten nach dem Eingriff deutlich schlechter sehen als davor. Außerdem bestehen Risiken für eine Infektion der Hornhaut. Das ist nicht nur sehr schmerzhaft, sondern kann auch die Sehkraft beeinträchtigen. Besonders hoch sind die Risiken bei einer sehr dünnen Hornhaut. In diesem Fall kann diese so stark geschwächt werden, dass sie zerstört wird. Dann sind selbst Brillen nutzlos. In diesem Fall hilft nur noch eine Hornhauttransplantation.

Um die Risiken zu vermeiden, ist es außerdem wichtig, auf einer ausführlichen Beratung zu bestehen.

Um die Risiken zu vermeiden, ist es außerdem wichtig, auf einer ausführlichen Beratung zu bestehen. (#05)

Die Kosten für den Eingriff

Zu den Risiken beim Augen Lasern kommen auch hohe Kosten. Diese lassen sich jedoch nicht allgemeingültig angeben. Sie hängen zum einen vom Anbieter und zum anderen von der gewählten Operationsmethode ab. Ein gewöhnlicher Lasik-Eingriff kostet bei günstigen Anbietern rund 1.000 Euro pro Auge. Bei hochwertigeren Verfahren – beispielsweise bei ReLEx Smile – fallen häufig 2.500 Euro oder mehr pro Auge an.

Wie kann man die Risiken des Eingriffs reduzieren?

Viele Patienten fragen sich, wie sie die Risiken beim Augen Lasern reduzieren können. Eines der zentralen Risiken besteht dabei in einer zu dünnen Hornhaut. Daher wird diese vor dem Eingriff stets vermessen. Fragen Sie nach der Voruntersuchung immer genau nach, welcher Wert bei Ihnen auftrat. Bei einer Dicke unter 500 Mikrometern sehen seriöse Anbieter von der Operation ab. Wenn Sie wirklich sichergehen wollen, können Sie diese Untersuchung auch noch zusätzlich bei einem anderen Anbieter durchführen – selbst wenn das zusätzliche Gebühren mit sich bringt.

Um die Risiken zu vermeiden, ist es außerdem wichtig, auf einer ausführlichen Beratung zu bestehen. Wenn der Arzt Sie innerhalb weniger Minuten abfertigt, ist das niemals ein gutes Zeichen. Es ist insbesondere wichtig, dass er ihnen genaue Anweisungen gibt, wie sie sich nach der Operation verhalten sollten. Wenn Sie sich beispielsweise in den Augen reiben, weil der Arzt bei der Beratung vergessen hat, diesen Punkt anzusprechen, erhöhen Sie das Risiko für eine Infektion deutlich.


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