Veganer verzichten gänzlich auf tierische Produkte und Nahrungsmittel. Die Frage ist, ob das wirklich noch gesund sein kann. Die Meinungen dazu gehen auseinander.
Vegan leben: Definition eines Trends
Vegan zu leben heißt, auf alle tierischen Produkte zu verzichten. Während Vegetarier beispielsweise noch Milch trinken, Eier essen und Käse genießen, verzichten Veganer auch darauf. Zudem gehen sie einen Schritt weiter und verbannen sämtliche tierischen Produkte aus ihrem Leben. Seide, Wolle und Leder sind bei dieser Lebensweise nicht erlaubt. Die Schwierigkeit, den veganen Lebensstil umzusetzen, zeigt sich aber in vielen Dingen: Auch in Kosmetika sind tierische Erzeugnisse enthalten und Medikamente können tierische Bestandteile haben oder wurden an Tieren getestet. Nicht immer ist es möglich, darauf zu verzichten, daher ist der komplette Veganismus Experten zufolge eine Utopie, die sich in der modernen Gesellschaft nicht zu 100 Prozent umsetzen lässt. Allerdings sind viele Veganer nah an ihrem Ideal dran.
Wissenswertes zum Veganismus (Video)
Wissenschaftler gehen davon aus, dass es einem sozial lebenden Wesen nicht möglich ist, gänzlich vegan zu leben, denn jeder Mensch kommt beabsichtigt oder ungewollt mit tierischen Produkten und Erzeugnissen in Kontakt. Veganer versuchen aber, sich ihrem Ideal anzunähern.
Dafür entscheiden sich immer mehr Menschen: Inzwischen sind es mehr als 1,5 Millionen Bürger jeden Alters, die als Veganer leben. Allerdings ist die Zahl der Vegetarier noch deutlich höher, für diesen Ernährungstyp wurden für 2022 rund 7,9 Millionen angegeben. Auf der ganzen Welt sind es rund 500 Millionen Menschen, die vegan leben.
Interessant ist auch, dass der überwiegende Teil der Veganer Frauen sind. Sie machen rund 70 Prozent aller Veganer in Deutschland aus und wollen für das Tierwohl und mehr Nachhaltigkeit einstehen.
Der Markt für vegane Produkte gilt als erstaunlicher Wachstumsmarkt: Jährlich sind hier Zuwächse in Höhe von 25 bis 33 Prozent zu verzeichnen. Vor allem Dänemark, Norwegen, Irland und Schweden sind Vorreiter, in diesen Ländern leben die meisten Veganer überhaupt.
Video: Vegan & günstig: Discounter im Fleischersatz-Preiskampf | mex
Die Antwort auf die Frage, ob das vegane Leben eine gesunde Lebensform ist
Auf der einen Seite steht das Tierwohl, das es zu erhalten und zu fördern gilt, auf der anderen Seite die eigene Gesundheit.
Viele vegan lebenden Menschen fragen sich, ob ihre Lebensweise wirklich gesund sei oder ob sich nicht auf Dauer ein Mangel ergäbe?
Folgende Fakten sind dazu bekannt:
- Der Cholesterinspiegel von Veganern ist niedrig.
- Veganer leiden seltener unter Übergewicht oder unter einem zu hohen Blutzuckerspiegel.
- Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die durch Diabetes, Übergewicht oder einen zu hohen Cholesterinspiegel ausgelöst werden, ist damit geringer.
- Veganer nehmen häufig zu viel Salz zu sich, da viele Fleischersatzprodukte stark gesalzen sind.
- Der Körper der Veganer bekommt kein Calcium über die Nahrung, dieses muss ebenso wie Vitamin B12 als Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden.
- Der Mineral- und Vitaminhaushalt des Körpers sollte durch regelmäßige Untersuchungen überprüft werden, spätestens bei Anzeichen eines Mangels.
Wer als Veganer gesund bleiben möchte, darf nicht einfach nur Fleisch weglassen und stattdessen Gemüse essen.
Vielmehr ist eine intensive Beschäftigung mit gesunder Ernährung nötig, sodass die passenden Ersatzprodukte gewählt werden können.
Damit ist es möglich, ein ausgewogenes Nährstoffverhältnis zu erreichen.