Weicher Schanker: Übertragung, Symptome und wie die Krankheit behandelt wird
Ulcus molle: So wird der weiche Schanker übertragen
Ulcus molle wird als „weicher Schanker“ betitelt und ist einer der Überträger von Genitalulzera. Wie ähnliche Erreger erhöht der weiche Schanker das Risiko einer HIV-Übertragung sowie weiterer sexuell übertragbarer Krankheiten. Die Erkrankung tritt vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten auf und wird durch Bakterien verursacht. Namentlich sind dies Haemophilus ducreyi. Die Übertragung findet fast ausschließlich beim Geschlechtsverkehr statt, wobei die Erreger über kleine Verletzungen von Haut oder Schleimhaut ins Gewebe eindringen. An der Eintrittsstelle erscheinen später schmerzhafte Geschwüre. Die Infektion breitet sich von hier über die Lymphwege im gesamten Körper aus. In Europa tritt Ulcus molle nur selten auf.
Typische Symptome von Ulcus molle
Die Inkubationszeit beträgt beim weichen Schanker zwischen zwei und sieben Tagen. Danach entwickeln sich kleine Knötchen, die teils starke Schmerzen verursachen. Sie finden sich an den Geschlechtsorganen und zwar an den Stellen, an denen der Erreger über kleine Hautverletzungen in den Körper eindringen konnte. Diese Knötchen brechen schon bald auf und es entstehen flache Geschwüre unterschiedlicher Größe. Dies wird als Ulzera bezeichnet.
Die Geschwüre weisen einen typischen roten Rand auf. Bei Berührung können sie bluten, häufig tritt Eiter aus. Bei Kontakt mit Urin leiden Betroffene unter stark brennenden Schmerzen. In der Leiste schwellen die Lymphknoten einseitig an, außerdem schmerzen sie stark. Auch hier entstehen häufig eitrige Abszesse. Deren Höhle bricht mitunter auf, enthaltener Eiter fließt ab. Er ist extrem infektiös und rasch breiten sich auch im umliegenden Gewebe Läsionen aus.
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Gelegentlich sind symptomlose Verläufe möglich, insbesondere bei Frauen. Dies macht die Diagnosestellung schwer, da diese anhand des typischen Beschwerdebildes vorgenommen wird. Außerdem entnimmt der Arzt oder die Ärztin einen Abstrich, in dem die Erreger nachweisbar sind. Teilweise sind weitere Tests nötig, um den weichen Schanker von anderen Geschlechtskrankheiten abzugrenzen. Wichtig: Mischinfektionen mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten sind möglich.
So wird ein weicher Schanker behandelt
Bei der Behandlung des weichen Schankers werden Antibiotika eingesetzt. Wichtig ist, dass auch der Sexualpartner mitbehandelt wird, da sonst eine Neuansteckung jederzeit möglich ist.
Rund drei bis sieben Tage nach Beginn der Behandlung wird eine erneute Kontrolluntersuchung vorgenommen.
Bis zur vollständigen Abheilung sämtlicher Geschwüre muss auf Geschlechtsverkehr und andere sexuelle Aktivitäten verzichtet werden. Ist die Behandlung beendet, gilt der Patient zwar als geheilt. Doch eine Neuansteckung ist jederzeit möglich, es liegen keine langfristigen Antikörper gegen den Erreger der Ulcus molle vor.
Da die Ansteckung in der Regel beim Geschlechtsverkehr erfolgt, ist die konsequente Benutzung von Kondomen sinnvoll.
Zudem ist besondere Vorsicht beim Reisen in Länder in tropischen und subtropischen Regionen geboten, sofern dort ein Geschlechtsverkehr möglich ist.
Interessanterweise sind vor allem die Menschen in den Hafenstädten der entsprechenden Regionen betroffen und geben den Erreger weiter. Die Aufklärung von Risikogruppen vor Ort gehört damit ebenfalls zu den möglichen Vorsorgemaßnahmen.