Das Wesen und die Entstehung von Knuddels

Knuddels wurde im Sommer 1999 von Holger Kujath ins Leben gerufen, mit dem Ziel, die damaligen Chatsysteme zu verbessern. Mathias Retzlaff und Mirko Strauß vervollständigten das Gründerteam im Jahr 2000. Anfangs war Knuddels ein studentisches Projekt der Universität Karlsruhe. Die offizielle Firmengründung der Knuddels GmbH & Co. KG erfolgte im September 2002, wobei Kujath und Retzlaff als Geschäftsführer fungieren. Im Laufe der Jahre etablierte sich Knuddels als bedeutende Online-Community im deutschsprachigen Raum und erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den NEO Award für die „beliebteste Internetseite“ im Jahr 2002.

Knuddels: Die Überraschende Wahrheit Hinter Deutschlands Beliebtester Chat-Plattform (Foto: AdobeStock – Studio Romantic 695963921)

Die Nutzerzahlen von Knuddels

Im Jahr 2018 verzeichnete Knuddels monatlich etwas mehr als 300.000 aktive Benutzer. Trotz intensiver Konkurrenz von modernen Social-Media-Plattformen bleibt Knuddels eine beliebte Anlaufstelle für viele Nutzer. 2019 führte Knuddels ein neues Design für seinen Web-Client ein, das auch in der iOS-App verwendet wird, um den Nutzern ein modernes und ansprechendes Erlebnis zu bieten.

Die Zielgruppe von Knuddels

Knuddels richtet sich primär an Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 25 Jahren. Die Plattform bietet eine Vielzahl von themenbezogenen Chaträumen, die verschiedene Interessen und Hobbys abdecken. Diese breite Zielgruppe sucht in Knuddels nicht nur Unterhaltung und soziale Interaktion, sondern auch ein Gemeinschaftsgefühl in einer sicheren Online-Umgebung.

Gefahren für Minderjährige auf Knuddels

Knuddels steht immer wieder in der Kritik aufgrund der Risiken für minderjährige Nutzer. Cybergrooming und sexuelle Belästigung sind ernste Probleme, denen die Plattform gegenübersteht. Trotz Maßnahmen zur Jugendschutzverbesserung bleibt die Plattform anfällig für Missbrauch durch erwachsene Täter, die die Anonymität des Internets ausnutzen.

Der Datenschutzskandal von Knuddels

Im September 2018 wurde bekannt, dass 1,8 Millionen Datensätze von Knuddels-Nutzern illegal kopiert wurden. Zu den gestohlenen Daten gehörten unverschlüsselte Passwörter, Namen und Wohnorte der Nutzer. Dieser Vorfall führte zu einer Strafe von 20.000 Euro für das Unternehmen, da die Speicherung von Passwörtern im Klartext gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verstößt.

Die Preise auf Knuddels

Knuddels bietet verschiedene kostenpflichtige Premiumdienste an, darunter das Smiley-Abo und den Smiley-Kauf. Diese Premiumdienste ermöglichen den Nutzern den Zugang zu exklusiven Inhalten und Funktionen, die das Chat-Erlebnis bereichern. Die Einnahmen aus diesen Diensten sowie aus Werbeanzeigen sind die Hauptquellen der finanziellen Mittel für den Betrieb der Plattform.

Vergleich von Knuddels mit anderen Chat-Plattformen

• Discord: Discord ist eine moderne Chat-Plattform, die vor allem von Gamern genutzt wird. Sie bietet Sprach-, Video- und Textkommunikation in verschiedenen Kanälen. Im Gegensatz zu Knuddels ist Discord international ausgerichtet und bietet umfangreiche Integrationen mit Spielen und anderen Anwendungen. Discord hat über 250 Millionen registrierte Nutzer und richtet sich an eine technikaffine, überwiegend junge Zielgruppe. Der Basisdienst ist kostenlos, Premiumdienste wie Discord Nitro kosten etwa 9,99 USD pro Monat.
• WhatsApp: WhatsApp, eine der weltweit meistgenutzten Messaging-Apps, bietet einfache Text-, Sprach- und Videonachrichten. Mit über 2 Milliarden Nutzern weltweit unterscheidet sich WhatsApp von Knuddels durch seinen Fokus auf private 1:1- und Gruppenchats. Die Zielgruppe ist breit gefächert und umfasst nahezu alle Altersgruppen. WhatsApp ist kostenlos, verdient aber indirekt über die Muttergesellschaft Meta.
• Telegram: Telegram ist bekannt für seine Sicherheits- und Datenschutzfunktionen. Es bietet neben Textnachrichten auch Sprach- und Videoanrufe sowie umfangreiche Channel- und Bot-Funktionen. Mit über 500 Millionen aktiven Nutzern ist Telegram vor allem bei sicherheitsbewussten und technisch versierten Nutzern beliebt. Die Nutzung von Telegram ist kostenlos, und die Plattform finanziert sich über Spenden und zukünftige Premiumangebote.
• Snapchat: Snapchat ist eine Multimedia-Messaging-App, die für ihre selbstlöschenden Nachrichten und kreativen Filter bekannt ist. Die Plattform hat etwa 280 Millionen tägliche Nutzer und zielt vor allem auf Teenager und junge Erwachsene ab. Im Gegensatz zu Knuddels legt Snapchat einen starken Fokus auf visuelle Inhalte und temporäre Kommunikation. Snapchat ist kostenlos, verdient aber durch Werbung und In-App-Käufe.
• Twitch: Twitch ist eine Live-Streaming-Plattform, die sich auf Videospiele und Esports konzentriert. Sie ermöglicht es Nutzern, ihre Gameplay-Sessions live zu übertragen und mit Zuschauern zu interagieren. Mit über 140 Millionen monatlichen Nutzern ist Twitch besonders bei Gamern beliebt. Die Plattform ist kostenlos nutzbar, bietet aber Premiumdienste wie Twitch Turbo und Kanalabonnements an.