Hautausschlag durch Stress: Ursachen, Behandlung und erste Hilfe

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Jeder Dritte Deutsche leidet unter Hautproblemen oder Hauterkrankungen. Beginnt die Haut zu jucken und zu nässen, wird die Ursache häufig in einer Allergie gesucht. Wie sich der Stress jedoch auf den Körper auswirkt, wird dabei oft vergessen.

Wie wirkt sich dauerhafter Stress auf den Körper aus?

Der Alltag ist stressig. Ständige Termine und die Herausforderung, alles unter einen Hut zu bekommen, bringen die Menschen an ihre Grenzen. Stress kann sich auf ganz unterschiedliche Weise zeigen. Neben chronischer Müdigkeit oder auch Schlafmangel, Appetitlosigkeit oder Heißhunger, gibt es auch körperliche Reaktionen, wie Hautausschläge.

Die Auswirkungen von psychischem Stress auf den Körper sind oft nicht vorhersehbar. Es kann zur Entstehung von Quaddeln kommen, es kann sich aber auch eine Neurodermitis ausbilden. Dabei besteht die Option, dass die Areale begrenzt bleiben oder es zu Ausbreitungen kommt.

Häufig wird vor allem Neurodermitis mit Stress in Verbindung gebracht. Wichtig zu wissen ist, dass Stress in dem Fall jedoch nicht als Ursache, sondern als möglicher Auslöser zu sehen ist. Dermatologen sprechen von einem Trigger.

Wichtig: Sind Körper und Seele dauerhaftem Stress ausgesetzt, wirkt sich dies nachhaltig aus. Betroffene sollten die Ursache des Stresses ausmachen und diesen möglichst stark reduzieren. Gleichzeitig ist eine effektive Behandlung der entzündlichen Hautstellen wichtig.

Wie kommt es zur Entstehung von Ausschlag auf der Haut?

Die Haut ist das größte Organ des Menschen und stellt eine natürliche Barriere und Schutz für den Körper dar. Sie hat die Aufgabe, den Körper vor einem starken Wärmeverlust zu schützen, Überhitzung zu verhindern und Krankheitserreger zu bekämpfen. Wenn die natürliche Barriere gestört ist, kann es zu einem Ungleichgewicht kommen. Infektionen durch Viren und Bakterien haben es leichter, die Haut anzugreifen.

Hautausschlag ist daher als ein Signal dafür zu sehen, dass der Körper und auch der Geist unter Stress stehen. Der Hautausschlag kann an ganz unterschiedlichen Körperstellen entstehen. Es kann sich um juckende oder nässende Ekzeme handeln. Aber auch Rötungen, Pickel und Verkrustungen sind möglich.

Dermatologen erkennen bereits an dem Aussehen des Ausschlages häufig, was eine mögliche Ursache sein kann. Aber auch weiterführende Untersuchungen sind eine große Hilfe bei der Frage, was den Ausschlag verursacht und wie er behandelt werden kann.

Die Haut ist das größte Organ des Menschen und stellt eine natürliche Barriere und Schutz für den Körper dar. ( Foto: Shutterstock- New Africa )

Die Haut ist das größte Organ des Menschen und stellt eine natürliche Barriere und Schutz für den Körper dar. ( Foto: Shutterstock- New Africa )

Welche Auslöser für einen Hautausschlag gibt es?

Normalerweise ist Stress nicht als eine Ursache für Hautausschlag zu sehen, sondern eher als ein Auslöser. Wenn der Körper bereits angegriffen ist, kann Stress als zusätzlicher Faktor dafür sorgen, dass es zu starken Reizungen der Haut kommt. Es ist immer wichtig, das Gesamte zu sehen. Daher sollten alle möglichen Auslöser für Hautausschlag betrachtet werden.

 

Auslöser Wirkung
Hautpflege Eine falsche oder auch eine zu geringe Hautpflege kann schnell zu einem Auslöser in Bezug auf den Hautausschlag werden. Eine empfindliche Haut benötigt die richtige Pflege. Gerade sehr trockene Hautstellen müssen mit Feuchtigkeit versorgt werden. Allerdings ist eine Über-Pflege ebenfalls nicht zu empfehlen. Sie kann die Trockenheit der Haut verstärken und die Barriere weiter angreifbar machen.
Allergien Betroffene, die unter Allergien leiden, erkennen möglicherweise einen verstärkten Hautausschlag, wenn sie einen Allergie-Schub haben. Es kann sich dabei um Nahrungsmittelallergien, aber auch um Allergien auf Hausstaubmilben oder Pollen, handeln. Ein Allergietest beim Arzt bringt Aufschluss darüber, ob eine Allergie vorliegt.
Starkes Schwitzen Wenn Menschen besonders stark schwitzen und unter einem Hautausschlag leiden, kann dieser durch die Feuchtigkeit auf der Haut noch verstärkt werden. Der Juckreiz kann ansteigen. Wird der Ausschlag durch eine Infektion hervorgerufen, werden die Bakterien auf diesem Weg möglicherweise weiter verteilt und die Areale vergrößern sich.
Falsche Kleidung Kleidung kann die Haut reizen. Dies gilt nicht nur für die Materialien, auch Weichspüler, ein falsches Waschmittel oder zu eng anliegende Kleidung sind ein möglicher Grund dafür, dass die Haut deutlich anfälliger ist. Damit es nicht zu Irritationen der Haut kommt, sollte auf hautfreundliche Fasern geachtet werden.
Hormone Der Einfluss der Hormone auf den Körper und die Haut ist nicht zu unterschätzen. Eine Schwangerschaft sowie eine eintretende Menopause oder die bevorstehende Menstruation sind Faktoren, die den Hautausschlag verstärken können.
Emotionen Zu den emotionalen Faktoren gehört auch der Stress. Stress greift das Immunsystem an und verhindert, dass es sich gegen Erreger wären kann. Zudem schüttet der Körper bei hohen Belastungssituationen spezielle Botenstoffe aus. Diese können für einen zunehmenden Juckreiz sorgen.

 

Der Einfluss von mikrobiellen Faktoren auf den Hautausschlag

Häufig unterschätzt wird der Einfluss von mikrobiellen Faktoren, die den Ausschlag auf der Haut unterstützen oder hervorrufen können. Pilze, Bakterien oder auch Viren dringen über die Haut in den Körper ein und stören das Immunsystem. Entzündungen der Haut können deutlich verstärkt werden oder auch hervorbrechen. Liegt der Verdacht auf eine Infektion vor, sollte ein Dermatologe aufgesucht werden.

Normalerweise ist Stress nicht als eine Ursache für Hautausschlag zu sehen, sondern eher als ein Auslöser. ( Foto: Shutterstock-  Ternavskaia Olga Alibec )

Normalerweise ist Stress nicht als eine Ursache für Hautausschlag zu sehen, sondern eher als ein Auslöser. ( Foto: Shutterstock- Ternavskaia Olga Alibec )

Welche Arten von Ausschlag gibt es? (Video)

Es gibt unterschiedliche Arten von Hautausschlag. Um eine passende Behandlung durchführen zu können, sollte herausgefunden werden, welche Form vorliegt. Im Groben wird unterschieden zwischen:

Hitzepickel: Wenn eine hohe Feuchtigkeit und eine hohe Temperatur aufeinandertreffen, kann es zur Entstehung von Hitzepickeln kommen. Die Schweißdrüsen verstopfen und auf der Haut zeigen sich kleine Pickelchen, die rundherum gerötet sind. Teilweise sehen die Irritationen auch aus wie Bläschen.

Hitzepickel verschwinden normalerweise wieder von selbst, wenn die Haut durchatmen kann und es nicht mehr so warm und feucht ist. Eine direkte Behandlung ist nicht notwendig.

Allergie:

Inhaltsstoffe von Kosmetika oder auch die Einnahme von Lebensmitteln, die eine allergische Reaktion hervorrufen können, sorgen teilweise für Hautausschlag. Normalerweise treten Pusteln auf der Haut auf. Diese können stark jucken und nässen. Es ist möglich, dass sie nur auf bestimmte Bereiche begrenzt sind, wie rund um den Mund. Sie können sich aber auch ausbreiten.

Auch dieser Ausschlag verschwindet eigentlich wieder, wenn der Körper das Lebensmittel verarbeitet hat oder aber der Auslöser für die Allergie in den Kosmetika gefunden wurde und auf den weiteren Einsatz verzichtet wird.

Hauterkrankung:

Nesselsucht oder auch Neurodermitis gehören zu den häufigsten Hauterkrankungen. Hier ist eine Behandlung notwendig. Ein Besuch beim Dermatologen gibt Aufschluss darüber, ob eine Hauterkrankung vorliegt und wie der individuelle Behandlungsplan aussehen kann. Hauterkrankungen zeigen sich häufig in Schüben. Dadurch wiegen sie Betroffene teilweise in Sicherheit, bis der nächste Schub ausgelöst wird.

Gewöhnliche Akne:

Eine starke Bildung von Pickeln auf Gesicht und Körper kann ein Hinweis darauf sein, dass eine Akne-Erkrankung vorliegt. Vor allem im jugendlichen Alter, aber auch bei Erwachsenen, tritt die Erkrankung auf. Gegen Akne gibt es wirksame Medikamente, die einen Rückgang der Ausbreitung fokussieren. Verzichtet werden sollte darauf, selbst gegen die Pickel vorzugehen, ohne mit einem Dermatologen gesprochen zu haben.

Atopische Dermatitis:

Bei der atopischen Dermatitis handelt es sich um die häufigste Hauterkrankung, die einen chronischen Verlauf nimmt. Um hier eine passende Behandlung zu finden, muss der Schweregrad festgestellt werden. Der Arzt wird prüfen, welche Provokationsfaktoren vorliegen. Stress ist einer davon. Durch eine konsequente Hautpflege sowie dem Blick auf die Vermeidung der Provokationsfaktoren kann die Hauterkrankung in den Griff bekommen werden.

Wichtig: Hauterkrankungen, wie die atopische Dermatitis sollten immer durch einen Dermatologen abgeklärt werden.

Video: Was sind die Symptome, die auf atopische Dermatitis hinweisen?

Wann sollte bei einem Hautausschlag ein Arzt aufgesucht werden?

Nicht immer muss bei einem Hautausschlag davon ausgegangen werden, dass eine schwerwiegende Erkrankung oder auch eine Infektion vorliegt. Manchmal reicht es schon aus, die Bodylotion zu wechseln. Werden die Inhaltsstoffe von der Haut nicht vertragen, kann dies bereits für einen Hautausschlag reichen.

Um herauszufinden, ob dies der Auslöser ist, sollten neu eingesetzte Kleidungsstücke, Kosmetika oder Pflegeprodukte wieder weggelassen werden. Ging dem Ausschlag auf der Haut ein Insektenstich voraus, reicht normalerweise eine Salbe gegen den Juckreiz aus, wenn sich nicht eine starke allergische Reaktion bildet.

Es gibt jedoch einige Anhaltspunkte dafür, dass ein Besuch bei einem Dermatologen besser in Angriff genommen werden sollte. Dies sind:

  • Es gibt keinen sichtlichen Grund für den Hautausschlag, er breitet sich dennoch aus oder geht nicht mehr zurück.
  • Der Hautausschlag tritt plötzlich auf und ist sehr stark.
  • Der Betroffene leidet unter einem sehr starken Juckreiz, die Haut ist geschwollen oder es kommt zu Schmerzen.
  • Der Hautausschlag hält über einen längeren Zeitraum an und bildet sich weiter aus.
  • Es treten weitere Anzeichen auf, wie Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen oder Atemnot.
  • Der Ausschlag auf der Haut zeigt sich in Schüben.
  • Der Ausschlag verändert sich. Es bilden sich Pusteln oder Blasen, Knoten oder auch schuppige Flächen.
  • Der Betroffene ist noch ein Säugling oder ein Kind.
  • Eine starke Bildung von Pickeln auf Gesicht und Körper kann ein Hinweis darauf sein, dass eine Akne-Erkrankung vorliegt.  (Foto: shutterstock_ShotPrime Studio)

    Eine starke Bildung von Pickeln auf Gesicht und Körper kann ein Hinweis darauf sein, dass eine Akne-Erkrankung vorliegt. (Foto: shutterstock_ShotPrime Studio)

    Fazit: Stress kann Hautausschlag auslösen oder verstärken

    In den meisten Fällen ist Stress kein alleiniger Auslöser für einen Hautausschlag. Er kann jedoch einen starken Einfluss auf die Ausbreitung der Hauterkrankung haben oder als Auslöser für einen neuen Schub agieren. Reicht es nicht aus, den Stress zu reduzieren, ist der Weg zu einem Dermatologen zu empfehlen, um weitere Ursachen auszuschließen und den Hautausschlag fachgerecht behandeln zu können.

    2 Kommentare

    1. Hallo

      Ja genauso geht es meiner Tochter schon seit Monaten.

      Ihr Gesicht sieht aus, als wäre sie in der Pubertät. Die Stirn hat es ganz besonders erwischt. Ich weiß nicht was sie schon alles ausprobiert haben. Tonerde gehörte auch dazu.
      Die Hausärztin meinte sie solle sich etwas zum Stressabbau suchen. Jetzt soll es eine Salbe vom Hausarzt verbessern.
      Die Haut spannt sehr, es ist wohl sehr unangenehm aber was bleibt.-:) Die Idee evtl. eine medizinische Hautbehandlung zu machen gäbe es auch noch.

      Mal schauen wie es in 4 Wochen aussieht.

    2. Hallo Helga

      Wie sagt man immer: DIE HAUT IST DIE SEELE DES MENSCHEN.

      Ein Zeichen für jeden Menschen sich zur überlegen ob er oder sie was verändern müsste oder sagen wir mal sollte. In deren Leben ist was nicht im Gleichgewicht. Sich darüber Gedanken zu machen wäre echt wichtig.

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